Fußball-Europameisterschaft 2012

Fußball-Europameisterschaft 2012
UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2012
UEFA EURO 2012
Fußball-Europameisterschaft 2012 Logo.svg
Anzahl Nationen 16 (von 51 Bewerbern)
Austragungsort Polen und Ukraine
Eröffnungsspiel 8. Juni 2012 in Warschau
Endspiel 1. Juli 2012 in Kiew

Die Endrunde der 14. Fußball-Europameisterschaft 2012 (UEFA EURO 2012; polnisch Mistrzostwa Europy w Piłce Nożnej 2012; ukrainisch Чемпіонат Європи з футболу 2012) findet vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 in Polen und der Ukraine statt. Dies hat das UEFA-Exekutivkomitee am 18. April 2007 bekanntgegeben. Es wird die letzte EM sein, die mit 16 Mannschaften ausgetragen wird. Ab 2016 wird die Endrunde mit 24 Mannschaften ausgetragen.

Inhaltsverzeichnis

Vergabe

Logo der Kandidatur

Für die Fußball-Europameisterschaft 2012 wurde die Bewerbungszeit in zwei Phasen aufgeteilt. Damit sollten die Kosten für die UEFA und die Bewerber reduziert werden. Nach der ersten Phase blieben noch drei Kandidaten übrig. Die Nominierung des Gastgebers fand in der zweiten Phase statt.

Ursprünglich hatten sich zehn nationale Fußballverbände mit acht Bewerbungen um die Austragung der EM-Endrunde 2012 bemüht. Aserbaidschan, Griechenland, Italien, Rumänien, Russland und die Türkei bewarben sich einzeln, Kroatien und Ungarn sowie Polen und die Ukraine gaben jeweils Gemeinschaftsbewerbungen ab. Bewerbungsschluss für die EM 2012 war der 1. Februar 2004.

Die ausführlichen Bewerbungsanforderungen für die erste Phase wurden den interessierten Verbänden am 8. Februar 2005 zugesandt. Bis zum 21. Juli hatten die Kandidaten Zeit, ihre Bewerbungsunterlagen abzugeben.

Bei der am 8. November 2005 durchgeführten Abstimmung schieden die Türkei (sechs Stimmen) und Griechenland (zwei Stimmen) aus der Bewerbung aus. Dadurch reduzierte das UEFA-Exekutivkomitee das Bewerberfeld auf die drei Bewerbungen von Italien (elf Stimmen), Kroatien/Ungarn (neun Stimmen) und Polen/Ukraine (sieben Stimmen). Die Bewerbungen von Aserbaidschan, Rumänien und Russland hatten die Anforderungen nicht ausreichend umgesetzt.

Am 18. April 2007 gab das UEFA-Exekutivkomitee in Cardiff bekannt, dass die gemeinsame Bewerbung Polens und der Ukraine den Zuschlag erhalten hatte. Von den zwölf Stimmen der Mitglieder des Exekutivkomitees bekamen Polen und die Ukraine acht, die restlichen vier Stimmen gingen an Italien.

Bewerber Ergebnis
PolenPolen Polen und UkraineUkraine Ukraine 8
ItalienItalien Italien 4
KroatienKroatien Kroatien und UngarnUngarn Ungarn 0

Organisation

Am 29. Juli 2008 gab die UEFA bekannt, dass der Schweizer Martin Kallen nach den Endrunden von 2004 (Portugal) und 2008 (Schweiz und Österreich) auch für die EM 2012 als Chef-Organisator amtieren werde. Ob er sein Büro in Warschau oder Kiew einrichten wird, ist nicht bekannt.[1]

Am 26. September 2008 gab die UEFA in Bordeaux bekannt, dass sie weiter an der Austragung der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine festhalte, auch wenn teilweise noch Mängel an der Vorbereitung in den Gastgeberländern festgestellt worden seien.[2]

Eintrittskarten

Eintrittskarten für die UEFA EURO 2012 sind ab Frühjahr 2011 erhältlich. Es gibt sowohl Tickets für einzelne Spiele als auch Team-Tickets für jede der 16 teilnehmenden Mannschaften. Außerdem soll es Karten für Fans mit Sehbehinderungen oder Rollstuhl und Begleitperson geben. Es war vom 1. Februar 2011 bis zum 31. März 2011 möglich, sich für Tickets auf der Website der UEFA zu registrieren.[3][4]

Stand der Vorbereitungen

Austragungsorte Euro 2012

Die Spiele der EM 2012 werden voraussichtlich in jeweils vier polnischen und vier ukrainischen Stadien ausgetragen. In Breslau, Danzig, Warschau, Donezk und Lemberg sollen neue Stadien errichtet werden, während die übrigen Stadien renoviert und erweitert werden. Die Stadien in Königshütte, Krakau und Odessa sollen als Ausweichorte zur Verfügung stehen. Sie sollen ebenfalls erneuert und erweitert werden, damit auch diese Stadien für eine Europameisterschaft geeignet sind. Dabei wurde der geplante Neubau der PGE Arena Gdańsk in Danzig von der UEFA als bestes Projekt gewürdigt.

