- Merzig-Büschfelder Eisenbahn
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Merzig Süd–Büschfeld (MBE) Museumszug in LosheimKursbuchstrecke (DB): ehem. 265f Streckennummer (DB): 3218 Streckenlänge: 22,5 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendePrimstalbahn von Nonnweiler (DB) 22,5 Büschfeld (MBE) Primstalbahn nach Lebach 21,7 Prims 19,6 Nunkirchen (bis hier Trasse geräumt) 17,7 B 268 17,6 Münchweiler 17,2 Homanit (früher HoLo) Werkgelände 16,9 B 268 16,6 Dellborner Mühle (Anfang Museumszugbetrieb) 15,2 Niederlosheim 12,6 Losheim (Saar) (1920-1935 Grenze des Saargebiets) 7,4 Bachem 4,9 Merzig-Brotdorf 1,8 Merzig-Ost (Ende Museumszugbetrieb) Saarstrecke von Trier Merzig (Saar) 0,0 Merzig-Anschluss (später Merzig-Süd) Saarstrecke nach Saarbrücken
Kilometrierungen differieren je nach Quelle
Die Merzig-Büschfelder Eisenbahn GmbH (MBE) verband durch eine normalspurige Eisenbahnstrecke das Saartal bei der saarländischen Kreisstadt Merzig mit der Staatsbahnstrecke Saarbrücken–Lebach–Nonnweiler am Südwestrand des Hunsrücks.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung der Bahn
Eröffnet wurde die 22 km lange Strecke am 6. Juli 1903 unter der Firma Kleinbahn Merzig-Büschfeld GmbH, die am 27. September 1901 gegründet worden war. Dieser Name wurde erst 1942 geändert.
Die Anteile der GmbH verteilten sich zu je einem Drittel auf den preußischen Staat, den Provinzialverband der Rheinprovinz und den Kreis Merzig; 1961 waren die Inhaber die Bundesrepublik Deutschland, der Landschaftsverband Rheinland und der Landkreis Merzig-Wadern. Bald darauf wurde das Saarland einziger Gesellschafter der GmbH.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Kreis Merzig teilweise dem Saargebiet zugeteilt; die Bahn überschritt die Grenze zur Rheinprovinz zwischen Bachem und Losheim, wo die jeweiligen Zollämter eingerichtet wurden. Obwohl die neue Situation der Bahn viele Schwierigkeiten brachte, verkehrten die Züge durchgehend in den neu entstandenen Restkreis Wadern. Nach der Rückgliederung des Saargebiets in das Deutsche Reich im Jahre 1935 besserte sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erheblich. Jedoch brachte der Zweite Weltkrieg – vor allem in der Endphase – erhebliche Beschränkungen und Zerstörungen.
An Triebfahrzeugen waren vorhanden: 1939 vier Dampfloks und ein Triebwagen, 1961 zwei Dieselloks und fünf Triebwagen, 1975 nur noch zwei Dieselloks.
Rückgang des Verkehrs
Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts begann die schrittweise Stilllegung. Ab 1. November 1959 fuhren die Triebwagen nur noch bis Losheim und ab 26. Mai 1962 ruhte auf der ganzen Strecke der Personenverkehr. Der Güterverkehr zwischen Nunkirchen und Büschfeld kam bereits am 1. April 1960 zum Erliegen, hielt sich aber auf dem verbliebenen Abschnitt noch bis zum Jahresende 1987. Dann erlosch die Konzession für den Schienenverkehr. Nur zwischen Merzig und Merzig Ost war bis zum 15. Dezember 2002 noch Güterverkehr möglich.
Die Bahngesellschaft hatte bereits am 1. Februar 1953 einen eigenen Kraftverkehrsbetrieb eröffnet, der 1961 dreizehn Omnibusse besaß. 1975 waren es schon 24 Busse, mit denen fünf Linien im Kreisgebiet und darüber hinaus bis nach Völklingen sowie eine Stadtlinie in Merzig bedient wurden. Für den Güterverkehr auf der Straße waren anfangs ein Lastzug und 1975 sieben LKW mit Anhängern vorhanden. Auch der Omnibusverkehr der MBE wurde Ende des Jahres 1987 aufgegeben und vom Geschäftsbereich Bahnbus der Deutschen Bundesbahn übernommen.
Museumsbahn
Seit 1982 führt der Museums-Eisenbahn-Club Losheim (MECL) - Eisenbahnfreunde Losheim e.V. Fahrten auf der verbliebenen Strecke der MBE durch: 1988 erhielt er die Konzession für den Gelegenheitsverkehr auf der Strecke Merzig Ost–Losheim–Nunkirchen. Dafür sind zwei Dampflokomotiven und fünf Dieselloks vorhanden. Derzeit wird an ein bis zwei Tagen im Monat die Strecke befahren, allerdings nur bis zur Dellborner Mühle, die 1,4 km östlich von Niederlosheim liegt.
Wiederaufnahme des Güterverkehrs 2007
Nachdem der Gleisanschluss zur Homanit zwischen Niederlosheim und Münchweiler im Jahre 2001 ebenfalls stillgelegt wurde, nahm die holzverarbeitende Firma im September 2007 aus ökologischen und logistischen Gründen ihr Anschlussgleis wieder in Betrieb und eröffnete dieses feierlich am 25. Oktober in Anwesenheit vieler Politiker aus Land und Gemeinde. Der Vorstand des Betriebes gab bekannt, dass von nun an einmal in der Woche ein Güterzug aus Dillingen über Merzig zur Homanit fahren werde, und nach der Beladung am selben Tag noch die Rückfahrt antreten werde. Jedoch bemühe man sich, in der kommenden Zeit diese Taktfrequenz noch zu erhöhen. Die Reaktivierung der Bahnstrecke traf in weiten Kreisen der Einwohner und Politiker auf breite Zustimmung.
Literatur
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 1: Rheinland-Pfalz/Saarland. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg 1989, ISBN 3-88255-651-X.
- Evert Heusinkveld, Georg Dollwet: Die Kleinbahn Merzig – Büschfeld. Verlag Kenning, Nordhorn 2003, ISBN 3-933613-61-2 (Nebenbahndokumentation 76).
Weblinks
- Literatur über die Merzig-Büschfelder Eisenbahn in der Saarländischen Bibliographie
- Offizielle Seite des Museumsvereins Losheim
- Bericht über die Reaktivierung auf der Homepage des Güterverkehrsunternehmens der Deutschen Bahn
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