- Millowitz
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Milovice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihomoravský kraj Bezirk: Břeclav Fläche: 653 ha Geographische Lage: 48° 51′ N, 16° 42′ O48.85194444444416.698611111111180Koordinaten: 48° 51′ 7″ N, 16° 41′ 55″ O Höhe: 180 m n.m. Einwohner: 450 (28. August 2006) Postleitzahl: 691 88 Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Věra Antošová Adresse: Milovice 38
691 88 Milovice u MikulovaWebsite: obecni-urad.net/milovice Milovice (deutsch Millowitz) ist eine Gemeinde im Jihomoravský kraj, Okres Břeclav in Tschechien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort ist 1236 im Besitz der Landesherren der Przemysliden. 1332 erscheint das Dorf unter den Liechtensteinischen Orten neben Neudek und zur Herrschaft Eisgrub gehörig. 1414 ist im Urbar eine Pfarrkirche belegt. Im 16.Jh. findet sich eine Wiedertäufergemeinde, die 1604 ausgeplündert wird. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Namensform der Ortschaft mehrere Male. So wird es in einer Urkunde "Milowicz" (1300), später "Myltowicz an der Meydburch" (1301), "Milibicz" (1399) und "Milwicz" (150) genannt. [1] Volksschule, Schulbau 1817, seit 1890 zweiklassig; Unterricht wohl seit 1764, seit 1784 Halbtagsunterricht im Gemeindegasthaus. *Frauenmühle, seit 1848 Forsthaus. Gemeindegasthaus, 1923 umgebaut, mit Saal, Gemeindekanzlei und Übernahmestelle der Milchgenossenschaft, Eiskeller, davor Tanzplatz mit Trinkwasserleitung von 1920.
Über Jahrhunderte hinweg, bis zum Schicksalsjahr 1945, wurde in Millowitz die ui-Mundart des bairischen Stammlandes gesprochen. Auch das gelebte Brauchtum im Jahreskreislauf weist auf die im 11/12 Jahrhundert über Österreich erfolgte Besiedlung dieses Raumes hin.
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Die Bewohner von Millowitz gehörten fast ausschließlich zur deutschen Sprachgruppe. Der Friedensvertrag von Saint Germain 1919, erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakei. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten im Oktober deutsche Truppen im Ort ein, der bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte. Der bald darauf folgende Zweite Weltkrieg forderte 48 Opfer an der Front, während zwei im Jahre 1945 von den Besatzern getötet werden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Aufgrund der Beneš-Dekrete Nr. 12 und 108 wurde das unbewegliche und bewegliche Vermögen der deutschen Bevölkerung entschädigungslos enteignet und zwischen März 1946 und Oktober 1946 erfolgte ihre Zwangsumsiedlung [2] nach Deutschland.
Matriken gab es seit 1768, und Grundbücher seit 1784.
Wappen und Siegel
Ein Hinweis auf das Siegel des Ortes befindet sich im Mährischen Landesmuseum in Brünn. Dort zeigt eine Siegelfigur ein Pflugeisen und ein Rebmesser nebeneinander stehend. Es wird auf das späte 17. Jahrhundert datiert. Neuere tschechische Veröffentlichungen sprechen aber von einem Siegelbild in welchen ein pfahlweise gestelltes Pflugmesser von viermal zwei Initialen "M", von denen die Hälfte kopfsteht, umgeben ist. [3]
Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen Andere 1793 70 373 1836 84 440 1869 87 457 1880 93 523 523 0 1890 98 575 566 5 4 1900 112 638 628 9 1 1910 126 690 689 1 0 1921 127 687 673 4 10 1930 151 597 583 2 12 1939 567 Persönlichkeiten
- Hans Folk, (*1891, †1918) Kampfflieger im Ersten Weltkrieg
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche hl. Oswald, 1670 zerstört, 1672 wiedererrichtet, Wehrturm 1693, 1742 erweitert, 1819 und 1845 renoviert.
- Pfarrhaus 1771, Hl. Johann von Nepomuk, Hl. Florian, Hl. Wendelin, Friedhofkreuz 1758, Kriegerdenkmal 1926.
Quellen
- Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens, Bd.3, 2001, Millowitz: Seite 210, 223, 406, 411-412, 414-417, 423, 427, 428, 573.
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Kreis Nikolsburg von A–Z, 2006, Millowitz: Seite 124
Literatur
- Freising, Josef: Ortsgeschichte Millowitz. 1936
Weblinks
Belege
- ↑ Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, 1992, Millowitz Seite 135
- ↑ Archiv Mikulov: Odsun Nĕmců - transport odeslaný dne 20. kvĕtna, 1946
- ↑ Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, 1992, Millowitz Seite 135
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