Michail Semenjow

Michail Semenjow

Michail Semenjow (* 30. Juli 1984) ist ein weißrussischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 eine Bronzemedaille und wurde 2009 Vize-Europameister jeweils im griechisch-römischen Stil im Leichtgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Michail Semenjow begann als Jugenlicher 1994 mit dem Ringen. Er gehört dem Sportclub Dynamo Minsk an und ringt bei einer Grösse von 1,68 Metern im Leichtgewicht (Gewichtsklasse bis 66 kg Körpergewicht). Er ist Student und wird in seinem Verein von Anatoli Kasawzew und Oleg Mitsiko trainiert. Seit er der weißrussischen Nationalstaffel der Ringer im griech.-röm. Stil angehört, wird er dort von Komandar Madschidow und seit 2008 von Gennadi Sapunow betreut.

Seine internationale Karriere begann bereits im Jahre 2003, als er bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors) in Istanbul im Bantamgewicht eingesetzt wurde, dort aber nach zwei Niederlagen nur den 27. Platz belegte. Auch bei der Junioren-Europameisterschaft 2004 in Murska Sobota in Slowenien kam er nicht in das Vorderfeld. Immerhin kam er dort im Federgewicht nach einem Sieg über Eric Buisson aus Frankreich auf den 18. Platz.

Ab 2005 wird er regelmässig bei internationalen Meisterschaften der Senioren eingesetzt. Er konnte sich aber zunächst wiederum nicht im Vorderfeld platzieren. Vielmehr unterlag er bei den ersten vier internationalen Meisterschaften, bei denen er am Start war, jeweils in der 1. Runde. 2005 bei der Weltmeisterschaft in Budapest im Federgewicht nach einem griffreichen Kampf 9:14 gegen Juri Kohl aus Deutschland, 2006 bei der Weltmeisterschaft in Guangzhou/China im Federgewicht gegen Hakan Nyblom aus Dänemark, 2007 bei der Europameisterschaft in Sofia gegen Elbrus Mammadow aus Aserbaidschan und 2008 bei der Europameisterschaft in Tampere gegen Tiziano Corriga aus Italien. Er belegte damit die Plätze 20, 31, 22 und 15.

Im Frühjahr 2008 übernahm der frühere langjährige Cheftrainer der sowjetrussischen Ringernationalmannschaft (griech.-röm. Stil) Gennadi Sapunow, der zuletzt in der Türkei tätig war, zusammen mit Kommandar Madschidow das Training der weißrussischen Ringer im griech.-röm. Stil. Von diesem Zeitpunkt an, hat Michail Semenjow einen gewaltigen Leistungssprung zu verzeichnen. Dies zeigte sich, als er sich nach der Europameisterschaft 2008 in Ostia bei Rom mit einem 3. Platz für die Olympischen Spiele in Peking qualifizieren konnte. Auch bei den internationalen Turnieren in Istanbul und Dortmund schnitt er hervorragend ab.

Bei den Olympischen Spielen in Peking war er ebenfalls in hervorragender Form und erkämpfte sich im Leichtgewicht mit Siegen über Alexander Kazakewitsch aus Litauen, Ali Mohammadi aus dem Iran, einer Niederlage gegen Steeve Guenot aus Frankreich und Siegen über Alain Milian aus Kuba und Darchan Bajachmetow aus Kasachstan verdientermaßen die Bronzemedaille. Für diese Medaille erhielt er vom weißrussischen Ringerverband übrigens 30.000,00 US-$ und von der chinesischen Ausrüsterfirma der weißrussischen Mannschaft noch einmal 3.000,00 US-$.

Auch bei der Europameisterschaft 2009 kämpfte Michal Semenjow sehr erfolgreich. Er besiegte in Vilnius im Leichtgewicht Frederick Ekström aus Dänemark, Sharur Wardanjan aus Schweden und Damian Zuba aus Polen, ehe er im Endkampf gegen Ambako Watschadse aus Russland verlor und damit Vize-Europameister wurde.

Internationale Erfolge

OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft Gewichtsklasse
2003, 27. Platz, Junioren-WM (Juniors) in Istanbul Bantam nach Niederlagen gegen Joe Balterman, USA u. Tomasz Swierk, Polen
2004, 18. Platz, Junioren-EM (Juniors) in Murska Sobota/Slowenien Feder mit einem Sieg über Eric Buisson, Frankreich u. einer Niederlage gegen Beslan Musalow, Russland
2005, 2. Platz, Grosser Preis von Deutschland in Dortmund Feder hinter Roberto Monzon, Kuba, vor Antonkin, Russland u. Juri Kohl, Deutschland
2005, 20. Platz, WM in Budapest Feder nach einer Niederlage gegen Juri Kohl
2006, 31. Platz, WM in Guangzhou/China Feder nach einer Niederlage gegen Hakan Nyblom, Dänemark
2007, 22. Platz, EM in Sofia Leicht nach einer Niederlage gegen Elbrus Mammadow, Aserbaidschan
2007, 8. Platz, Grosser Preis von Ungarn Leicht Sieger: Steeve Guenot, Frankreich vor Tamas Lörincz, Ungarn
2008, 3. Platz, "Vehbe-Emre"-Memorial in Istanbul Leicht hinter Refik Ayvazoglu u. Seref Eroglu, vor Erkan Ulvan, alle Türkei
2008, 15. Platz, EM in Tampere Leicht nach einer Niederlage gegen Tiziano Corriga, Italien
2008, 3. Platz, Olympia-Qualif.-Turnier in Ostia Leicht hinter Sergei Kowalenko, Russland u. Ali Mohammadi, Iran, gemeinsam mit Kanatbek Begalijew, Kirgisistan
2008, 2. Platz, Grosser Preis von Deutschland in Dortmund Leicht hinter Steeve Guenot, Frankreich, vor Juri Dubinin, Weißrussland u. Alain Milian, Kuba
2008, Bronzemedaille, OS in Peking Leicht mit Siegen über Alexander Kazakewitsch, Litauen u. Ali Mohammadi, einer Niederlage gegen Steeve Guenot u. Siegen über Alain Milian u. Darchan Bajachtemow, Kasachstan
2009, 2. Platz, EM in Vilnius Leicht mit Siegen über Frederik Ekström, Dänemark, Sharur Wardanjan, Schweden u. Damian Zuba, Polen u. einer Niederlage gegen Ambako Watschadse, Russland

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Website des US-amerikanischen Ringerverbandes

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