Nach der Vergabe liefen die Vorbereitungen in beiden Ländern zunächst schleppend. Die UEFA zeigte sich ob der Verzögerungen mehrfach beunruhigt, ergriff aber lange Zeit keine Maßnahmen.

Am 30. Januar 2008 forderte die UEFA die Staaten auf, durch finanzielle Unterstützung der Projekte den Prozess zu beschleunigen.[5] UEFA-Generalsekretär David Taylor machte deutlich, dass sich die UEFA zu Maßnahmen gezwungen sähe, wenn in den nächsten sechs Monaten zu wenige Fortschritte erzielt würden.

Nach einem Besuch Anfang Juli 2008 in Polen und der Ukraine gab UEFA-Präsident Michel Platini bekannt, dass die polnischen Vorbereitungen viel besser verliefen als in der Ukraine und es im Notfall sogar zu einer Änderung der Spielanteile kommen könnte. Polen würde dann 75 Prozent der Spiele (3 Gruppen, 2 Viertelfinal-, beide Halbfinal- und das Endspiel) bekommen, die Ukraine nur die Spiele der Gruppe D austragen. Über weitergehende Konsequenzen, wie einen kompletten Entzug der Austragung in der Ukraine, wurde spekuliert.

Immer wieder kam auch Deutschland als Co-Gastgeber der EM 2012 ins Gespräch, da sich UEFA-Präsident Michel Platini wohl beim Deutschen Fußballbund danach erkundigte. Dies wurde aber mehrfach vom DFB zurückgewiesen.[6]

Eine UEFA-Delegation um David Taylor überzeugte sich vom 2. bis 6. Februar 2009 in Kiew, Charkiw, Dnjepropetrowsk, Odessa und Lemberg in der Ukraine vom Stand der Vorbereitungen und der Infrastruktur.[7][8]

In seinem Treffen am 13. Mai 2009 bestätigte das UEFA-Exekutivkomitee die polnischen Städte Danzig, Posen, Warschau und Breslau als offizielle Gastgeber der Europameisterschaft. Von den ukrainischen Städten erhielt lediglich Kiew den Status einer offiziellen Gastgeberstadt, wurde allerdings vorerst nicht als Endspielort bestätigt. Kiew bekam ähnlich wie die ukrainischen Städte Donezk, Lemberg und Charkiw aber die Gelegenheit, die geforderten Auflagen bis zum 30. November 2009 zu erfüllen.[9] Am 11. Dezember 2009 bestätigte die UEFA bei einer Konferenz auf Madeira alle vier ukrainischen Spielstädte als Austragungsorte und sprach Kiew das Finale zu.[10]

Am 24. Januar 2011 wurde bekannt, dass UEFA-Generalsekretär Jerome Valcke in einem Brief[11] an den ukrainischen Fußballverband (FFU) mit dem Entzug der EM drohte, da sich die ukrainische Regierung, laut FIFA, unzulässig in die Angelegenheiten des ukrainischen Fußballverbands einmische. Falls der FFU die geplante Umbildung durch die Regierung bis zum 4. Februar nicht stoppe, sei die FIFA bereit, die Ukraine von deren Wettbewerben auszuschließen. Dieser Ausschluss würde die Austragung der EM in der Ukraine nicht mehr möglich machen.[12] Kurz vor dem Ende des Ultimatums erklärte der ukrainische Fußballverband (FFU), dass keine Umbildung durch die Regierung erfolgen würde. Der FFU versicherte gegenüber der FIFA in einem Brief, dass die Politik keinen Einfluss auf die Vorbereitungen auf die Europameisterschaft habe. Dies wurde vom UEFA-Chef Michel Platini und FIFA-Präsident Joseph Blatter bestätigt. Somit bleibt die Ukraine als zweites Austragungsland erhalten.[13][14]

Weiterhin bestehen sowohl in Polen als auch in der Ukraine Rückstände beim Bau der Stadien und der Infrastruktur. Der Zeitplan sei erneut überschritten. Bis zum Januar 2011 waren lediglich drei der insgesamt acht Spielstätten fertiggestellt. Für die restlichen Stadien hatte die UEFA eine Frist bis zum Juni 2011 gesetzt[15], welche in Polen bis auf das Nationalstadion in Warschau und in der Ukraine bis auf die Stadien in Kiew und Lemberg eingehalten wurde.

