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Malakka auf der Karte von Malaysia
Malakka (dt.), Melaka (malaiisch) oder Malacca (engl.) ist eine Küstenstadt im gleichnamigen Bundesstaat auf der malaiischen Halbinsel im Westteil Malaysias.
Heute hat die Stadt ungefähr 370.000 Einwohner. Der Hafen spielt nur noch für die Küstenschifffahrt eine Rolle, da er für Überseeschiffe nicht genügend Tiefgang aufweist.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Malakka liegt an der Westküste Malaysias, etwa 200 km nordwestlich vom heutigen Singapur, an der so genannten Straße von Malakka (Malacca Straits) zwischen der malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra. Diese Meerenge war von jeher zwingende Durchfahrt für die Handelsschifffahrt von Indien nach China. Nach Schätzungen aus dem Jahr 2006 passieren heute täglich ca. 2000 Containerschiffe diese Schlagader des Welthandels.
Malakka bietet einen natürlichen Hafen, der von einem Ring kleiner Inseln vor Stürmen geschützt ist. Ein Süßwasserfluss teilt die Stadt in zwei Hälften. Die Umgebung von Malakka war einst von tropischem Regenwald bedeckt, der heute jedoch Plantagenwirtschaft gewichen ist. Im Hinterland von Malakka finden sich des Weiteren reiche Vorkommen an Zinn.
Geschichte
Die Halbinsel wird schon vom antiken Geographen Claudius Ptolemäus im zweiten nachchristlichen Jahrhundert unter dem Namen Chryse Chersonesos (griechisch für Goldene Halbinsel) beschrieben.
Ursprünglich wurde Malakka von den Chinesen als Sammel- und Umschlagplatz für Gewürze (insbesondere Pfeffer) von den Molukken gegründet. Aufgrund seiner günstigen Lage entwickelte es sich jedoch schnell zu einem florierenden Handelshafen, in dem Araber, Inder und Chinesen ihre Waren tauschten. Bis ins 15. Jahrhundert blieb die Stadt quasi eine chinesische Kolonie und somit eine Art Brückenkopf der Chinesen zum Indischen Ozean.
Im 15. Jahrhundert war Malakka Sitz eines malaiischen Sultans. Der Gründer des Sultanats Malakka war Paramesvara (reg. 1402/1414-24), ein von den Chinesen geförderter Hindufürst aus dem alten Srivijaya, der nach Malakka geflüchtet war. Er heiratete die Tochter des "Sultan"s von Pasai, trat 1414 zum Islam über und markiert - allgemein gesehen - den Beginn der islamischen Geschichte Südostasiens.
Rund hundert Jahre später, 1511 eroberte Albuquerque die Stadt und vertrieb den Sultan Mahmud (reg. 1488-1528). Von 1511 bis 1641 stand Malakka unter portugiesischer, dann mit einigen Unterbrechungen bis 1824 unter holländischer Herrschaft. Bis zur Unabhängigkeit im Jahre 1957 gehörte die Stadt wie die gesamte malaiische Halbinsel zum britischen Kolonialreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Malakka wird seit 2008 gemeinsam mit George Town auf der Liste der Weltkulturerbe der UNESCO geführt.
Roter Platz
Sehenswert ist die Altstadt aus holländischer Kolonialzeit. Dort befindet sich auf dem sogenannten Roten Platz die rotweiße Kirche (Christ Church), die heute der Anglikanischen Kirche zugehört. Sie wurde um das Jahr 1750 erbaut. In nächster Nähe zur Christ Church befindet sich das ehemalige Rathaus (Stadthuys) Malakkas. In dem um 1650 erbauten Gebäude befindet sich heute das Historische Museum, das - neben der Darstellung historisch-malaiischer Lebensweise - eine beeindruckende (und westlichen Sichtweisen entgegengesetzte) Version der Kolonisierung erzählt.
Chinatown
Malakka verfügt über ein sehr gut erhaltenes Chinatown, in dem noch viele alte chinesische Gebäude zu sehen sind. In einem komplett erhaltenen alten chinesischen Wohnhaus befindet sich heute das Baba Nyonya Heritage Museum. Das Museum vermittelt einen Eindruck von der Lebensweise der alten chinesischen Familien.
In Chinatown befinden sich mehrere chinesische Tempel, die besucht werden können, unter anderem der 1645 gegründete Cheng Hoon Teng-Tempel, der angeblich der älteste chinesische Tempel in Malaysia ist.
Bildungswesen
Malakka verfügt über drei Universitäten:
- University of Technology (UiTM)
- University of Malaya Melaka
- Multimedia University
Weblinks
- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
2.2102.251Koordinaten: 2° 12′ N, 102° 15′ O
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