- Landkreis Merzig-Wadern
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Wappen Deutschlandkarte 49.56.68Koordinaten: 49° 30′ N, 6° 41′ OBasisdaten Bundesland: Saarland Verwaltungssitz: Merzig Fläche: 556,12 km² Einwohner: 104.843 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: MZG Kreisschlüssel: 10 0 42 NUTS: DEC02 Kreisgliederung: 7 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Bahnhofstraße 44
66663 MerzigWebpräsenz: Landrätin: Daniela Schlegel-Friedrich (CDU) Lage des Landkreises Merzig-Wadern im Saarland Der Landkreis Merzig-Wadern ist der flächenmäßig größte Landkreis im Saarland mit der niedrigsten Bewohneranzahl pro Quadratkilometer. Er grenzt im Norden an den rheinland-pflälzischen Landkreis Trier-Saarburg, im Osten an den Landkreis St. Wendel, im Süden an den Landkreis Saarlouis, im Südwesten an das französische Département Moselle und im Westen an den luxemburgischen Kanton Remich, wo die Mosel die natürliche Grenze bildet. Merzig-Wadern wird auch als der grüne Landkreis des Saarlandes bezeichnet. Zu diesem Ruf hat vor allem seine große Waldfläche beigetragen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis umfasst drei Landschaften: den Saargau entlang der Saar, die von Saarlouis kommend das westliche Kreisgebiet in Richtung Trier durchfließt, hier liegt auch die berühmte Saarschleife bei Mettlach, die Ausläufer des Hunsrück im Norden des Landkreises und das zum Saar-Nahe-Bergland im Osten gehörende Prims-Blies-Hügelland. Das einzige Weinanbaugebiet des Saarlandes liegt in der Gemeinde Perl an der Obermosel.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Mittelständisches (Handwerk) und Dienstleistungsgewerbe überwiegen im Landkreis, der industrielle Bereich konzentriert sich auf keramische und pharmazeutische Industrie sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Der Keramikhersteller Villeroy & Boch ist einer der größten Arbeitgeber an der unteren Saar: Von Merzig, Mettlach und Losheim am See aus wird die ganze Welt mit keramischen Produkten aus den Bereichen Tischkultur, Sanitär & Wellness, Küche und Fliesen versorgt.
Städte und Gemeinden
Im Landkreis Merzig-Wadern liegen die Kreisstadt Merzig, die Stadt Wadern und die Gemeinden Perl (Mosel), Losheim am See, Weiskirchen, Beckingen, sowie Mettlach.
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2010[2])
- Beckingen (15.371)
- Losheim am See (16.415)
- Mettlach (12.305)
- Perl (7593)
- Weiskirchen (6398)
Verkehr
Das westliche Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 8 Saarlouis - Luxemburgische Grenze durchquert. Ferner wird der Landkreis durch Bundes- und Landesstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die an der Saar entlang führende B 51 Saarbrücken - Trier und die B 268 Trier - Saarbrücken.
Parallel zur Saar verläuft die Bahnstrecke Trier – Saarbrücken mit Bahnhöfen u. a. in Merzig, Mettlach und Beckingen. Daneben ist auch die Gemeinde Perl durch die parallel zur Mosel verlaufende Strecke Perl – Trier an das Schienennetz angebunden.
Die ehemalige Kleinbahnstrecke Merzig – Büschfeld wird zwischen Merzig und Niederlosheim gelegentlich für Museumseisenbahnfahrten benutzt. Es gab immer wieder Überlegungen, diese Strecke wieder unter Regelverkehr zu nehmen, jedoch wurden alle Vorhaben wieder verworfen.
Geschichte
Bis 1794 verteilte sich das Gebiet des heutigen Kreises Merzig-Wadern im Wesentlichen auf das Kurfürstentum Trier, den deutschsprachigen Teil des Herzogtums Lothringen und die Herrschaft Dagstuhl. Einzelne Gemeinden gehörten zum Herzogtum Luxemburg sowie zur Wild- und Rheingrafschaft. 1798 kam das Gebiet an Frankreich und wurde 1801 dem Saardepartement eingegliedert. Dort zählte es zu den Arrondissements Birkenfeld, Saarbrücken und Trier. Der lothringische Teil wurde bereits 1766 französisch und gehörte 1801 zum Moseldepartement.