Öffentliche kritisiert wurde das Vorgehen der ukrainischen Regierung im Rahmen der Vorbereitung zur Europameisterschaft, herrenlose Hunde in den Austragungsorten zu töten um das Stadtbild zu verbessern. [16] [17]

Austragungsorte

Die Austragungsorte verteilen sich wie bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 über insgesamt acht Stadien, von denen jeweils vier in Polen und in der Ukraine liegen.

Polen

Warschau Posen Breslau Danzig
Nationalstadion
Kapazität: 58.145
Städtisches Stadion
Kapazität: 43.090
Städtisches Stadion
Kapazität: 42.771
PGE Arena Gdańsk
Kapazität: 41.582
Das Stadion im Juli 2011 Das Stadion im September 2010 Das Stadion im Oktober 2011 Das fertiggestellte Stadion
3 Vorrundenspiele (Eröffnungsspiel)
1 Viertelfinale
1 Halbfinale
3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
  • Das Nationalstadion in Warschau ist für das Eröffnungsspiel vorgesehen, außerdem sollen noch zwei weitere Vorrundenspiele sowie ein Viertelfinale und ein Halbfinale hier stattfinden. Das Bauprojekt wurde im Sommer 2008 ausgeschrieben[18] und der projektierte Baubeginn von Jahresanfang 2009 konnte eingehalten werden. Das Stadion soll im Herbst 2011 betriebsbereit sein und 55.000 Zuschauern Platz bieten. Zur Eröffnung wurde ein Test-Länderspiel zwischen Polen und Deutschland am 6. September 2011 vereinbart. Da das Stadtion zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fertiggestellt war, musste das Spiel nach Danzig verlegt werden. Neuer Termin für die Fertigstellung ist der 30. November.[19] Durch Anheben des Spielfeldes auf Höhe des Mittelrangs kann das Stadion auch in ein Leichtathletikstadion umgebaut werden.[20]
  • In Danzig wurde ein neues Stadion für die Europameisterschaft errichtet. Am 14. August 2011 wurde das Stadion mit dem Spiel Lechia Gdańsk und Cracovia Krakau (1:1) eröffnet. Der Komplex trägt den Namen PGE Arena Gdańsk und verfügt über eine Kapazität von 44.000 Zuschauern.[21] Danzig ist für drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale des Turniers vorgesehen. Das neue Stadion wird außerdem von dem Fußballverein Lechia Gdańsk genutzt.
  • Im Stadion Miejski in Posen, Heimatstadion von Lech Posen, werden 3 Vorrundenspiele der Europameisterschaft stattfinden. Die Spielstätte wurde komplett umgebaut, erhielt u.a. eine komplette Überdachung der Tribünen mit integrierter Flutlichtanlage und wurde am 20. September 2010 mit einem Konzert des Sängers Sting eröffnet. Das Stadion verfügt über eine Kapazität von 43.090 Sitzplätzen. Es ist das einzige Stadion in den vier designierten Spielorten Polens, welches bei der Vergabe der Endrunde schon existierte. Das Stadion Miejski ist auch das erste fertiggestellte EM-Stadion in Polen.
  • In Breslau wurde ein neues Stadion errichtet und verfügt über eine Kapazität von 43.000 Sitzplätzen. Es werden voraussichtlich 3 Vorrundenspiele in Breslau stattfinden. Die Arbeiten für die neue Arena haben im November 2008 begonnen und wurden bis Ende August 2011 abgeschlossen. Am 10. September 2011 fand zur Eröffnung des Stadions der WBC-Weltmeisterschafts-Boxkampf im Schwergewicht zwischen dem ukrainischen Weltmeister Vitali Klitschko und dem polnischen Herausforderer Tomasz Adamek statt. Das Stadion umfasst unter anderem Andachtsräume und Arresttrakte (getrennt für Frauen und Männer) und wird vollständig überwacht.[22]

Ausschreibung und Auftragsvergabe

An den Ausschreibungen der Bauaufträge interessierten sich besonders chinesische Baufirmen, die im Falle des Zuschlages die benötigten Arbeiter aus China mitgebracht hätten.[23] Unter dem Eindruck des Arbeitskräftemangels in der Baubranche hatte schon die Regierung von Kazimierz Marcinkiewicz im Jahr 2006 bedeutende Kontingente von Arbeitern aus China bewilligt. Zuschläge erhielten aber nur europäische Firmen.

