Michael Martin (Politiker)

Michael Martin (Politiker)

Michael John Martin (* 3. Juli 1945 in Glasgow) ist ein britischer Politiker der Labour Party und seit 23. Oktober 2000 Sprecher des Unterhauses (House of Commons).

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und berufliche Laufbahn

Der Sohn eines Seemanns und einer Schulreinigungskraft verließ mit 15 Jahren die St. Patrick‘s Boys School von Anderston um in einer Walzblechfabrik zu arbeiten. Bald darauf trat er zunächst der Metallarbeitergewerkschaft und mit 1966 der Labour Party bei. Später wurde er Arbeiter im Rolls-Royce-Werk von Hillington sowie zugleich von 1970 bis 1974 Geschäftsstellenleiter der Vereinigten Gewerkschaft der Maschinen- und Elektroindustrie (AUEW). Zuletzt war er von 1976 bis 1979 Organisationssekretär der Nationalen Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes (NUPE).

Politische Laufbahn

Abgeordneter

Martin begann seine politische Laufbahn 1973 mit der Wahl zum Ratsherrn der Stadt Glasgow. Dieses Amt übte er bis zu seiner Wahl zum Abgeordneten des Unterhauses aus.

Am 3. Mai 1979 wurde er bei den Unterhauswahlen erstmals zum Abgeordneten des Unterhauses (House of Commons) gewählt. Dabei vertrat er bis 2005 die Interessen der Labour Party des Wahlkreises Glasgow-Springburn. Nach der Auflösung dieses Wahlkreises wurde er 2005 Abgeordneter des Wahlkreis Glasgow-Nordost. Als junger Abgeordneter erfuhr er insbesondere die Unterstützung der stellvertretenden Labour-Vorsitzenden Roy Hattersley und Denis Healey, dessen Parlamentarischer Privatsekretär er von 1980 bis 1983 war.

Parlamentssprecher

Martin wurde 1987 Vorsitzender des Scottish Grand Committee, dem parteiübergreifend alle Abgeordneten aus Schottland angehören. Als solcher gehörte er auch dem erweiterten Gremium des Unterhaussprechers an. Anschließend wurde er 1997 Stellvertretender Unterhaussprecher sowie in diesem Amt zugleich Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wege und Meinungen (Ways and Means).

Nach dem Rücktritt der ersten „Madame Speaker“ Betty Boothroyd wurde er am 23. Oktober 2000 als deren Nachfolger zum Speaker des Unterhauses gewählt. In diesem Amt war er der erste Katholik.

Bei einer Fragestunde im Unterhaus erregte er am 1. November 2006 erregte er Aufsehen als er den Oppositionsführer und Vorsitzenden der Conservative Party, David Cameron unterbrach, als dieser den Vorsitzenden der Labour Party und Premierminister Tony Blair zu dessen Nachfolge befragte. Martin begründete das Unterbrechen der Frage damit, dass der Vorsitzende der Tories nicht Fragen zur Nachfolge bei der Labour Party stellen könne. Cameron bezog seine Frage jedoch auf die Nachfolge als Premierminister.

Sein Sohn Paul Martin schlug ebenfalls eine politische Laufbahn ein und ist seit 1999 als Vertreter der Labour Party Abgeordneter des Parlaments von Schottland für den Wahlkreis Glasgow-Springburn.

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