- Miniopterinae
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Langflügelfledermäuse Systematik Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria) Überordnung: Laurasiatheria Ordnung: Fledertiere (Chiroptera) Unterordnung: Fledermäuse (Microchiroptera) Familie: Glattnasen (Vespertilionidae) Gattung: Langflügelfledermäuse Wissenschaftlicher Name Miniopterus Bonaparte, 1837 Die Langflügelfledermäuse (Miniopterus) sind eine Fledermausgattung aus der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae). Sie werden innerhalb dieser Familie als eigene Unterfamilie (Miniopterinae) geführt. Die Gattung umfasst rund 13 bis 15 Arten, am bekanntesten ist die auch in Europa lebende (Eigentliche) Langflügelfledermaus.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Charakteristisch für die Langflügelfledermäuse sind die verlängerten Finger, die eine dementsprechend breite Flughaut spannen. Auch der Schwanz, der zur Gänze in der Schwanzflughaut eingebettet ist, ist länger als bei Fledermäusen vergleichbarer Größe. Der Kopf dieser Tiere ist durch die kurze Schnauze und die dichte Behaarung gekennzeichnet. Die Fellfärbung variiert von rötlichbraun bis grau. Langflügelfledermäuse sind relativ kleine Tiere, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 4 bis 8 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 4 bis 7 Zentimetern und ein Gewicht von 6 bis 24 Gramm.
Verbreitung
Diese Fledermäuse sind in weiten Teilen der Alten Welt verbreitet, sie leben im südlichen Europa, in Afrika, weiten Teilen Asiens, in Australien und auf vielen ozeanischen Inseln.
Lebensweise
Langflügelfledermäuse leben oft in großen Gruppen, die manchmal mehr als hunderttausend Tiere umfassen können. Als Schlafplätze bevorzugen sie Höhlen, man findet sie aber auch in Felsspalten, Baumhöhlen und Gebäuden. Wie die meisten Fledermäuse sind sie nachtaktiv, am frühen Abend begeben sie sich mit raschen Flügelschlägen auf Nahrungssuche. Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten wie kleinen Käfern. In den kühleren Regionen halten sie Winterschlaf oder migrieren in wärmere Gebiete.
Fortpflanzung
In kühleren Regionen erfolgt die Paarung im Herbst, das Wachstum des Embryos setzt jedoch erst im Spätwinter ein und im Frühling kommt meist das Jungtier zur Welt. Auch die Tiere in tropischen Regionen haben meist eine fixe Paarungszeit, allerdings gibt es dort keine verzögerte Embryonalentwicklung. Die reine Tragzeit beträgt rund drei Monate, viele Arten haben Wochenstuben, in welche sich die Weibchen zur Geburt und zur Jungenaufzucht zurückziehen. Nach rund zwei Monaten wird das Jungtier entwöhnt, die Geschlechtsreife tritt mit rund ein bis zwei Jahren ein. Die Lebenserwartung beträgt maximal neun Jahre.
Bedrohung
Die Zerstörung des Lebensraums stellt die Hauptbedrohung der Langflügelfledermäuse dar. Die (Eigentliche) Langflügelfledermaus ist aus weiten Teilen Mitteleuropas verschwunden, und auch einige andere Arten sind gefährdet.
Die Arten
Es werden zumindest 13 Arten unterschieden:
- Miniopterus australis lebt auf den Philippinen, Indonesien, Neuguinea, dem östlichen Australien und einigen ozeanischen Inseln (Salomonen, Vanuatu, Neukaledonien, Similan-Inseln).
- Miniopterus fraterculus lebt im südlichen Afrika (von Angola und Sambia bis Südafrika) und auf Madagaskar.
- Miniopterus fuscus ist auf den japanischen Ryūkyū-Inseln endemisch. Die Art gilt als gefährdet.
- Miniopterus gleni wurde erst 1995 als Art beschrieben. Sie ist auf Madagaskar endemisch.
- Miniopterus inflatus ist in weiten Teilen des mittleren und südlichen Afrika verbreitet.
- Miniopterus magnater lebt in Südostasien und Neuguinea.
- Miniopterus manavi kommt nur auf Madagaskar und den Komoren vor.
- Miniopterus medius ist auf der Malaiischen Halbinsel, Indonesien und Neuguinea verbreitet.
- Miniopterus minor ist die kleinste Art. Sie lebt im mittleren Afrika sowie auf Madagaskar.
- Miniopterus pusillus ist in Südostasien, Neuguinea und dem westlichen Ozeanien (Salomonen, Vanuatu, Neukaledonien).
- Miniopterus robustior ist auf den zu Neukaledonien gehörenden Loyaltyinseln endemisch. Die Art wird von der IUCN als bedroht gelistet.
- Die (Eigentliche) Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersi) lebt in Südeuropa, weiten Teilen Afrikas, im ganzen südlichen Asien, in Neuguinea, den Salomonen und Australien.
- Miniopterus tristis ist auf den Philippinen, Indonesien, Neuguinea, den Salomonen und Vanuatu beheimatet.
Die endgültige Artenanzahl und die Abgrenzung der Arten untereinander steht jedoch nicht fest. Manchmal werden auch Minopterus macrocneme aus Südostasien und Ozeanien und Miniopterus natalensis aus Afrika als eigene Arten geführt.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
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