Meister von Sigmaringen

Meister von Sigmaringen
Meister von Sigmaringen
Kreuzigung Christi

Als Meister von Sigmaringen (tätig zwischen 1501 und 1515 respektive 1500 und 1530) wird ein anonymer deutscher Maler der Renaissance bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm gemalten Altar mit Szenen aus dem Marienleben aus der Sammlung des Hohenzollern-Museum zu Sigmaringen[1].

Stil

Der Meister von Sigmaringen zeichnet sich durch besondere Gestaltungsdetails bei Gesichtern und Figuren aus.

Identifizierung mit der Künstlerfamilie Strüb

Hans Dieter Ingenhoff hatte in früheren Publikationen den Meister von Sigmaringen mit den aus Veringenstadt stammenden Brüdern Hans und Jakob Strüb gleichgesetzt. Eine spätere Deutung der Identität der Meister von Sigmaringen geht von der gesamten Künstlerfamilie Strüb aus, in der Forschung als die vier Maler Peter Strüb der Ältere mit dessen Söhnen Jakob, Hans und Peter der Jüngere genannt. Die religiöse Malkunst der Strübfamilie gilt als vom ulmischen Stil beeinflusst und stand Zeitblom, Strigel, Schongauer und Dürer nahe. Die Strübs wohnten von 1360 (bzw. 1417) bis 1540 in Veringenstadt am Fuße des Kirchbergs. Das Strübhaus, ehemaliges Wohnhaus und Werkstatt der Malerfamilie Strüb, beherbergt heute ein Museum mittelalterlicher Malkunst.[2]

Kunstgeschichtlich werden den Strübs jedoch nicht nur die Werke der Meister von Sigmaringen, sondern auch die der Meister von Veringen und des Meisters von Meßkirch zugeschrieben. Der Kunsthistoriker Bernd Konrad unterscheidet vier chronologische Stilgruppen der Strübwerke, in denen unter anderem die Entwicklung der Raumbehandlung sichtbar wird. Obwohl das Gesamtwerk in sich stimmig sei, könne es nicht einem Maler allein zugeschrieben werden, vielmehr einer ganzen Werkstatt. Sicher sei zum Beispiel, dass Jakob und Hans Strüb gleichberechtigt in Inzigkofen gearbeitet hatten[3].

Einzelnachweise

  1. s. z.B. Meister von Sigmaringen. In: H. W. Singer, H. A. Müller (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten Bildenden Künstler (3. Band) Frankfurt am Main 1921
  2. Vgl. Kultur im Laucherttal. Südkurier vom 18. September 2002
  3. Kurt Roller: Neuzuschreibung. Meister von Sigmaringen waren Veringer. Schwäbische Zeitung vom 8. Dezember 2007

Literatur

  • Hans Dieter Ingenhoff: Der Meister von Sigmaringen. Die Malerfamilie Strü̈b aus Veringenstadt. In: Veröffentlichungen des Staatlichen Amts für Denkmalpflege, Tübingen: Bau- und Kunstgeschichte. Band 1. Silberburg-Verlag. Stuttgart 1962
  • Hans Dieter Ingenhoff: Die Malerfamilie Strüb aus Veringenstadt. Der Meister von Sigmaringen. Tübingen 1963 (Zugleich Universitäts Dissertation. Tübingen 1959)
  • Bernd Konrad: Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen. Zur Erweiterung ihres Oeuvre. In: Hohenzollerischer Geschichtsverein (Hrsg.): Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte. Heft 127. Sonderdruck. Band 42. 2006. S. 1-33

Weblinks

 Commons: Meister von Sigmaringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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