Auszeichnung für Treue Dienste im Ministerium für Staatssicherheit

Die Auszeichnung für Treue Dienste im MfS umfasst eine Reihe von Auszeichnungen des Ministeriums für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), weil das MfS selbst in seinem fast 40-jährigen Bestehen, keine eigene Medaille für treue Dienste besaß. Sie verlieh dennoch Medaillen für

• 5-jährige Dienstzeit (Medaille in Bronze)
• 10-jährige Dienstzeit (Medaille in Silber)
• 15-jährige Dienstzeit (Medaille in Gold)
• 20-jährige Dienstzeit (Medaille in Gold als Sonderstufe)
• 25-jährige Dienstzeit (Ehrengeschenk)
• 30-jährige Dienstzeit (Urkunde)
• 35-jährige Dienstzeit (Urkunde)
• 40-jährige Dienstzeit (Urkunde - nicht mehr verliehen)

Medaillenverleihung bis zur 20-jährigen Dienstzeit im MfS

Für die Anrechnung der zurückgelegten Dienstzeit wurde zunächst das Jahr 1949 der Staatsgründung der DDR, zugrunde gelegt. Zu dieser Zeit unterstand das entstehende Ministerium noch als Staatssekretariat für Staatssicherheit dem Ministerium des Innern, so dass die Angehörigen der ersten Stunde mit der Medaille für treue Dienste in der Kasernierten Volkspolizei sowie ab 1955 mit der Medaille für Treue Dienste in der Deutschen Volkspolizei ausgezeichnet wurden. Ab November 1955, inzwischen hatte das MfS seinen Status als selbstständiges Ministeriums zurückerhalten, wurde ab 1956 nun plötzlich die Medaille für treue Dienste in der Nationalen Volksarmee im Bereich des MfS verliehen. Dies hatte natürlich zur Folge, dass ein Angehöriger des MfS für 5 Dienstjahre mit drei Medaillen ausgezeichnet werden konnte. 1959 wurden dann die ersten Medaillen für Treue Dienste in der NVA in Silber verliehen. Damit des Durcheinanders jedoch nicht genug. 1960 wurde verfügt, dass ab sofort für die Berechnung der Dienstzeit nicht mehr das Jahr 1949, sondern schon die Dienstzeit in der Polizei der sowjetischen Besatzungszone ab Mai 1945 ausschlaggebend war. So wurden 1960 die Medaillen für Treue Dienste in der NVA in Gold für 15 jährige Dienstzeit im MfS verliehen. Die ersten Medaillen für 20jährige Dienstzeit wurden dementsprechend 1965 ausgegeben.

Ehrengeschenk zur 25-jährigen Dienstzeit im MfS

Die Auszeichnung für 25-jährige treue Dienste im MfS nimmt eine Sonderstellung ein, da es für diese Dienstjahre keine reguläre Medaille für Treue Dienste in der NVA gab. Das MfS verlieh stattdessen, bei einer bestimmten Dienststellung jedoch unabhängig vom Dienstgrad, ein Ehrengeschenk, welches allerdings dem Ehrengeschenk der NVA glich, die selbiges ebenfalls für 25jährige Dienstzeit in der NVA verlieh.

Es besteht aus einer 20 cm hohen und 14 cm breiten Schmuckkassette in der Regel auf rotem Stoffgrund, die NVA benutzte grauen, die einen vergoldeten Ehrendolch für Offiziere in Miniaturausführung zeigt, dessen Spitze in einer goldenen runden Plakette unten links endet. Die Plakette zeigt das Staatswappen der DDR sowie die Umschrift Für den Schutz der Arbeiter-und-Bauern-Macht. Die Plakette fungiert dabei als Trennung von einem goldenem waagerecht verlaufenden Streifen auf dem rechts neben der Plakette die Inschrift 25 JAHRE TREUE DIENSTE zu lesen ist. Auf dem Dolch liegt ein goldener nach links oben gerichteter Lorbeerzweig, dessen Früchte durch Similisteine dargestellt werden. Wurde das Ehrengeschenk mit Urkunde nicht verliehen, so kam stattdessen nur die Urkunde und/oder zuzüglich eines Sach- oder Prämiengeschenkes zur Verleihung. Als Sachgeschenk dienten in der Regel Uhren der Marke Ruhla, seltener Glashütte.

Urkunden für 30-, 35- und 40-jährige Dienstzeit

Höherwertige Dienstzeiten im MfS ab der 30-jährigen Zugehörigkeit wurden mit einer Urkunde geehrt, zu der es ebenfalls Sachgeschenke oder Geldprämien geben konnte. Die Urkunden zur 40jährigen Dienstzeit, welche im Februar 1990 verliehen werden sollten, waren zwar gedruckt, kamen aber jedoch nicht mehr zur Verleihung, da das MfS zu diesem Zeitpunkt nicht mehr existierte.^[1]

Einzelnachweise

1. ↑ Auszeichnungen der Deutschen Demokratischen Republik Bartel/Karpinski, Militärverlag der DDR 1979, Seiten 36-39