- Meeresbergbau
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Meeresbergbau ist das Aufsuchen, Gewinnen und Fördern von (polymetallischen) Mineralaggregaten auf dem Meeresboden.
Folgendes wird abgebaut:
- Sand, Kies und Eisen im Küstenvorfeld
- Schwermineralseifen in Schelfgebieten
- Organische Rohstoffe und Phosphoritknollen bis 500 m Tiefe
- Erzschlämme an Plattenrändern
- Cobaltreiche Kruste auf Tiefsee-Kuppen und an Gebieten mit vulkanischer Aktivität
- Massivsulfide bis 3000 m Tiefe
- Tiefseeknollen:
Wegen des enormen Aufwandes wird Meeresbergbau hauptsächlich von hochtechnisierten Industrieländern betrieben, allen voran Japan. Um wirtschaftlich zu arbeiten, muss der Tiefseebergbau große Erzmengen fördern: z.Zt. 5000 t Manganknollen (nass) pro Tag und pro Abbaueinheit.
Pro 5000 t Manganknollen werden mindestens 1 km² des Meeresbodens abgebaut, was Umweltprobleme mit sich bringt:
- mechanische Zerstörung des Bodens durch Abbaugeräte
- Ausbildung einer Trübungswolke, wobei bodenlebende Organismen (z.B. Schwämme) durch plötzliche Sedimentation abgedeckt werden
- Störung des biologischen Gleichgewichts in der Tiefsee durch Mineralentzug
Literatur
- Sebastian Scholz: Rohstoffversorgung durch Meeresbergbau. In: Schiff & Hafen, Heft 5/2011, S. 72−76. Seehafen-Verlag, Hamburg 2011, ISSN 0938-1643
Siehe auch
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