Metro Donezk

Metro Donezk

Die Metro Donezk (russisch Донецкий метрополитен Donezki Metropoliten, ukrainisch Донецький метрополітен Donezkyj Metropoliten) ist ein noch nicht fertiggestelltes Bauprojekt für ein U-Bahnnetz in der fünftgrößten Stadt der Ukraine. Das Netz soll in näherer Zukunft aus einer Linie mit sechs Stationen bestehen, in ferner Zukunft soll Donezk drei Linien besitzen.

Entlüftungsschacht der stillgelegten U-Bahn-Baustelle in Donezk

Anfang der achtziger Jahre überschritt die Einwohnerzahl Donezks die Millionenmarke und berechtigte damit die Stadt, ein eigenes Metrosystem zu bauen, wie es damals in der UdSSR üblich war. Erste Pläne für ein Sekantennetz mit drei Linien nach Vorbild anderer sowjetischer Metronetze kamen erstmals 1984 an die Öffentlichkeit. Die Umsetzung dessen verzögerte sich jedoch. Kurz nach der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine am 1. Dezember 1991 erließ das ukrainische Ministerkabinett am 30. Dezember 1991 das Dekret für den Bau der neuen U-Bahn in Donezk. Die ersten Erkundungsarbeiten begannen im Jahr 1992, die Bauarbeiten fingen noch im gleichen Jahr an, dabei war die Fertigstellung für 2002 geplant. 1995 verschob die Stadt Donezk den Eröffnungstermin aufgrund der schlechten finanziellen Lage auf 2005. Im Jahr 2000 begannen die ersten Arbeiten für vier der sechs U-Bahnhöfe.

In Folge dessen verschlechterte sich die finanzielle Situation immer mehr, im Juni 2003 streikten die Bauarbeiter, da bereits seit sieben Monaten keine Löhne mehr ausgezahlt worden waren. Bis dahin waren insgesamt 300 Millionen Hrywnja (etwa 48 Millionen Euro) für den Bau der Donezker Metro ausgegeben worden. Teilweise musste die Stadt auch die Beendigung der Arbeiten an einzelnen Baustellen verkünden, zwei nahezu im Rohbau fertige Stationen mussten konserviert werden, die Kosten dafür waren erheblich. Im Jahr 2004 sicherte das ukrainische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Finanzen weitere Mittel für die Fertigstellung bis 2010 zu. Derzeit gibt es jedoch Gerüchte, dass die Bauarbeiten eingestellt seien.

Die erste U-Bahnlinie der Stadt Donezk, die den Namen Proletarsko-Kiewskaja Linija (Пролетарско-Киевская линия) tragen wird, soll 9,6 Kilometer lang sein und sechs Stationen haben, deren Namen Proletarsjaka (Пролетарская), Tschumakowskaja (Чумаковская), Krasny Gorodok (Красный городок), Muschketowskaja (Мушкетовская), Lewobereschnaja (Левобережная) und Politechnitscheski institut (Политехнический институт) lauten sollen. Damit erhält der Rajon Budjonowski (Район Буденовский) einen direkten Anschluss an die Innenstadt Donezks.

Das zukünftige Depot für die Donezker Metro, das den Namen Proletarskoje (Пролетарское) erhält, befindet sich hinter der Station Krasny Gorodok. Welche Züge auf der Linie eingesetzt werden, ist noch unklar, lediglich die Rahmendaten beziehungsweise die typischen Charakteristika für ex-sowjetische Metros sind bekannt. Dazu zählt unter anderem die Spurweite von 1524 Millimetern (Russische Breitspur), die Fahrspannung von 825 Volt sowie die Stromzufuhr per Stromschiene.

Schema der Donezker Metro-Planung

Mittel- bis langfristig soll Donezk ebenso wie andere Städte der ehemaligen Sowjetunion ein U-Bahnsystem mit drei Linien, die ein Sekantennetz bilden, erhalten. Bis dahin soll die Proletarsko-Kiewskaja Linija, welche die Kennfarbe Rot erhält, auf 21 Kilometer mit 15 Stationen wachsen. Zusätzlich soll es eine 25 Kilometer lange blaue Linie mit dem Namen Gornjazko-Makejewskaja Linija (Горняцко-Макеевская линия) entstehen, eine weitere grüne Linie mit dem Namen Petrowsko-Krasnogwardeiskaja Linija (Петровско-Красногвардейская линия) soll mindestens 14 Stationen haben. Im Endzustand soll das Donezker U-Bahn-Netz 70 Kilometer lang sein und 46 Stationen besitzen. Die Namensgebung für die U-Bahnlinien erfolgen allgemein nach den jeweiligen Stadtbezirken (Rajons), in denen die Endstationen der jeweiligen U-Bahnlinie liegen. So fährt die rote Linie mit dem Namen Proletarsko-Kiewskaja Linija vom Rajon Proletarski zum Rajon Kiewski.

Der japanische Baukonzern Sumitomo Shōji soll die Metro Donezk bis zur Fußball-Europameisterschaft 2012 weiter bauen. [1]

Quellen

  1. http://www.ukrinform.ua/eng/order/?id=155768

Weblinks


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