1815 nach dem Wiener Kongress kam das Gebiet des heutigen Landkreises Merzig-Wadern unter preußische Verwaltung. 1816 teilte Preußen seine Provinzen in Regierungsbezirke und Kreise ein. Der preußische Kreis Merzig wurde aus den Bürgermeistereien Besseringen, Hausbach, Haustadt, Hilbringen, Losheim, Merzig, Wadern, Wahlen und Weierweiler gebildet. So entstand der Landkreis Merzig innerhalb des Regierungsbezirks Trier der Provinz Großherzogtum Niederrhein. 1817 erhielt der Kreis die Gemeinden Keuchingen und Dreisbach vom Kreis Saarburg.
Zu einer Änderung der territorialen Verhältnisse kam es, als infolge des Inkrafttretens des Friedensvertrages von Versailles 1919 das Saargebiet einer besonderen Verwaltung des Völkerbundes unterstellt wurde. Zu diesem Saargebiet gehörte unter anderem auch der überwiegende Teil des Kreises Merzig, der danach als "Stammkreis Merzig" bezeichnet wurde. Der abgetrennte, bei Preußen und damit beim Regierungsbezirk Trier verbleibende Teil, der sogenannte Restkreis Merzig-Wadern, nahm seinen Sitz in Wadern ein. Nachdem die Völkerbundsverwaltung am 1. März 1935 endete, wurden die alten territorialen Verhältnisse nicht wiederhergestellt. Das "Saargebiet" kam unter unmittelbare Reichsverwaltung; so blieben Stammkreis und Restkreis auch weiterhin administrativ getrennt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Stamm- und Restkreis Merzig 1946 wieder vereinigt, der Name wurde in Landkreis Merzig-Wadern geändert. Durch die Gebiets- und Kreisreform des Saarlandes 1974 wurde der Landkreis nur unwesentlich verändert.
Im Zuge der Vereinigung erhielt der Kreis zudem die Bürgermeistereien Borg, Nennig, Orscholz, Perl und Sinz aus dem Kreis Saarburg. Im Zuge der saarländischen Kreisreform 1974 erhielt der Kreis die Gemeinden Buweiler, Kostenbach und Rathen vom Kreis St. Wendel und verlor im Gegenzug die Gemeinde Michelbach an den Kreis Saarlouis. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Merzig-Wadern noch sieben Gemeinden, darunter zwei Städte. Größte Stadt des Kreises ist die Kreisstadt Merzig, kleinste Gemeinde ist Weiskirchen.
Religion
Der weitaus größte Teil der Bevölkerung ist katholischen Bekenntnisses. In jeder Zivilgemeinde des Landkreises besteht mindestens eine römisch-katholische Gemeinde. Sämtliche Gemeinden gehören zur Diözese Trier.
Die evangelische Bevölkerung des Kreises gehörte seit 1817 zur Evangelischen Kirche in Preußen (ab 1922 in Evangelische Kirche der altpreußischen Union umbenannt; APU) und dort seit 1922 zur Kirchenprovinz der Rheinprovinz, mit dem Provinzialkonsistorium in Koblenz. 1947 wurde die Kirchenprovinz als Evangelische Kirche im Rheinland eine selbständige Landeskirche, der die evangelischen Gemeinden im Landkreis zugeordnet sind.
Politik
Wappen
→ Hauptartikel: Wappen des Landkreises Merzig-Wadern
Blasonierung: „Geviert: 1 in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz; 2 in Gold ein roter Schrägbalken, belegt mit drei gestümmelten silbernen Adlern; 3 in Gold eine schräggestellte rote Wolfsangel; 4 in neunfach von Silber und Blau geteiltem Feld ein golden bewehrter und golden gekrönter, doppelschwänziger roter Löwe.“
Das rote Kreuz steht für das Erzbistum Trier, der silberne Adler für das Herzogtum Lothringen und der doppelschwänzige rote Löwe für das Herzogtum Luxemburg.