Aktuelles Autobahn- und Schnellstraßennetz in Polen
  • in Benutzung
  • in Bau
  • in Planung

Infrastruktur

Für die Euro sollten annähernd 4000 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen gebaut werden, zudem waren weitere Investitionen in das Eisenbahnnetz nötig. Zu den wichtigsten Verkehrsprojekten gehörten die Verlängerungen der beiden Autobahnen A2 nach Warschau und A4 bis zur Grenze mit der Ukraine.

Im Mai 2011 wurden erhebliche Probleme beim Bau der Autobahn A2 von Łódź nach Warschau bekannt. Auf zwei der fünf Teilstücke, in die die Trasse unterteilt wurde, waren große Bauverzögerungen eingetreten. Daraufhin wurde der Vertrag zwischen der GDDKiA und der chinesischen Baufirma aufgelöst, sodass die Bauarbeiten für zwei Monate komplett ruhten. Ende Juli 2011 wurde dann die Fertigstellung mit anderen Baufirmen vereinbart, die jedoch erst im Oktober 2012 erfolgen soll. Am 30. Mai 2012 sollen aber beide nicht fertiggestellten Abschnitte temporär eröffnet werden, um eine angenehme Fahrt der Autofahrer nach Warschau während der EM 2012 zu ermöglichen.[24]

Die Autobahn A4 von Krakau bis zur ukrainischen Grenze wird bis zur EM 2012 nicht vollständig fertiggestellt sein. Erste Probleme traten Anfang 2011 ein, als ein Bauvertrag der GDDKiA mit einer Baufirma aufgelöst wurde. Der betroffene Abschnitt von Brzesko nach Tarnów soll daher erst Anfang 2013 eröffnet werden. Anfang September 2011 wurden erhebliche Baurückstände aufgrund von mehreren Hochwassern auf dem Abschnitt von Rzeszów über Jarosław zur ukrainischen Grenze bekannt. Der Abschnitt soll erst vollständig bis Ende 2012 eröffnet werden. Der Abschnitt von Tarnów bis Rzeszów könnte temporär zur EM 2012 eröffnet werden. Die GDDKiA geht davon aus, dass die Mehrheit der nach Lemberg reisenden Fans auf die Autofahrt verzichten und das Flugzeug benutzen wird.[25][26]

Der zusätzliche Bedarf allein an Fünf-Sterne-Hotels wird auf über 40 geschätzt. Gut steht Polen bei den Flughäfen da, die allesamt bereits in Betrieb sind und höchstens Erweiterungen oder Modernisierungen benötigen.

