- Medienkonsum
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Mit Mediennutzung bezeichnet man den Konsum von Medienangeboten insbesondere der Massenmedien. Sie ist Thema der Publikums- bzw. Rezipientenforschung.
Inhaltsverzeichnis
Motivation
Medien werden in Erwartung einer Belohnung und eines Nutzens konsumiert. Man unterscheidet zwei Arten von Belohnungen, die unmittelbare und die aufgeschobene (Freud; Schramm 1949.[1])
Unmittelbare Belohnung versprechen
Aufgeschobene Belohnung verheißen
- Informationssendungen: Orientierung, Wissen, Problemlösung
Medienkonsum
In Deutschland
Der Medienkonsum in den alten Bundesländern 1977, 1992 und in Deutschland 2005.
Durchschnittliche Nutzungsdauer pro Tag in Minuten
Jahr Fernsehen Hörfunk Tageszeitungen Bücher Zeitschriften, Illustrierte Schallplatten, Tonband (77), CD, MC (92), inkl. MP3-Player (05) Wochenzeitung Internet 1977 126 Minuten 95 Minuten 27 Minuten 11 Minuten 11 Minuten 11 Minuten unter Tageszeitungen - 1992 106 Minuten 96 Minuten 32 Minuten 28 Minuten 20 Minuten 18 Minuten 6 Minuten - 2005 220 Minuten 221 Minuten 28 Minuten 25 Minuten 12 Minuten 45 Minuten - 44 Minuten Nach der Studie Massenkommunikation [2], im Auftrag von ARD und ZDF erstellt, stieg der Medienkonsum zwischen 2000 und 2005 um fast 90 Minuten auf zehn Stunden täglich. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes betrug die Mediennutzung im Bundesdurchschnitt 2001 ca. 120 Minuten.[1] Das Internet und die Tageszeitung dienen vor allem als Informationsmedien, das Fernsehen als Informations- und Unterhaltungsmedium und das Radio als Tagesbegleiter und „Stimmungsmodulator“.
Nach TimeBudget 12, einer Langzeitstudie zur Mediennutzung[3] von SevenOne Media (ProSiebenSat1) ist das Internet 2005 mit einem täglichen Nutzungsdurchschnitt von 59 Minuten zum drittwichtigsten Medium aufgestiegen (1999: 9 Minuten). DSL-Nutzer (116 Min.) führen demnach vor ISDN- (45 Min.) und Modemnutzern (41 Min.). Sie führen auch bei der Nutzung von E-Commerce, Banking, Auktionen, Webradio und Onlinespielen. Das Internet ist der Studie erste Wahl bei der Suche nach Reiseinformationen. Bei Gesundheitsinformationen stieg der Wert von 3 (1999) auf 16 Prozent (2005).
Die Mediennutzung der Kinder in Deutschland hängt stark von Geschlecht, Schicht, Migrationsstatus und Herkunftsregion ab und kann negative Auswirkungen auf die Schullaufbahn haben.[4] Langzeitstudien zufolge kann ein zeitlich sehr umfassender Konsum von Fernsehsendungen im Vorschulalter zu Aggressivität und asozialem Verhalten im Grundschulalter führen, wenn es sich um Sendungen mit gewalttätigen Darstellungen handelt; diese Auswirkungen wurden aber nur bei Jungen beobachtet.[5]
In den Vereinigten Staaten
Eine Umfrage des Pew Research Center kommt zum Ergebnis:
2008 hat das Internet erstmalig die Druckmedien als Informationsquelle für Nachrichten überrundet. Nur das Fernsehen liegt im allgemeinen Durchschnitt noch vor dem Internet an erster Stelle. Bei Jüngeren jedoch zieht das Internet sogar mit dem Fernsehen gleich.[6]
Siehe auch: Medienkompetenz
Quellen
- ↑ Wilbur Schramm, The nature of news. in: Journalism Quarterly 26. (1949) S.259-269; Grundfragen der Kommunikationsforschung, München 1970
- ↑ Massenkommunikation, Studie i.A. ARD/ZDF
- ↑ TimeBudget 12 (PDF), Langzeitstudie zur Mediennutzung von SevenOne Media (ProSiebenSat1) und Sonderanalyse zur Cebit 2006
- ↑ Christian Pfeiffer et al.: Die PISA-Verlierer - Opfer des Medienkonsums, KFN Hannover. Online auch hier abrufbar (PDF)
- ↑ Dimitri A. Christakis, Frederick J. Zimmerman: Violent Television Viewing During Preschool Is Associated With Antisocial Behavior During School Age (Pediatrics, Vol. 120 Nr. 5., November 2007, S. 993–999, doi:10.1542/peds.2006-3244) und Jeffrey G. Johnson u.a.: Television Viewing and Aggressive Behavior During Adolescence and Adulthood (PDF), Science Magazine, 29. Mai 2002. Beide zitiert nach: Intensiver Konsum von Gewalt im Fernsehen führt im späteren Kindesalter zu Aggressivität und asozialem Verhalten. In: Forum Gesundheitspolitik. Abgerufen am 28. Juni 2008.
- ↑ Internet Overtakes Newspapers as News Source
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