Büschfeld

Büschfeld
Wappen

Büschfeld ist ein südlicher Stadtteil von Wadern im saarländischen Landkreis Merzig-Wadern. Büschfeld wird in Nord-Süd-Richtung von der Prims durchflossen. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Tholey-Hasborn an der A 1.

Geschichte

Büschfeld wurde erstmals 802 in einer Grenzbeschreibung von Karl dem Großen genannt. Am 1. September 802 wird es als Byschofsvelt in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an den Trierer Erzbischof Weomad als Grenzpunkt erwähnt. Am 15. Mai 949 erfolgte eine weitere Nennung als Bischofsfeld in einer zweifelsfrei echten Urkunde Kaiser Ottos I.. Im Jahr 1220 erfolgte die Auflistung im Bistumsurbar (Güterverzeichnis der Trierer Domkirche) als Bustvelt.

1272 erschien am 21. Oktober ein „cour de Bisfeldt“ in einer lothringischen Urkunde Herzog Ferri III. Dort wurden auch zum ersten Mal die „Herren von Hagen“ (de la Haye, de Hainne, de Haynne) erwähnt. Sie schienen dort mit ihrem Lehen Büschfeld lothringischer Lehnshoheit zu unterstehen. Im Jahr 1322 erfolgte durch den Erzbischof Balduin von Luxemburg die Belehnung des „Castrum Bussefeld“ (Burg Büschfeld) an den Lehnsmann Johann von Chambley und seine Ehefrau Beatrix. Ihre Tochter Elisabeth heiratete in 2. Ehe den Wildgrafen Otto von Kirburg. 1350 belehnte Erzbischof Balduin von Luxemburg beide mit „Burg und Dorf Bischvelt“. Vom 6. Dezember 1368 datiert der älteste Trierer Lehnsbrief für die Herren von Hagen. Nach dem Tod Otto von Kirburgs wurden Thilmann von Hagen und seine Frau Else Bayer von Boppard von dem Trierer Erzbischof Kuno II. mit Gütern und Gefällen (=Einnahmen) zu Nunkirchen, Lebach, Michelbach und Bardenbach, sowie der „Veste, Herrschaft und Dorf Bisfelt“ belehnt. 1439 wurde der Sohn von Thilmann I. Johann von Hagen von Erzbischof Jakob I. von Sierck mit den Burgen Motte und Büschfeld mit Zubehör sowie Gütern in Düppenweiler belehnt.

1444 erbte sein Sohn Heinrich von Hagen dieses Lehen. Am 17. Dezember 1477 wurde Thilmann II. von Hagen von dem Trierer Erzbischof Johann von Baden unter anderem mit Dorf und Herrschaft belehnt. Am 15. August 1497 (Maria Himmelfahrt) wurden die Büschfelder und Bardenbacher Untertanen in einem „Vergleich“ zwischen dem Trierer Erzbischof und Kurfürsten Johann II. von Baden und Friedrich von Hagen von der Leibeigenschaft befreit. Als Johann Ludwig von Hagen Kurfürst von Trier wurde (Johann IV., 1540–1547), entschädigte er seine Brüder für durch Franz von Sickingen 1522/1523 ihrem Vater zugefügte Schäden. Am 28. April 1546 wurde das Hagen’sche Erbe Motte und Büschfeld zwischen den Vettern Nikolaus und Heinrich von Hagen aufgeteilt. Schloss und Haus Büschfeld fielen an Nikolaus und seine Erben.

Nikolaus verstarb 1547 und wurde in der Kirche zu Lebach beigesetzt. Er war der eigentliche Begründer der Hagenschen Seitenlinie Büschfeld. In der Kirche zu Lebach ist heute noch seine Grabplatte zu sehen. Das Büschfelder Lehen fiel an seine beiden Söhne Kasper und Johann. Kasper war Amtmann zu St. Wendel und Blieskastel, als er am 7. September 1551 verstarb. Beerdigt wurde er im Dom zu St. Wendel, wo auch heute noch sein Wandgrabmal zu sehen ist. 1558 heiratete Johann von Hagen in 2. Ehe Agnes Schenkin von Schmidtburg. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Johann Nikolaus und Philipp Daniel hervor.

In einem Kaufvertrag von 1559 wurde der Ortsteil Biel zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als „uff dem Boil zu Bardenbach“ (auch „uff dem Boil“/„Buel“). 1581 heiratete Johann Nikolaus von Hagen die Elisabeth von Lützelburg. Er war hoher Beamter des Grafen Ludwig von Nassau-Saarbrücken. Ihrer beider Grabmal ist in der Stiftskirche von St. Arnual zu sehen.