Ukraine

Kiew Donezk Lemberg Charkiw
Olympiastadion Kiew
Kapazität: 70.050
Donbas Arena
Kapazität: 51.504
Arena Lwiw
Kapazität: 34.915
Metalist Stadium
Kapazität: 41.307
Das NSK Olimpijskyj im Oktober 2011 Donezk Donbass Arena 01.JPG Der Stadioninnenraum Anfang Oktober 2011 Das renovierte Stadion von Charkiw
3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
Finale
3 Vorrundenspiele
1 Viertelfinale
1 Halbfinale
3 Vorrundenspiele 3 Vorrundenspiele
  • Das Olympiastadion Kiew ist als Endspielort vorgesehen, außerdem sollen drei Vorrundenspiele sowie ein Viertelfinale in Kiew stattfinden. Dafür wird das Stadion seit Dezember 2008 durch das deutsche Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner komplett umgebaut und erhält u.a. eine komplette Überdachung der Tribünen mit integrierter Flutlichtanlage. Es wird dann ca. 69.000 Sitzplätze für die Besucher bereithalten. Die Renovierungsarbeiten sollten ursprünglich im Jahr 2010 abgeschlossen sein. Dadurch, dass die Arbeiten etwa fünf Monate hinter dem Zeitplan lagen, verschob sich die Fertigstellung auf 2011.[27] Am 8. Oktober 2011 wurde das Stadion eröffnet. [28]
  • In Donezk wurde zwischen 2006 und 2009 ein neues Stadion gebaut. Der Komplex trägt den Namen Donbas Arena, wurde vom ukrainischen Unternehmer Rinat Achmetow finanziert und verfügt über eine Kapazität von 51.504 Sitzplätzen.[29] In Donezk werden drei Gruppenspiele sowie ein Viertelfinalspiel und ein Halbfinalspiel ausgetragen. In der ukrainischen Meisterschaft wird das Stadion von Schachtar Donezk genutzt.
  • In Lemberg wird die Arena Lwiw errichtet, das über eine Kapazität von ca. 33.400 Plätzen verfügt. In Lemberg werden voraussichtlich drei Vorrundenspiele stattfinden. Die Bauarbeiten für die neue Arena begannen am 17. November 2008 und sollten ursprünglich im Dezember 2010 beendet sein. Nach einem Baustopp Anfang 2010 verzögert sich die Fertigstellung bis 2011.[30] Die noch im Bau befindlich Arena wurde Ende Oktober 2011 eröffnet. Das Dach und der Innenausbau ist noch nicht abgeschlossen. Am 15. November 2011 wird die Ukraine ein Länderspiel gegen Österreich ausgetragen.[31] Die Stadt konnte das Projekt ohne finanzielle Unterstützung aus dem Ausland nicht realisieren. Zusätzlich erschwerte die innenpolitische Regierungskrise die Suche nach geeigneten Investoren.[32] Am 29. Oktober 2011 wurde das Stadion als letztes in der Ukraine feierlich eröffnet, obwohl es noch nicht fertig war.[33]
  • Im Metalist Stadium in Charkiw, dem Heimatstadion des Metalist Charkiw, werden drei Vorrundenspiele der Europameisterschaft stattfinden. Die Spielstätte wurde zwischen 2008 und 2009 komplett renoviert und verfügt seitdem über eine Kapazität von 41.307 Sitzplätzen. Charkiw sprang dabei als Reserve für Dnipropetrowsk ein.[32]

Ausschreibung und Auftragsvergabe

Das Nationalstadion in Kiew sollte ursprünglich von dem taiwanesischen Büro Archasia Design Group renoviert werden.[34] Im Juni 2008 wurde der Vertrag wegen mangelnder Erfahrung im Baugewerbe gekündigt. Bei der Neuvergabe konnte sich das deutsche Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner durchsetzen,[35][36] das auch schon das Olympiastadion in Berlin für die WM 2006 renoviert hatte. Andere Bewerber waren unter anderem der britische Stararchitekt Norman Foster. Die Bauarbeiten sollen bis 2011 abgeschlossen sein.

Infrastruktur

Bezüglich der Infrastruktur liegt die Ukraine deutlich hinter Polen. Die Regierung beabsichtigt den Bau von beinahe 3000 km Autobahnen und Schnellstraßen. Des Weiteren werden Investitionen in Eisenbahnen, Flughäfen und Hotels aller Klassen benötigt.[23] Auch die Metro Kiew soll ausgebaut werden. Es müssen zahlreiche neue Hotels gebaut werden.[37] Die Accor-Gruppe (Frankreich), die Rezidor Hotel Group (Belgien) und die InterContinental Hotels Group (Großbritannien) haben Mitte 2008 verkündet, bis zu 40 Hotels in der Ukraine errichten zu wollen.[38][39] UEFA-Präsident Michel Platini sieht die Entwicklung in der Ukraine positiv. „Seit meiner letzten Visite habe ich große Fortschritte in der Ukraine festgestellt. Das Land ist auf einem guten Weg“, so Platini im September 2009.[40]

Teilnehmer

EURO 2012 Blumen-Emblem in Charkiw

Qualifikation

Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2012

Die Qualifikationsspiele für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 2012 fanden vom 11. August 2010 bis 15. November 2011 statt.

51 von 53 Mitgliedsländern der UEFA spielten die 14 verbliebenen Startplätze für die Euro 2012 aus. Zum ersten Mal nahm Montenegro, das seit 2006 Mitglied der UEFA ist, an einer EM-Qualifikation teil. Polen und die Ukraine sind als Gastgeberländer gesetzt und vervollständigen das Feld der 16 Endrundenteilnehmer.

Die 51 Mannschaften wurden bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen am 7. Februar 2010 in Warschau jeweils einer von neun Gruppen zugelost. Die Gruppen A bis F bestanden aus sechs Mannschaften, den Gruppen G bis I wurden jeweils fünf Mannschaften zugeordnet. Jedes Team bestritt gegen jeden seiner Gruppengegner jeweils ein Hin- und Rückspiel.

Direkt für die Endrunde qualifizierten sich die Gruppensieger sowie der beste Gruppenzweite. Die acht verbliebenen Gruppenzweiten ermittelten in vier Play-off-Paarungen mit jeweils zwei Spielen die restlichen Endrundenteilnehmer.

