Medaille für treue Dienste in der Nationalen Volksarmee

Medaille für treue Dienste in der Nationalen Volksarmee
Medaille für treue Dienste in der Nationalen Volksarmee in Bronze

Die Medaille für treue Dienste in den Nationalen Volksarmee war eine staatliche Auszeichnung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), welche am 1. Juni 1956 zunächst in drei und am 28. August 1964 um eine auf insgesamt vier Stufen, Bronze, Silber oder Gold (mit der erwähnten Sonderstufe) gestiftet wurde. Ihre Verleihung erfolgte nach einer bestimmten zurückgelegten Anzahl von Dienstjahren. Im Einzelnen hieß das:

  • für 20-jährige Dienstzeit in Gold Stufe II mit aufgelegtem XX auf dem Bande
  • für 15-jährige Dienstzeit in Gold
  • für 10-jährige Dienstzeit in Silber und
  • für 5-jährige Dienstzeit in Bronze.

Ihre Verleihung erfolgte an alle Angehörigen der NVA für ehrliche, gewissenhafte und treue Pflichterfüllung, wobei bis 1. März 1957 auch zurückgelegte Dienstzeiten in diversen Polizeiorganen der DDR und/oder der Kasernierten Volkspolizei angerechnet worden und zwar auch für den Fall in dem bereits die Medaille für treue Dienste in der Kasernierten Volkspolizei verliehen worden war.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen und Tragweise

Das Aussehen und die Tragweise der Medaille entsprechen bis auf ein winziges Detail in der Umschrift des Revers der Medaille für treue Dienste in der Zivilverteidigung der Deutschen Demokratischen Republik sowie der Medaille für treue Dienste in den Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik, die allesamt aber später gestiftet worden sind. Die bronzene, versilberte oder vergoldete Medaille mit einem Durchmesser von 35 mm zeigt auf ihrem Avers zwei wehende Fahnen, von denen die vordere die Staatsflagge der DDR und die dahinter liegende die rote Arbeiterfahne (Fahne der Arbeiterklasse) ist. Die Deutschlandflagge ist dabei bis 1959 noch ohne Staatswappen ausgeführt. Darunter sind die erhaben geprägten Buchstaben DDR zu lesen. Buchstabenfolge und Flaggen werden links und rechts von je einen kleinen dreiblättrigen Eichenblatt mit Eichel zur Hälfte umrahmt. Umschlossen wird die Symbolik von der Umschrift: FÜR TREUE DIENSTE (oben) und NATIONALE VOLKSARMEE (unten). Einziger Unterschied zur Goldenen Medaille für 15-jährige zur 20-jährige Dienstzeit besteht in der Miniaturauflage in Form eines doppelten XX (römisch für 20) welches auf dem Ordensband aufgelegt wird. Das Revers der Medaille zeigt dagegen das Staatswappen der DDR umgeben von der Umschrift: FÜR DEN SCHUTZ (oben) und DER ARBEITER UND BAUERN-MACHT (unten). Der Schriftzug selber ist wiederum von zwei unten gekreuzten nach oben hin offenen gebogenen Lorbeerzweigen umschlossen. Getragen wurde die Medaille an einer fünfeckigen pentagonalen hellgrün bezogenen Spange jeweils in der höchsten Stufe auf der linken oberen Brustseite. Der Saum des Ordensbandes wird von einem senkrecht verlaufenden 8 mm breiten schwarz-rot-goldenen Streifen gebildet. Bei der Verleihung der Silber- und/oder Goldstufe ist zusätzlich mittig ein 1,5 mm breiter silberner oder goldener Mittelstreifen eingewebt. Bei der Verleihung der Medaille für 20-jährige Dienstzeit ist zusätzlich das erwähnte 17 mm große goldene XX aufgelegt, welches sich auch auf der Interimsspange wiederfindet. Ansonsten entsprechen die Interimsspangen mit den Maßen 25 x 14 mm den Ordensbändern.

Fertigungsdetails

Goldstufe für 20-jährige Dienstzeit

  • bis 1972: vergoldetes Silber mit rückseitiger 900er Punze, Fahnen emailliert
  • ab 1973: vergoldete Bronze, Fahnen farbig emailliert
  • ab 1974: vergoldete Bronze, Fahnenflächeninhalt gekörnt und farbig lackiert
  • ab 1975: vergoldete Bronze, Fahnenflächeninhalt glatt und farbig lackiert
  • ab 1977: vergoldete Bronze, Änderung der Umschrift auf der Rückseite in ARBEITER UND BAUERN-MACHT

Goldstufe

  • bis 1963: vergoldetes Silber mit rückseitiger 900er Punze
  • ab 1973: vergoldete Bronze
  • ab 1974: vergoldete Bronze mit neuer Wappenprägung, welches von einem schmalen Ring umschlossen wurde
  • 1975: vergoldetes Silber mit rückseitiger 900er Punze in anderer Ziffernqualität
  • ab 1977: vergoldete Bronze, Änderung der Umschrift auf der Rückseite in ARBEITER UND BAUERN-MACHT

Silberstufe

  • bis 1959: Silber mit 900er Punze und ohne Staatswappen der DDR auf der Deutschlandflagge des Avers
  • ab 1960: Silber mit 900er Punze und eingeschlagenen Staatswappen auf der Deutschlandflagge des Avers
  • ab 1962: Silber mit 900er Punze auf dem Revers der Medaille
  • ab 1973: versilberte Bronze
  • ab 1974: neuer Wappenprägung auf dem Avers, welches von einem schmalen Ring umschlossen wurde
  • ab 1975: Silber mit 900er Punze sowie neue Wappenprägung mit schmalen Ring auf dem Avers
  • ab 1977: versilberte Bronze, Änderung der Umschrift auf der Rückseite in ARBEITER UND BAUERN-MACHT

Bronzestufe

  • bis 1959 ohne Staatswappen der DDR auf der Deutschlandflagge des Avers, Rückseitig eingeschlagene sechsstellige Verleihungszahlen bis 040000
  • ab 1960 mit Staatswappen der DDR auf der DDR-Flagge
  • ab 1974: Neues Staatswappen der DDR auf dem Avers der Flagge mit schmalen Ring
  • ab 1977: Änderung der Umschrift auf der Rückseite in ARBEITER UND BAUERN-MACHT[1]

Einzelnachweise

  1. Auszeichnungen der Deutschen Demokratischen Republik Bartel/Karpinski, Militärverlag der DDR 1979, Seite 154/155

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