- Minadra
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Menandros I. (auch Milinda oder latinisiert Menander) war ein indo-griechischer König eines Reiches im Nordwesten Indiens. Seine Geschichte steht im Kontext des Hellenismus, der Zeit nach dem Tod Alexanders des Großen.
Ursprünglich fungierte er als Statthalter für den griechisch-baktrischen König Demetrios, der seinen um 184 v. Chr. begonnenen Indienfeldzug aufgrund eines Aufstands abbrechen musste. Doch fiel Demetrios schließlich im Kampf. In der Folgezeit beherrschte Menander das indo-griechische Reich bis zu seinem Tod im Jahre 130 v. Chr. (?) Er dehnte seinen Einflussbereich weit nach Osten aus, möglicherweise bis Pataliputra. Der genaue Umfang des Reiches, als dessen Residenzstadt Sakala (im Punjab) diente, ist aber ebenso wie die genaue Chronologie der Herrschaftszeit Menandros’ umstritten.
Nach Menandros/Milinda sind die Fragen des Königs Milinda benannt, das Milinda Pañha – ein wichtiges, wenn auch nicht kanonisches Werk des frühen Buddhismus, das einen Dialog zwischen dem König und dem Mönch Nagasena wiedergibt. Menandros gilt auch als einer der ersten Anhänger der Lehre des Buddha und als großer Förderer des Buddhismus unter den Griechischstämmigen (Yavana, Yona) seiner Zeit; ihm war auch als einziger griechischer Herrscher ein weiteres Nachleben in der indischen Literatur vergönnt.
Literatur
- A. K. Narain: The Greeks of Bactria and India. In: The Cambridge Ancient History. Bd. 8, hrsg. von A. E. Astin u.a., Cambridge 1989, S. 406ff.
- Nyanaponika Thera (Hrsg.): Milindapanha. Die älteste und populärste Einführung in den Buddhismus. Frankfurt am Main 1998.
Weblinks
Personendaten NAME Menandros ALTERNATIVNAMEN Milinda; Menander KURZBESCHREIBUNG griechisch-indischer König GEBURTSDATUM 3. Jahrhundert v. Chr. STERBEDATUM um 130 v. Chr.
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