  • qualifiziert
  • nicht qualifiziert
  • nicht UEFA-Mitglied
Mannschaft Qualifiziert durch Qualifiziert am Vorherige Endrundenteilnahmen1
PolenPolen Polen Gastgeber 18. April 2007 01 (2008)
UkraineUkraine Ukraine Gastgeber 18. April 2007 00 (erste Teilnahme)2
DeutschlandDeutschland Deutschland Sieger der Gruppe A 2. September 2011 10 (1972, 1976, 1980, 1984, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008)
ItalienItalien Italien Sieger der Gruppe C 6. September 2011 070 (1968, 1980, 1988, 1996, 2000, 2004, 2008)
NiederlandeNiederlande Niederlande Sieger der Gruppe E 6. September 2011 08 (1976, 1980, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008)
SpanienSpanien Spanien Sieger der Gruppe I 6. September 2011 08 (1964, 1980, 1984, 1988, 1996, 2000, 2004, 2008)
EnglandEngland England Sieger der Gruppe G 7. Oktober 2011 07 (1968, 1980, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004)
DanemarkDänemark Dänemark Sieger der Gruppe H 11. Oktober 2011 07 (1964, 1984, 1988, 1992, 1996, 2000, 2004)
FrankreichFrankreich Frankreich Sieger der Gruppe D 11. Oktober 2011 07 (1960, 1984, 1992, 1996, 2000, 2004, 2008)
GriechenlandGriechenland Griechenland Sieger der Gruppe F 11. Oktober 2011 03 (1980, 2004, 2008)
RusslandRussland Russland Sieger der Gruppe B 11. Oktober 2011 03 (1996, 2004, 2008)2
SchwedenSchweden Schweden Bester Gruppenzweiter 11. Oktober 2011 04 (1992, 2000, 2004, 2008)
IrlandIrland Irland Sieger PlayOff 15. November 2011 01 (1988)
KroatienKroatien Kroatien Sieger PlayOff 15. November 2011 03 (1996, 2004, 2008)3
PortugalPortugal Portugal Sieger PlayOff 15. November 2011 05 (1984, 1996, 2000, 2004, 2008)
TschechienTschechien Tschechien Sieger PlayOff 15. November 2011 04 (1996, 2000, 2004, 2008)4
1 In fettgeschriebenen Jahren wurde die jeweilige Mannschaft Europameister; in kursiv geschriebenen Jahren waren die jeweiligen Mannschaften als Ausrichter automatisch qualifiziert
2 1960 bis 1988 als Teil der Sowjetunion, 1992 als Teil der GUS
3 1960 bis 1992 als Teil von Jugoslawien
4 1960 bis 1992 als Teil der Tschechoslowakei

Auslosung der Endrunde

Die Auslosung der vier Vierergruppen der Finalrunde findet am 2. Dezember 2011 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Neben den Gastgebern Polen (Gruppe A) und Ukraine (Gruppe D) werden die beiden stärksten qualifizierten Mannschaften als Gruppenkopf der Gruppen B und C gesetzt (Titelverteidiger Spanien und Niederlande[41]). Die übrigen Mannschaften werden in drei Töpfe gemäß dem UEFA-Koeffizienten eingeteilt, und jeder Gruppe wird je eine Mannschaft jedes Topfes zugelost.

  • Topf 1: Polen, Ukraine, Spanien, Niederlande
  • Topf 2: Deutschland, Italien, England, Russland
  • Topf 3: Kroatien, Griechenland, Portugal, Schweden
  • Topf 4: Dänemark, Frankreich, Tschechien, Irland
Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
PolenPolen Polen B1 C1 UkraineUkraine Ukraine
A2 B2 C2 D2
A3 B3 C3 D3
A4 B4 C4 D4

Spielplan

Gruppenphase

Gruppe A

Rang Land S U N Tore Punkte
1 PolenPolen Polen 0 0 0 00:00 0
2 A2 0 0 0 00:00 0
3 A3 0 0 0 00:00 0
4 A4 0 0 0 00:00 0
Fr., 8. Juni 2012, 18:00 Uhr in Warschau
PolenPolen Polen A2 -:- (-:-)
Fr., 8. Juni 2012, 20:45 Uhr in Breslau
A3 A4 -:- (-:-)
Di., 12. Juni 2012, 18:00 Uhr in Breslau
A2 A4 -:- (-:-)
Di., 12. Juni 2012, 20:45 Uhr in Warschau
PolenPolen Polen A3 -:- (-:-)
Sa., 16. Juni 2012, 20:45 Uhr in Warschau
A2 A3 -:- (-:-)
Sa., 16. Juni 2012, 20:45 Uhr in Breslau
A4 PolenPolen Polen -:- (-:-)

