- Arché
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Die Arché (altgriech. ἀρχή für „Anfang“, „Prinzip“, „Ursprung“) ist in der antiken Philosophie ein Begriff, der Grund und Prinzip des Seienden oder Erkennens bezeichnet. Daher stellt sich mit der Frage der Arché die Frage nach Ursachen, Ursprung, Urprinzipien oder Urstoffen.
Vor allem in der vorsokratischen Philosophie hat diese Fragestellung aus ontologischer Perspektive höchste Bedeutung; der Begriff selbst wird von den Vorsokratikern nur selten verwendet. Später wird er von Platon, Aristoteles und der Stoa aufgegriffen werden und im Mittel- bzw. Neuplatonismus an Bedeutung gewinnen.
Vorsokratiker
Die Frage nach der Arché ist die Frage nach dem Anfang des Seienden, nach einem Urstoff (= Stoff aus dem alles besteht) oder Urprinzip (= Gesetzlichkeit von (Entstehung/Vergehen) der Welt).
Sie dominiert das Denken der Vorsokratiker und ist für die gesamte Epoche prägend. Bereits die ersten der Vorsokratiker, die Milesier, stellten Vermutungen über einen Urstoff an. Thales nannte hier das Wasser, aus dem alles bestehe, Anaximander das Apeiron („das Unbegrenzte“) und Anaximenes die Luft. Später dachte Pythagoras dass die Zahl für die Ordnung der Welt eine besondere Rolle spielt. Später war Empedokles der Auffassung, dass alles aus den vier Elementen bestehe, die sich durch Liebe und Hass trennen oder verbinden und so die Erscheinungen bilden.
Johannesevangelium
Das Ende des ersten Jahrhunderts entstandene Johannesevangelium beginnt mit dem Satz:
- Im Anfang (arché) war das Wort (λόγος)
Hier wird Bezug genommen auf den Anfang des Buches Genesis: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Das hebräische בְּרֵשִׁית (Bereschit, lateinisch „in principio“) wird bereits in der Septuaginta mit „Ἐν ἀρχῇ“ (en arché) übersetzt.
Ob sich das Johannesevangelium darüber hinaus auf das Urstoffdenken der Vorsokratiker bezieht, ist umstritten.
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