- Meinong
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Alexius Meinong Ritter von Handschuchsheim (* 17. Juli 1853 in Lemberg; † 27. November 1920 in Graz), österreichischer Philosoph und Psychologe, bekannt vor allem für seine Gegenstandstheorie, die vom Gedankengut seines Lehrers Franz Brentano geprägt ist.
Alexius Meinong promovierte in Geschichte an der Wiener Universität, die er im Herbst 1870 bezog, wandte sich dann jedoch, nachdem er sich im Herbst 1874 als ordentlicher Hörer in die juristische Fakultät eintrug, Ende des Wintersemesters 1874/75 der Philosophie Franz Brentanos zu. 1878 trat er die Nachfolge von Alois Riehl an der Karl-Franzens-Universität Graz an, wo er 1882 auf ein Extraordinariat für Philosophie berufen wurde und bis zu seinem Tode 1920 wirkte. Dort begründete er die so genannte Grazer Schule. Sein Nachlass befindet sich in der Universitätsbibliothek Graz.
Kerngedanke der Gegenstandstheorie ist, dass jeder Wahrnehmungsakt und generell jedes Erleben „intentional“ in dem Sinne ist, dass sein Inhalt „auf etwas gerichtet“ ist, auf einen „Gegenstand“ Bezug nimmt.
Werke
- Über philosophische Wissenschaft und ihre Propädeutik. Wien, 1885 (182 S.)
- Psychologisch-ethische Untersuchungen zur Werth-Theorie. Festschrift der K. K. Karl-Franzens-Universität zur Jahresfeier am 15. November 1894. Graz 1894
- Über die Stellung der Gegenstandstheorie im System der Wissenschaften. Leipzig 1907
- Über Annahmen. Leipzig, 1910 (403 S.)
- Über emotionale Präsentation. Wien, 1917 (181 S.)
- Zum Erweise des allgemeinen Kausalgesetzes. Wien 1918 (118 S.)
- Philosophenbriefe – Aus der wissenschaftlichen Korrespondenz. (Hrsg. mit Anm. von R. Kindinger). Graz 1965 (228 S.)
- Alexius Meinong, Guido Adler: Alexius Meinong und Guido Adler: eine Freundschaft in Briefen, Amsterdam 1995 (423 S.) ISBN 9051838670. 2006
- Über die Erfahrungsgrundlagen unseres Wissens. 2006, ISBN 386550938X
Literatur
- David F. Lindenfeld: The transformation of positivism: Alexius Meinong and European thought, 1880-1920. Berkeley 1980 (University of California Press), ISBN 0520039947
- Marti-Huang, Duen Jau: Die Gegenstandstheorie von Alexius Meinong als Ansatz zu einer ontologisch neutralen Logik. Bern 1984
- Evelyn Dölling: „Wahrheit Suchen und Wahrheit Bekennen“. Alexius Meinong. Skizze seines Lebens. Amsterdam 1999, ISBN 9042007745
- Marie-Luise Schubert Kalsi: Alexius Meinong's Elements of Ethics
Weblinks
- Literatur von und über Alexius Meinong im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johann Marek: „Alexius Meinong“ in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)
- Artikel Alexius Meinong im Österreich-Lexikon von aeiou
- Alexius Meinong's Theory of Objects
Personendaten NAME Meinong, Alexius von KURZBESCHREIBUNG österreichischer Philosoph und Psychologe GEBURTSDATUM 17. Juli 1853 GEBURTSORT Lemberg STERBEDATUM 27. November 1920 STERBEORT Graz
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