Gruppe B

Rang Land S U N Tore Punkte
1 B1 0 0 0 00:00 0
2 B2 0 0 0 00:00 0
3 B3 0 0 0 00:00 0
4 B4 0 0 0 00:00 0
Sa., 9. Juni 2012, 18:00 Uhr in Charkiw
B1 B2 -:- (-:-)
Sa., 9. Juni 2012, 20:45 Uhr in Lemberg
B3 B4 -:- (-:-)
Mi., 13. Juni 2012, 18:00 Uhr in Charkiw
B1 B3 -:- (-:-)
Mi., 13. Juni 2012, 20:45 Uhr in Lemberg
B2 B4 -:- (-:-)
So., 17. Juni 2012, 20:45 Uhr in Charkiw
B4 B1 -:- (-:-)
So., 17. Juni 2012, 20:45 Uhr in Lemberg
B2 B3 -:- (-:-)

Gruppe C

Rang Land S U N Tore Punkte
1 C1 0 0 0 00:00 0
2 C2 0 0 0 00:00 0
3 C3 0 0 0 00:00 0
4 C4 0 0 0 00:00 0
So., 10. Juni 2012, 18:00 Uhr in Danzig
C1 C2 -:- (-:-)
So., 10. Juni 2012, 20:45 Uhr in Posen
C3 C4 -:- (-:-)
Do., 14. Juni 2012, 18:00 Uhr in Posen
C2 C4 -:- (-:-)
Do., 14. Juni 2012, 20:45 Uhr in Danzig
C1 C3 -:- (-:-)
Mo., 18. Juni 2012, 20:45 Uhr in Danzig
C4 C1 -:- (-:-)
Mo., 18. Juni 2012, 20:45 Uhr in Posen
C2 C3 -:- (-:-)

Gruppe D

Rang Land S U N Tore Punkte
1 UkraineUkraine Ukraine 0 0 0 00:00 0
2 D2 0 0 0 00:00 0
3 D3 0 0 0 00:00 0
4 D4 0 0 0 00:00 0
Mo., 11. Juni 2012, 18:00 Uhr in Donezk
D3 D4 -:- (-:-)
Mo., 11. Juni 2012, 20:45 Uhr in Kiew
UkraineUkraine Ukraine D2 -:- (-:-)
Fr., 15. Juni 2012, 18:00 Uhr in Kiew
D2 D4 -:- (-:-)
Fr., 15. Juni 2012, 20:45 Uhr in Donezk
UkraineUkraine Ukraine D3 -:- (-:-)
Di., 19. Juni 2012, 20:45 Uhr in Kiew
D2 D3 -:- (-:-)
Di., 19. Juni 2012, 20:45 Uhr in Donezk
D4 UkraineUkraine Ukraine -:- (-:-)

Finalrunde

Viertelfinale

Nr. Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
1 Do., 21. Juni 2012, 20:45 Uhr Warschau 1A 2B -:- (-:-)
2 Fr., 22. Juni 2012, 20:45 Uhr Danzig 1B 2A -:- (-:-)
3 Sa., 23. Juni 2012, 20:45 Uhr Donezk 1C 2D -:- (-:-)
4 So., 24. Juni 2012, 20:45 Uhr Kiew 1D 2C -:- (-:-)

Halbfinale

Nr. Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
1 Mi., 27. Juni 2012, 20:45 Uhr Donezk Sieger Viertelfinale 1 Sieger Viertelfinale 3 -:- (-:-)
2 Do., 28. Juni 2012, 20:45 Uhr Warschau Sieger Viertelfinale 2 Sieger Viertelfinale 4 -:- (-:-)

Finale

Tag und Uhrzeit Spielort Erste Mannschaft Zweite Mannschaft Ergebnis
So., 1. Juli 2012, 20:45 Uhr Kiew Sieger Halbfinale 1 Sieger Halbfinale 2 -:- (-:-)

