- Mentalität
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Mentalität (von latein. mens, den Geist betreffend) bezeichnet vorherrschende Denk- und Verhaltensmuster einer Person oder einer sozialen Gruppe von Menschen (z. B. einer Bevölkerungs- oder Berufsgruppe) und wird auch auf gesamte Nationen bezogen.
Wissenschaftlich wird der Begriff vor allem in der Soziologie und in der Mentalitätsgeschichte verwendet. Die Annahme von kollektiven Dispositionen, die das Verhalten und Denken von Personen bestimmen, stößt auch auf Kritik.
Der Historiker Peter Dinzelbacher gibt folgende Definition: „Historische Mentalität ist das Ensemble der Weisen und Inhalte des Denkens und Empfindens, das für ein bestimmtes Kollektiv in einer bestimmten Zeit prägend ist. Mentalität manifestiert sich in Handlungen“[1]. Die Mentalität prägt in dieser Sichtweise die Weltanschauung von Menschen, die einer Gruppe angehören, in einer historischen Epoche. Sie ist Bestandteil der jeweiligen Kultur.
Für den Historiker Stefan Haas ist Mentalität ein "schillernder Begriff", der zur Bezeichnung kollektiver Bewusstseinszustände verwendet wird.[2]
Der Begriff kann negativ konnotiert sein bis hin zur Benutzung als Klischee, Vorurteil oder Stereotyp. Andererseits kann Mentalität auch Grundlage für ein Normverhalten in gesellschaftlichen Gruppierungen sein (daher ist es oft sinnvoll, den Begriff von Ideologie abzugrenzen).
Quellen
- ↑ Peter Dinzelbacher (Hg), Europäische Mentalitätsgeschichte, S. XXI ff.
- ↑ http://www.geschichtstheorie.de/3_12.html
Kategorien:- Handlung und Verhalten
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