- Maximilian Weyhe
-
Maximilian Friedrich Weyhe, genannt Max Weyhe (* 15. Februar 1775 in Bonn; † 23. Oktober 1846 in Düsseldorf) war ein Gartenarchitekt.
Maximilian Friedrich Weyhe begann seine Karriere im Botanischen Garten in Bonn. Er lernte bei seinem Vater, dem Lustgärtner Josef Clemens Weyhe und seinem Onkel, Peter Joseph Le Neu (Vater von Peter Joseph Lenné) in Brühl. Nach Studienaufenthalten in München und Wien (bei Franz Boos) sowie mehreren Reisen ins Ausland (unter anderem nach England) war er von 1801 bis 1803 botanischer Gärtner und Lehrer für Botanik an der Zentralschule des Département de la Roer am Botanischen Garten von Köln und wechselte 1803 als Hofgärtner nach Düsseldorf. 1826 wurde er zum Königlichen Gartenbauinspektor ernannt, 1834 zum Königlichen Gartenbaudirektor.
Zahlreiche Gartenanlagen im Rheinland zeigen seine Handschrift. Weyhe gehörte zu den Gartenarchitekten, die den neuen englischen Gartenstil anwendeten. In diesen Landschaftsparks strebte man danach, eine Art idealisierter Natur zu schaffen, durch die die Parks möglichst vorteilhaft in die Landschaft eingebunden wurden. Insgesamt dürfte Weyhe weit über 100 Gartenanlagen geplant haben oder auf deren Gestaltung Einfluss ausgeübt haben.
Weyhe war auch als Gartenbuchautor tätig. So verfasste er 1821 bis 1822 die ersten sieben Bände der Plantae officinales, einer Buchreihe über Arzneipflanzen (sie wurde später fortgesetzt und abgeschlossen von Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck). Diese stellt die erste lithografisch illustrierte Veröffentlichung über Medizinalpflanzen dar.
1804 heiratete Weyhe Wilhelmine Esch, die drei Söhne und sechs Töchter zur Welt brachte. Der älteste Sohn, Joseph Clemens Weyhe (1807-1871), wurde sein Nachfolger als Gartenbaudirektor.
Am 26. Januar 1818 wurde Weyhe vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. der Rote-Adler-Orden 3. Klasse am weiß-orangen Band verliehen.
Werke (Auswahl)
- Düsseldorf: Insgesamt 25 Gartenanlagen, darunter die Wiederherstellung und Erweiterung des Hofgartens (ab 1804 bis 1835), fast unverändert erhalten (im Park wurde später ein Denkmal ihm zu Ehren errichtet), die Anlagen am Schwanenspiegel, am Spee'schen Graben, der Königsallee, der Heinrich-Heine-Allee und der Schlosspark Eller, in dem sich ein Gedenkstein für ihn befindet. Des weiteren landschaftliche Umgestaltung des Schlossparks Kalkum, im Park von Schloss Benrath (1841), des vorderen Teils des Lantz'schen Parks in Lohausen, Umgestaltung und Erweiterung des Golzheimer Friedhofs (1816; dort ist Weyhe auch begraben) und sein letztes unvollendetes Werk, des Schlossparks Mickeln in Düsseldorf-Himmelgeist (ab 1843).
- Meerbusch-Büderich: Park von Haus Meer (zusammen mit Sohn Joseph Clemens Weyhe)
- Erkrath: Park von Haus Unterbach.
- Königswinter-Dollendorf: Park von Kloster Heisterbach, 1827 (nur Reste erhalten)
- Ratingen: Park für Johann Gottfried Brügelmann vor der Textilfabrik Cromford.
- Aachen: Lousberganlagen, ab 1807
- Moerser Schlosspark, um 1836
- Burg Anholt: landschaftliche Umgestaltung von Teilbereichen, zusammen mit Edward Milner.
- Krefeld: Bei vielen der aus herrschaftlichem Besitz in den Besitz von Industriellen übergegangenen Anlagen zeigt sich deutlich der Einfluss Weyhes, der für etliche dieser Gärten und Parks verantwortlich zeichnet: die Parks von Burg Linn, des Greiffenhorstschlösschens sowie die der Häuser Schönhausen, Sollbrüggen und Neuenhofen.
- Enghien (Belgien): Schlosspark des Herzogs von Arenberg
- Dortmund: Rombergpark
- Jüchen: an landschaftlicher Umgestaltung ´des Parks von Schloss Dyck mitbeteiligt
- Kleve: landschaftliche Umgestaltung des Forstgartens an der Tiergartenstraße, Plan 1821, Ausführung 1822
- Schloss Nordkirchen: landschaftliche Umgestaltung des Nordgartens und der Schlossinsel, ab 1833/35 bis 1840
- Bad Homburg vor der Höhe: Kurgarten hinter dem Kurhaus, 1843. Ab 1852 weitere Planungen durch Weyhes Vetter Lenné.
- Köln: Bepflanzungsplan für den Friedhof Melaten, 1826 (unklar, ob ausgeführt )
- Coburg: Park von Schloss Rosenau
- Lindau-Schachen am Bodensee: Park der Villa Lindenhof für den Privatbankier Friedrich Gruber, Mitte 19. Jahrhundert.
- Plan der Parkanlagen um die Burg Altena
- Burgsteinfurt: wahrscheinlich Einfluss auf die landschaftlichen Gartenanlagen des Bagno (Briefwechsel)
- Brenken: wahrscheinlich Einfluss auf die landschaftlichen Gartenanlagen von Schloss Erpernburg (Briefwechsel)
- Schloss Velen: landschaftliche Umgestaltung des Schlossparks ab 1816
Literatur
- Maximilian Friedrich Weyhe: Plantae officinales oder Sammlung officineller Pflanzen. Mit 552 kolorierten Lithographien von A. Henry, Beschreibungen von M. F. Weyhe, J. W. Wolter und P. W. Funke. Fortgesetzt von Th. Fr. L. Nees v. Esenbeck. 4 Bände. Tafelbände unter dem Titel: Plantae medicinales oder Sammlung offizineller Pflanzen. Lithographischen Anstalt Arnz, Düsseldorf (1821-)1833.
- Margaret Ritter: Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846). Sein Lebenswerk und die Gartenkunst seiner Zeit. Dissertation, Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, 2001
- Margaret Ritter: Biographien europäischer Gartenkünstler: Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846). Gartendirektor in Düsseldorf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Stadt u. Grün, H. 3, 2000, S. 186-191.
- Helmut Schildt: Maximilian Friedrich Weyhe und seine Parkanlagen, Triltsch Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3799800506
- Carsten Seick: Studien zu landschaftlichen Gärten und Parks in Westfalen-Lippe unter besonderer Berücksichtigung der Anlagen privater Auftraggeber. Dissertation der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster 1996, S. 262-285. Volltext:[1]
Weblinks
- Literatur von und über Maximilian Friedrich Weyhe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite der Stadt Düsseldorf zum 160. Todestag Weyhes
Personendaten NAME Weyhe, Maximilian Friedrich KURZBESCHREIBUNG Gartenarchitekt GEBURTSDATUM 15. Februar 1775 GEBURTSORT Bonn STERBEDATUM 23. Oktober 1846 STERBEORT Düsseldorf
Wikimedia Foundation.