Einzelnachweise

  1. Basler Zeitung online vom 29. Juli 2008 (Link nicht mehr abrufbar)
  2. http://de.uefa.com/uefa/keytopics/kind=64/newsid=754231.html (Link nicht mehr abrufbar)
  3. Tickets für die UEFA EURO 2012 (de.uefa.com) (abgerufen am 7. Februar 2011)
  4. Die Vorfreude auf die Fußball-EM 2012 beginnt (deutschecasinos.com) (abgerufen am 7. Februar 2011)
  5. Erklärung der UEFA vom 30. Januar 2008 (Link nicht mehr abrufbar)
  6. Deutschland weiter als Co-Gastgeber im Gespräch (stern.de) (10. Mai 2010; zuletzt abgerufen am 7. Februar 2011)
  7. Офіційна делегація УЄФА в Україні (ffu.org.ua) (ukrainisch; 2. Februar 2009; zuletzt abgerufen am 7. Februar 2011)
  8. УЄФА висловлює подяку (ffu.org.ua) (ukrainisch; 11. Februar 2009; zuletzt abgerufen am 7. Februar 2011)
  9. Offizielle HP der UEFA - Wahl der Gastgeber für die UEFA EURO 2012™ (Zugriff am 14. Mai 2009) (Link nicht mehr abrufbar)
  10. http://de.uefa.com/uefa/keytopics/kind=64/newsid=933918.html (Link nicht mehr abrufbar)
  11. Brief der UEFA an den ukrainischen Fußballverband (ffu.org.ua) (englisch)
  12. FIFA warns Ukraine (ffu.org.ua) (englisch; zuletzt abgerufen am 7. Februar 2011)
  13. Ukraine lenkt bei EM-Streit ein (sueddeutsche.de) (abgerufen am 7. Februar 2011)
  14. [http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_em/newspage_345737.html Ukraine weist Einmischung zurück (sport1.de) (abgerufen am 7. Februar 2011)
  15. Sorgen um EURO 2012 (stadionwelt.de) (31. Januar 2011; abgerufen am 1. Februar 2011)
  16. Kritik der UEFA an der Tötung von streunenden Hunden {welt.de}
  17. Deutsche Fußballnationalspieler zur Tötung der Hunde {bild.de}
  18. http://sport.onet.pl/0,1260069,1649824,wiadomosc.html
  19. http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Sport/Nachrichten/NWZ/Artikel/2622770/Arena-nicht-fertig-Testspiel-verlegt.html
  20. http://www.jsk.de/#/de/projects/1559
  21. http://www.poland2012.net/2008/12/10/stadium-construction-in-gdansk/#more-315
  22. http://www.poland2012.net/2009/01/31/european-championships-2012-%e2%80%93-the-stadium-in-wroclaw-will-have-a-stand-for-almost-42-000-spectators/#more-327
  23. a b Sonderausgabe der Hauptnachrichten des 1. staatlichen Fernsehens, 18. April 2008, 19 Uhr 30
  24. Autostrada A2 nie będzie ukończona na Euro 2012 (polnisch)
  25. Pojedziemy autostradą na Euro 2012? GDDKiA: Bez szans (polnisch)
  26. Raport: Czy na Euro pojedziemy autostradami? (polnisch)
  27. Informationen zum Olympiastadion Kiew (abgerufen am 1. Februar 2011)
  28. FIFA.com: Endspielstadion der UEFA EURO 2012 eröffnet
  29. http://www.kicker.de/news/fussball/uefa/startseite/artikel/508854/
  30. Informationen zum Stadion in Lemberg (abgerufen am 1. Februar 2011)
  31. stadionwelt.de: Foto-Update: EM-Stadion öffnet seine Tore Artikel vom 31. Oktober 2011
  32. a b Nur zwei Spielorte in der Ukraine. Kicker (10. Mai 2010). Abgerufen am 3. September 2010.
  33. Lviv Arena wurde offiziell eröffnet, unfertig und begleitet von FEMEN Protesten. In: medwedew.de. Rugolok e.V., 30. Oktober 2011, abgerufen am 3. November 2011.
  34. Die Presse vom 5. August 2008
  35. ORF Sport
  36. Die Presse - „Verlust der Euro 2012 wäre Schande für das ganze Land“ vom 5. August 2008
  37. http://www.polenukraine2012.ch/fussball-euro2012/ueber-die-ukraine/allgemeines.html
  38. http://blog.kievukraine.info/2008/04/accor-rezidor-intercontinental-plan.html
  39. http://ukraineinvestment.biz/euro2012/
  40. http://www.focus.de/sport/fussball/wm-2010/em-platini-sieht-entwicklung-in-der-ukraine-positiv_aid_436031.html
  41. http://de.uefa.com/uefaeuro2012/news/newsid=1640802.html

Weblinks

 Commons: Fußball-Europameisterschaft 2012 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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