- Metasomatose
-
Bei der Metasomatose (griech. μετα (meta) ‚mit-, nach-, um-‘; und σῶμα (sóma) ‚Körper‘) oder Verdrängung wird das Material eines Gesteins oder bestimmter Gesteinskomponenten durch anderes Material ersetzt. Auf diese Weise können Pseudomorphosen von Mineralen entstehen. Die Metasomatose stellt einen Grenzfall der Metamorphose dar, da sie im allgemeinen nicht isochem abläuft. Im Unterschied zur isochemischen Metamorphose wird bei der Metasomatose also die elementare chemische Zusammensetzung des Gesteins verändert (allochemische Metamorphose).
Metasomatische Prozesse finden vor allem in der durch pneumatolytische und hydrothermale Prozesse geprägten Endphasen der Differenzierung von Magmen statt.[1] Das Gestein wird hier durch mehr oder weniger heiße, aggressive Fluide angegriffen. Die vorhandenen Mineralen reagieren dabei mit den in den Fluiden gelösten Stoffen zu anderen Mineralen.
Ein typisches metasomatisches Gestein ist der Skarn, ein typischer Vorgang die Alkali-Metasomatose, bei der mit zugeführtem Kalium und Natrium Kalifeldspat und Albit entstehen. Die Alkali-Metasomatose spielt eine wichtige Rolle bei der Granitisation genannten Entstehung von Granit-ähnlichen Gesteinen aus Nicht-Graniten wie feldspatreichen Grauwacken oder Paragneisen, bei der die neu entstehenden Feldspat-Kristalle das ursprüngliche Gestein mehr oder minder verdrängen. Dieser Vorgang führt beispielsweise zur Ausbildung von Augengneis.[2]
Auch Fossilien können durch Metasomatose entstehen. Beispiele sind verkieseltes Holz oder Hartteile, deren ursprüngliches Material (meistens Calcit oder Aragonit) aufgelöst und durch ein anderes ersetzt wurde, z. B. durch Siliziumdioxid wie Quarz, Chalcedon und Opal (Verkieselung) oder Sulfide wie Pyrit oder Markasit (Verkiesung).[3]
Einzelnachweise
Literatur
- Werner Zeil: Brinkmanns Abriß der Geologie, erster Band: Allgemeine Geologie. 12. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-432-80592-6, S. 99, 189.
- Dieter Richter: Allgemeine Geologie. 3. Auflage. de Gruyter Verlag, Berlin – New York 1985, ISBN 3-110-10416-4, S. 302, 309.
Wikimedia Foundation.