Maximilian Friedrich Weyhe

Maximilian Friedrich Weyhe
Weyhe-Denkmal im Hofgarten Düsseldorf
Grabmal auf dem Golzheimer Friedhof, 2008 restauriert

Maximilian Friedrich Weyhe, genannt Max Weyhe (* 15. Februar 1775 in Bonn; † 23. Oktober 1846 in Düsseldorf) war ein deutscher Gartenarchitekt des Klassizismus.

Maximilian Friedrich Weyhe begann seine Karriere im Botanischen Garten in Bonn. Er lernte bei seinem Vater, dem Lustgärtner Josef Clemens Weyhe und seinem Onkel, Peter Joseph Lenne d.Ä. (Vater von Peter Joseph Lenné) in Brühl. Nach Studienaufenthalten in München und Wien (bei Franz Boos) sowie mehreren Reisen ins Ausland (unter anderem nach England) war er von 1801 bis 1803 botanischer Gärtner und Lehrer für Botanik an der Zentralschule des Département de la Roer am Botanischen Garten von Köln und wechselte 1803 als Hofgärtner nach Düsseldorf. 1826 wurde er zum Königlichen Gartenbauinspektor ernannt, 1834 zum Königlichen Gartenbaudirektor.

Stadtplan Düsseldorf 1809: Umgestaltung der früheren Stadtbefestigung Düsseldorfs zu einem von Maximilian Friedrich Weyhe entwickelten System von Parks, Promenaden und Grünanlagen

Zahlreiche Gartenanlagen im Rheinland zeigen seine Handschrift. Düsseldorf verdankt ihm das bis heute stadtbildprägende System aus Parks und Promenaden auf dem Terrain seiner früheren Stadtbefestigung. Weyhe gehörte zu den Gartenarchitekten, die den neuen englischen Gartenstil anwendeten. In diesen Landschaftsparks strebte man danach, eine Art idealisierter Natur zu schaffen, durch die die Parks möglichst vorteilhaft in die Landschaft eingebunden wurden. Insgesamt dürfte Weyhe weit über 100 Gartenanlagen geplant haben oder auf deren Gestaltung Einfluss ausgeübt haben.

Weyhe war auch als Gartenbuchautor tätig. So verfasste er 1821 bis 1822 die ersten sieben Bände der Plantae officinales, einer Buchreihe über Arzneipflanzen (sie wurde später fortgesetzt und abgeschlossen von Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck). Diese stellt die erste lithografisch illustrierte Veröffentlichung über Medizinalpflanzen dar.

1804 heiratete Weyhe Wilhelmine Esch, die drei Söhne und sechs Töchter zur Welt brachte. Der älteste Sohn, Joseph Clemens Weyhe (1807-1871), wurde sein Nachfolger als Gartenbaudirektor.

Am 26. Januar 1818 wurde Weyhe vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. der Rote-Adler-Orden 3. Klasse am weiß-orangen Band verliehen.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Maximilian Friedrich Weyhe: Plantae officinales oder Sammlung officineller Pflanzen. Mit 552 kolorierten Lithographien von A. Henry, Beschreibungen von M. F. Weyhe, J. W. Wolter und P. W. Funke. Fortgesetzt von Th. Fr. L. Nees v. Esenbeck. 4 Bände. Tafelbände unter dem Titel: Plantae medicinales oder Sammlung offizineller Pflanzen. Lithographischen Anstalt Arnz, Düsseldorf (1821-)1833.
  • Margaret Ritter: Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846). Sein Lebenswerk und die Gartenkunst seiner Zeit. Dissertation, Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, 2001
  • Margaret Ritter: Biographien europäischer Gartenkünstler: Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846). Gartendirektor in Düsseldorf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Stadt u. Grün, H. 3, 2000, S. 186-191.
  • Helmut Schildt: Maximilian Friedrich Weyhe und seine Parkanlagen, Triltsch Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7998-0050-6
  • Carsten Seick: Studien zu landschaftlichen Gärten und Parks in Westfalen-Lippe unter besonderer Berücksichtigung der Anlagen privater Auftraggeber. Dissertation der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster 1996, S. 262-285. Volltext:[1]
  • als Herausgeber: Plantæ medicinales oder Sammlung offizineller Pflanzen / mit lithographischen Abbildungen von A. Henry und Beschreibungen von M. F. Weyhe ..., J. W. Wolter ..., P. W. Funke ... Fortges. von Th. Fr. L. Nees v. Esenbeck ... - Düsseldorf : Arnz, 1828. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

Weblinks

 Commons: Maximilian Friedrich Weyhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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