In der Außendarstellung verwendet der Landkreis auch ein Logo.
Landräte des Kreises Merzig
- 1816 – 1825: Heinrich Ferdinand Philipp Werner
- 1825 – 1829: Joseph Schönberger
- 1829 – 1840: Franz Damian Görtz
- 1840 – 1848: Jakob Fuches
- 1848 – 1850: Coupette (kommissarisch)
- 1850 – 1868: Constantin Carl Alexander Wilhelm von Briesen (1821–1877)
- 1869 – 1875: Rudolf Johann Peter Bolton de Lasalle Freiherr von Louisenthal
- 1875 – 1890: Emerich Karl Knebel
- 1891 – 1894: Harry Böninger
- 1895 – 1912: Bruno Eichhorn
- 1912 – 1919: John von Haniel
- 1919 – 1930: Rudolf Klein (ab 1920 ohne Wadern)
- 1930 – 1945: Karl Roth
- 1945: Luitwin von Boch-Galhau
Landräte des Restkreises Merzig-Wadern
- 1920 – 1945: Friedrich Stephan Hubertus Graf von Spee
- 1945 – 1946: Jost Haas
Landräte des Landkreises Merzig bzw. Merzig-Wadern ab 1945
- 1945 – 1946: Walter Ollinger
- 1946 – 1952: Wilhelm Bur
- 1952 – 1985: Kurt Matthias Linicus; dienstältester Landrat des Saarlandes, CDU
- 1985 – 2004: Michael Kreiselmeyer, CDU
- 2004 – heute: Daniela Schlegel-Friedrich, CDU
Bei der Direktwahl des Landrates am 23. Oktober 2011 konnte sich Amtsinhaberin Daniela Schlegel-Friedrich mit 70,19% der abgegebenen Stimmen deutlich gegen ihren Herausforderer Markus Rausch (SPD, 29,81%) durchsetzen.
Kreistag
Kreistagswahl 2009Wahlbeteiligung: 63,1 %%605040302010043,5%29,6%9,6%7,2%5,7%4,5%Gewinne und VerlusteBei den Kreistagswahlen am 7. Juni 2009 ergab sich folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2009Sitze
2009%
2004Sitze
2004SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 29,6 10 37,0 13 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 43,5 15 53,5 19 Die Linke Die Linke 9,6 3 - - GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 5,7 2 5,1 1 FDP Freie Demokratische Partei 7,2 2 4,4 0 FWG Freie Wählergruppe 4,5 1 - - gesamt 100,0 33 100,0 33 Wahlbeteiligung in % 63,1 63,9 Trivia
Am 25. Mai 2009 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Soziales/ Soziale Projekte
Schulen
Im Landkreis Merzig-Wadern gibt es 19 Grundschulen, fünf erweiterte Realschulen, zwei Gesamtschulen, vier Gymnasien, darunter das Deutsch-Luxemburgische Schengen-Lyzeum Perl, sechs Berufsbildende Schulen und vier Förderschulen sowie sieben Einrichtungen zur Erwachsenenbildung.
Seniorenbüro
Das Kreisseniorenbüro fördert die Arbeit mit und für ältere Menschen und bietet eine Reihe von Service-Leistungen, unter anderem das Kreis-Senioren-Telefon.
Ehrenamt
Die Ehrenamtbörse ist seit 2001 Ansprechpartner für fast 900 Vereine und viele weitere Ehrenämtler im Landkreis Merzig-Wadern. Sie vermittelt ehrenamtlich Interessierte an soziale Einrichtungen, berät zu Fragen von Vereinsgründungen, Gemeinnützigkeit, Versicherung, Öffentlichkeitsarbeit, organisiert Veranstaltungen zur Würdigung des Ehrenamts und bietet Fortbildungen in allen Bereichen ehrenamtlicher Tätigkeit an. Um das ehrenamtliche und bürgerliche Engagement noch besser und effektiver zu unterstützen, hat der Landkreis Merzig-Wadern ein Vereinsportal eingerichtet, in dem den Vereinen, ehrenamtlichen Organisationen und Initiativen im Landkreis Merzig-Wadern kostenfrei eine Plattform für einen Internetauftritt zur Verfügung gestellt wird.
