Groß Neukirch

Groß Neukirch
Groß Neukirch
Wappen von Groß Neukirch
Groß Neukirch (Polen)
Groß Neukirch
Groß Neukirch
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Kędzierzyn-Koźle
Fläche: 11,3 km²
Geographische Lage: 50° 14′ N, 18° 8′ O50.23333333333318.133333333333Koordinaten: 50° 14′ 0″ N, 18° 8′ 0″ O
Einwohner:

1429 ([6])

Postleitzahl: 47-260
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OK
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 13 Schulzenämter
Fläche: 60,2 km²
Einwohner:

4397
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 73 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1603052
Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindevorsteher: Krystyna Helbin
Adresse: ul. Raciborska 4
47-260 Polska Cerekiew
Webpräsenz: www.polskacerekiew.pl

Groß Neukirch, bis 1914: Polnisch Neukirch (polnisch Polska Cerekiew) ist ein Dorf und Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski der Woiwodschaft Oppeln. Seit 2011 ist Groß Neukirch offiziell zweisprachig (Polnisch und Deutsch).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Im Jahre 1617 wurde die örtliche Pfarrkirche vom Grafen Oppersdorff massiv aus Stein neu erbaut und 1767 unter Graf Anton von Gaschin unter anderem mit einer Kapelle ergänzt. Polnisch Neukirch war Mittelpunkt einer ausgedehnten Herrschaft der Grafen von Gaschin und gelangte später an die Freiherren von Seherr-Thoss.[2]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 wurden in Polnisch Neukirch 626 Stimmen (81,6%) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 141 Stimmen waren für den Anschluss an Polen. Im Gutsbezirk Polnisch Neukirch waren es 92 zu 2 Stimmen. Folglich verblieb das Dorf in der Weimarer Republik.[3]

Von 1816 bis 1945 gehörte Groß Neukirch dem Landkreis Cosel an. Seit 1874 bestand ein Amtsbezirk Groß Neukirch. 1928 wurde der Gutsbezirk Groß Neukirch, bis dahin kommunal eigenständig, in die Landgemeinde Groß Neukirch eingemeindet. Zum 31. Januar 1936 wurden die Gemeinden Millowitz und Schwerfelde eingemeindet.[4]

Nach der Besetzung durch die Rote Armee 1945 wurde Groß Neukirch unter polnische Verwaltung gestellt, die den Namen Polska Cerekiew einführte.

Da nicht alle deutschen Bewohner vertrieben wurden, konnte sich in der Gegend eine deutsche Minderheit halten. Laut der letzten Volkszählung in Polen 2002 sind 22,0% der Einwohner Deutsche, weitere 3,9% bezeichneten sich als „Schlesier“ und 13,8% machten keine Angaben zu ihrer Nationalität.[5] Die Gemeinde hat somit das Recht Deutsch als Hilfssprache sowie zweisprachige Ortsbezeichnungen einzuführen, von dem sie aber noch nicht Gebrauch machte.

Am 29. April 2011 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Groß Neukirch.[6]

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen von Polnisch Neukirch (inkl. Gutsbezirk):[7]

Jahr Einwohner
1830 423
1844 587
1855 793
1861 949
Jahr Einwohner
1910 1.320
1933 2.904
1939 3.010

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

  • Hans Piontek (1876–1930), deutscher Beamter, Landeshauptmann der Provinz Oberschlesien von 1924 bis 1930

Gemeinde

Die Landgemeinde Groß Neukirch umfasst ein Gebiet von 60,24 km² mit rund 4.500 Einwohnern. Zur Gemeinde gehören folgende Ortsteile:

  • Czienskowitz (Ciężkowice; 1934–45: Schwerfelde)
  • Dzielau (Dzielawy; 1936–45: Teilbach)
  • Groß Neukirch (Polska Cerekiew)
  • Grzendzin (Grzędzin; 1936–45: Grenzburg)
  • Jaborowitz (Jaborowice; 1935–45: Holderfelde)
  • Klein Ellguth (Ligota Mała)
  • Koza (Heinrichsdorf)
  • Lanietz (Łaniec; 1936–45: Hirschgraben)
  • Mierzenzin (Mierzęcin 1939–45: Friedrichsdorf)
  • Puhlau (Połowa)
  • Sakrau (Zakrzów 1936–45: Rosengrund)
  • Witoslawitz (Witosławice; 1930-36: Witoslawitz; 1936–45: Wiesenstein)
  • Wronin (Wronin; 1936–45: Vierraben)

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
  3. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung abger. am 30. Januar 2011
  4. Vgl. territorial.de abger. am 30. Januar 2011
  5. Vgl. Polnisches Statistisches Amt
  6. Polnisches Innenministerium
  7. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1830: [1] – 1844: [2] – 1855, 1861: [3] – 1910: [4] – 1925, 1933: [5]

Einzelnachweise


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