In diesem Jahr begannen die ersten Hexenverfolgungen im Hochwaldraum. Ihnen sollten in den nächsten zwei Jahrzehnten etliche Frauen und Männer zum Opfer fallen. Im Hochgericht Büschfeld selbst wurde kein Hexenprozess bekannt. 1631/32 begann auch der Kurstaat Trier unter den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges zu leiden. Raub, Mord und Seuchen dezimierten die Bevölkerung. Aus den zehn Haushaltungen eines Verzeichnisses von 1632 tauchen erst wieder 1651 drei Bewohner von Büschfeld in einer Steuerliste auf. 1635 ertrank??? Bernhard von Hagen in der Prims. Da er nur Töchter hinterließ, ging das Mannlehen Büschfeld an seinen Cousin Johann Adam. 1655 verstarb dieser und sein Sohn Johann Heinrich, später verheiratet mit Juliane Felicitas von Löwenstein zu Randeck, wurde sein Nachfolger.

1663 führt eine Steuerliste von Büschfeld 9 Haushaltsvorstände auf. 1680 musste Johann Heinrich von Hagen beim Sonnenkönig Ludwig XIV. von Frankreich während der Reunionszeit um die Belehnung mit der hohen, mittleren und niederen Gerichtsbarkeit für seine Herrschaft nachsuchen. Im gleichen Jahr erhielt er den erblichen Freiherrnstand.

1707 bekundete die verwitwete Felicitas von Löwenstein zu Randeck, von ihrem ältesten Sohn Johann Wilhelm Ludwig 133 Reichstaler zur Reparatur des Schlosses Büschfeld bekommen zu haben. Am 1. Februar 1719 wurde Johann Wilhelm Ludwig von Hagen von dem Erzbischof von Trier mit den Dörfern Lebach, Michelbach, Bardenbach und mit Dorf und „Veste Büschfeld“ sowie Haus und Schloss zur Motten bei Lebach belehnt. Er war verheiratet mit Anna Maria Charlotte Freiin zu Eltz-Rotendorff. Von den sieben Kindern aus dieser Ehe sind der älteste Sohn und Lehnserbe Johann Hugo von Hagen, der letzte adlige Herr von Büschfeld und Reichshofratspräsident am kaiserlichen Hof in Wien, der spätere Chorbischof von Trier Karl Emmerich von Hagen – und Agnes Apollonia Elisabeth Antonia von Hagen, die spätere Herrin von Schloss Münchweiler, erwähnenswert. Am 6. Juni 1750 verstarb der Freiherr Johann Wilhelm Ludwig von Hagen im Alter von 69 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Liebfrauenkirche in Trier.

Um 1770 kam die Bannmühle von Büschfeld in die „temporale Erbpacht“ des herrschaftlichen Jägers Johann Friedrich Schmanck. In einer Statistik aus dem Jahre 1773 werden in Büschfeld „27 ganze Ehen, 1 Witwer und 7 Witwen“ aufgelistet. Sie hatten 51 Söhne und 49 Töchter – sodass zusammen 162 Personen in Büschfeld lebten. 1791 verstarb der Reichshofratspräsident Johann Hugo von Hagen im Alter von 84 Jahren in Wien ohne Nachkommen. 1794 begann nach der Flucht von Kurfürst Clemens Wenzeslaus für Kurtrier die „Franzosenzeit“. Für das wohl schon in schlechtem Zustand befindliche Schloss Büschfeld kam durch die sich bis 1805 hinziehenden Erbstreitigkeiten um den Hagenschen Nachlass das baldige bauliche Ende.

Der neue Besitzer Nikolaus Ludwig Georg Friedrich Paul de la Haye schien für Schloss Büschfeld keine Verwendung mehr zu haben. Das wurde durch die geänderten rechtlichen Bedingungen unter der französischen Verwaltung „der Selbstbewirtschaftung“ noch verstärkt. Die Erben von Nikolaus Ludwig mussten 1820–1823 alle Hagenschen Güter nebst Burgruine auf Büschfelder Gebiet verkaufen. Damit kam die inzwischen vollständig verfallene Burgruine 1823 in den Besitz der Familie Schmanck. Diese baute aus den Bruchsteinen der Ruine das noch heute existente Haus Schmanck-Pantenburg. Die letzten Reste der Burg wurden 1897 beim Bau der Staatsbahn Lebach–Nonnweiler und 1903 beim Bau der Merzig-Büschfelder-Eisenbahn beseitigt.

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