Michael Küchmeister von Sternberg

Michael Küchmeister von Sternberg
Michael Küchmeister
Hochmeisterwappen Michael Küchmeisters

Michael Küchmeister von Sternberg (* 1360 oder 1370 in Schlesien; † 1424 in Danzig) war der 28. Hochmeister des Deutschen Ordens in der Zeit von 1414 bis 1422.

Er entstammte einem alten ostmitteldeutschen Adelsgeschlecht der Küchmeister von Sternberg, das bei den Markgrafen von Meißen das Amt des Küchenmeisters innehatte.

Zunächst Pfleger von Rastenburg, Vogt von Schamaiten und Vogt der Neumark war er in den Jahren 1402 bis 1405 Großschäffer in Königsberg. Während des Krieges gegen Polen geriet er 1410 in der Schlacht bei Krone in polnische Gefangenschaft, wo er bis Sommer 1411? blieb.

Nach seiner Rückkehr nach Preußen bekam er von Heinrich von Plauen im November 1410 das Amt des obersten Marschalls verliehen, womit er zum Führer des Ordensheeres aufstieg.

Als Hauptvertreter der „Friedenspartei“ im Orden meuterte Küchmeister im Herbst 1413 gegen Hochmeister Heinrich von Plauen und ließ das Ordensheer nicht in Polen einrücken. Auf dem preußischen Großkapitel am 14. Oktober 1413 setzte Küchmeister die Absetzung Heinrich von Plauens durch und am 9. Januar 1414 ließ er sich selbst zum Hochmeister wählen. Gleich nach seinem Amtsantritt ließ er Heinrich von Plauen wegen Hochverrats verhaften und seine gesamte Amtszeit über gefangen halten.

Noch im Jahre 1414 begann der sogenannte „Hungerkrieg“ gegen marodierende polnische Truppen, der aber schon im Oktober mit einem Waffenstillstand endete. Auch in den Folgejahren gelangen ihm kaum Fortschritte bei der Beseitigung der Kriegsfolgen und der Befriedung des Landes. Ab 1419 begannen umfassende und langwierige Friedensverhandlungen mit Polen, die 1422 in den Frieden von Melnosee mündeten, deren Abschluss er jedoch nicht mehr als Hochmeister erlebte.

Zur besseren Befestigung der Marienburg setzte er den noch von Heinrich von Plauen begonnenen Bau eines neuen Wehrgürtels an der Nordseite fort. Das „Neue Tor“ wurde zu seiner Zeit vom Ordensbaumeister Nicolaus Fellenstein errichtet.

Am 10. März 1422 erfolgte Rücktritt des inzwischen kranken und resignierten Hochmeisters. Danach war er noch Komtur von Mewe und von Danzig, wo er am 20. Dezember 1424 starb. Beigesetzt wurde er in der Sankt-Annen-Gruft zu Marienburg.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 17, S. 288 ff.
  • Friedrich Borchert: Die Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen erschienen in der "Preußischen Allgemeinen Zeitung" am 26. Oktober 2002

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