Küchmeister (Adelsgeschlecht)

Küchmeister (Adelsgeschlecht)

Küchmeister, ab dem 16. Jahrhundert auch Küchmeister von Sternberg, ist der Name eines im Mannestamm erloschenen, ursprünglich meißnischen Adelsgeschlechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name der Familie leitet sich von dem Amt des Küchenmeisters der Markgrafen von Meißen ab. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht mit Fridericus coquina magister im Jahre 1274, der sich ab 1279 Ritter nannte. Er gehörte zu einer lokalen Landadelsfamilie, die bis zum 15. Jahrhundert zu Kötzschenbroda, Döhlen und Wolmsdorf im Kurfürstentum Sachsen sowie in Schlesien ansässig war.

Im Jahr 1401 erwarb der Markgraf Wilhelm I. von der meißnischen Adelsfamilie das Dorf Kötzschenbroda nebst dem alten Vorwerk.[1]

Seit dem 14. Jahrhundert erscheinen Angehörige auch im Gebiet des Deutschen Ritterordens in Ostpreußen als Ordensbrüder sowie unter den ritterlichen Helfern des Ordens. Im Orden gelangte Michael Küchmeister (* 1370; † 1423) zur höchsten Würde. Er war von 1414 bis 1422 Hochmeister des Deutschen Ordens. Ab dem 15. Jahrhundert treten die meißnischen Küchmeister auch unter dem Landadel des Ordensgebietes auf. Seit dem 16. Jahrhundert trägt die Familie den Namen Küchmeister von Sternberg, nach einer Herrschaft gleichen Namens, die heute auf Grund der Häufigkeit des Ortsnamens Sternberg in West- und Ostpreußen nicht mehr lokalisierbar ist.

Der letzte männliche Angehörige der Familie, Leopold Küchmeister von Sternberg (* 1787; † 1861), Herr auf Grodtken und Groß-Przylenk bei Neidenburg in Ostpreußen, wurde 1840 in den preußischen Grafenstand erhoben. Seine Tochter Luise brachte durch ihre Heirat mit Heinrich von Wulffen 1830 den Namen und das Wappen an einen Zweig des ursprünglich kurbrandenburgischen Geschlechts von Wulffen, der sich nun von Wulffen genannt Küchmeister von Sternberg nannte. Allerdings erlosch auch dieser Zweig kurze Zeit später im Mannesstamm.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Blau drei (2:1) silberne Sterne. Auf dem bekrönten Helm ist ein Busch goldener Straußenfedern. Die Helmdecken sind blau-golden.

Namensträger

Literatur

  • Otto Hupp: Münchener Kalender 1925. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1925.

Weblinks

 Commons: Küchmeister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adolf Schruth: Fürstenhain. In: Heimatkundliche Blätter der Stadt Radebeul. Nr. 1.

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