Kulturstiftung
Die Kulturstiftung des Landkreises Merzig-Wadern wurde 1988 gegründet. Sie hat den Zweck, Kulturgüter im Landkreis Merzig-Wadern zu bewahren, zu pflegen und sie in geeigneter Weise der Allgemeinheit zugänglich zu machen. In der Trägerschaft der Kulturstiftung werden drei Einrichtungen geführt:
- Burg Montclair
- Der Archäologiepark Römische Villa Borg
- Museum Schloss Fellenberg
Neben den eigenen Einrichtungen fördert die Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern Kulturdenkmäler in den Städten und Gemeinden des Landkreises.
Sportförderung im Landkreis
Der Landkreis Merzig-Wadern unterstützt im Schwerpunkt den Nachwuchs- und Breitensport. Dabei führt der Landkreis eigene Sportveranstaltungen und Projekte, die Gesundheit und Prävention fördern, durch und bezieht aktiv Vereine mit ein. Der Landkreis Merzig-Wadern fördert Veranstaltungen mit überregionaler Bedeutung und veranstaltet jährlich stattfindende Sportevents:
- Saarländische Schullaufmeisterschaften
- Sportforum
- Sport- und Spielfest der Grundschulen
- Nachwuchssportlerehrung
Der "Grüne" Kreis
Merzig-Wadern, der „grüne” Landkreis des Saarlandes, besitzt circa 21 000 Hektar Waldfläche. Mit dem Naturschutzgebiet „Wolferskopf” im Bereich der Kreisstadt Merzig und der Gemeinde Beckingen gehört die größte zusammenhängende Naturschutzfläche des Saarlandes zum Landkreis Merzig-Wadern.
Premiumwanderwege
Im Landkreis Merzig-Wadern können Wanderfreude 24 Premium-Wanderwege nutzen, zum Beispiel der Saar-Hunsrück-Steig und die Traumschleifen.
Tourismus
Besucher und Gäste des Landkreises Merzig-Wadern finden viele Möglichkeiten, ihre Freizeit zu verbringen. Die bekannteste und berühmteste Sehenswürdigkeit ist die Saarschleife bei Mettlach-Orscholz. Sport, Kultur, Natur und das Dreiländereck bieten ein großes touristisches Angebot: der Wolfspark und das Expeditionsmuseum Werner Freund in Merzig, verschiedene Anlagen der Gärten ohne Grenzen, der Monumentalgrabhügel in Perl-Nennig, das Cloef-Atrium Orscholz, der Alten Turm in Mettlach, das Erlebniszentrum von Villeroy & Boch, das Kupferbergwerk in Düppenweiler, das Eisenbahnmuseum im Lokschuppen in Losheim, das feinmechanische Museum Fellenbergmühle in Merzig, das Heimatmuseum in Wadern. Einen besonderen Anziehungspunkt zeitgenössischer Kunst stellt das Bildhauer-Projekt Steine an der Grenze dar. Jedes Jahr werden Bildhauer aus verschiedenen Ländern eingeladen um die Grenz-Steine zu bearbeiten.
Einzelnachweise
Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 30. September 2010 http://www.saarland.de/dokumente/thema_statistik/staa_FB300910%281%29.pdf
- ↑ Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF) (Hilfe dazu)
- ↑ Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF)
Weblinks
Commons: Landkreis Merzig-Wadern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website des Landkreises Merzig-Wadern
- Literatur über den Landkreis Merzig-Wadern in der Saarländischen Bibliographie
- Literatur von Landkreis Merzig-Wadern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Merzig-Wadern — Mẹrzig Wadern, Landkreis im Saarland, 555 km2, 105 900 Einwohner, mit den Städten Merzig (Kreisstadt) und Wadern. Vom mittleren Saartal reicht der Kreis nach Westen über die auf fruchtbaren Lehmböden mit Obst und Getreide bebaute… … Universal-Lexikon