Similan-Inseln

Similan-Inseln

Similan-Inseln (in Thai: หมู่เกาะสิมิลัน, Mu Ko Similan) wird eine Gruppe von neun Inseln in der Andamanensee vor der Provinz Phangnga in Thailand genannt. Ihr Name leitet sich vom malayischen Wort „sembilan“ (neun) ab. Die unbewohnten Inseln bilden zusammen mit zwei weiteren Inseln den Mu Ko Similan Nationalpark. Das Meer rund um die Similan-Inseln gilt zum Schnorcheln wie zum Sporttauchen als eines der schönsten Reviere weltweit.

Panoramablick von der Insel Ko Similan über die „Ao Kuerk“-Bucht
Mu Ko Similan Nationalpark
Similan-Inseln (Thailand)
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Lage: Phangnga, Thailand
Besonderheit: Meeresnationalpark
Nächste Stadt: Thap Lamu
Fläche: 140 km²
Gründung: 1. September 1982
Besucher: 169.436 (Stand Sep. 2011[1])
Adresse: www.dnp.org
Karte der Provinz Pangnga mit dem Gebiet des Mu Ko Similan Nationalparks und den Similan-Inseln (Ausschnitt)
Karte der Provinz Pangnga mit dem Gebiet des Mu Ko Similan Nationalparks und den Similan-Inseln (Ausschnitt)
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Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der größte Teil der Wasserfläche gehört zur Andamanensee und damit zum östlichen Teil des indischen Ozeans. Die Inselgruppe liegt in einer 24 km langen, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Kette circa 70 km vor der Küste.

Geologie

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Similan Islands Beach.jpg

Die Inseln bestehen aus Granit, sie wurden im Tertiär (vor ungefähr 65  Millionen Jahren) durch aufsteigende Lava gebildet. Ihre heutige Form haben sie durch die Einwirkung von eiszeitlichen Gletschern und die Kräfte des Meeres erhalten. Die Inseln weisen teils hohe und steile Berge auf, die aus mittelkörnigem Biotite-Muskowit-Granit und Biotite-Hornblende-Granit bestehen[2]. Die höchste Erhebung beträgt 244  Meter. Der Meeresboden zwischen den Inseln ist im Schnitt 60 bis 80 Meter tief, der Anstieg zu den Stränden ist je nach Himmelsrichtung unterschiedlich: im Westen der Inseln in Richtung Ozean steinig, sehr steil und abschüssig mit Felsbrocken und Höhlen, in Richtung des Festlandes im Osten mit flacheren Abhängen hin zu großen Korallengärten und Sandbänken[3]. Dementsprechend ist der Übergang ins Meer: schlammlose Strandbuchten mit sehr feinem, weißen und sauberen Sand wechseln sich ab mit unterschiedlichsten Felsformationen.

Klima

Durchschnittlich fallen 3.560  Millimeter Regen im Jahr. Dem Niederschlag steht eine Verdunstungsrate von 1.708  Millimeter gegenüber.[4] Die Regenzeit dauert von Mitte Mai bis Oktober. Der Südwest-Monsun bringt dann starke Winde und hohen Niederschlag, mit der höchsten durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 540 mm im September. Aus Sicherheitsgründen ist der Nationalpark jedes Jahr vom 16.  Mai bis zum 14.  November für Besucher geschlossen. Die Touristensaison von Dezember bis April ist trocken und angenehm, im Januar und im Februar gibt es praktisch keinen Niederschlag. Der Hochsommer dauert von Mitte Februar bis Mitte Mai. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 27 °C mit einer durchschnittlichen Luftfeuchte von knapp 83%[4]. Der heißeste Monat ist der März mit durchschnittlich 34,4 °C, während im kühlsten Monat November eine Durchschnittstemperatur von 24,3 °C herrscht. Die Wassertemperatur schwankt zwischen 30 °C im Sommer und 28 °C im Winter[3].

Tide

Der Tidenhub wird wie folgt angegeben [5]

Tideninformationen in Metern über dem niedrigsten Niedrigwasser
Mittlerer Wasserstand Mittleres Springhochwasser (MHWS) mittleres Springniedrigwasser (MLWS) Mittleres Nipphochwasser (MHWN) Mittleres Nippniedrigwasser(MLWN)
2,29 3,20 0,76 2,43 1,59

Folgen des Tsunamis

Das Seebeben im Indischen Ozean und der nachfolgende Tsunami am 26. Dezember 2004 waren die bisher größte derartige Katastrophe in der menschlichen Geschichte: Ein Erdbeben der Stärke 9 bis 9,3 auf der Richter-Skala mit Wellen, die bis zu 35 Meter hoch waren und Auswirkungen bis in über 5000 km Entfernung hatten. Betreffend der Geomorphologie, der Küstenlinie und des Sedimenttransportes hatte man deswegen mit erheblichen Auswirkungen auf die Similan-Inseln gerechnet. Eine Feldstudie sieben bis neun Wochen nach dem Tsunami ergab jedoch, dass die Wellen auf der Oberfläche der Inseln weit weniger Zerstörungen hinterlassen haben als auf dem Festland (z. B. in Khao Lak): Der Küstensaum war kaum verändert und nur wenig Sedimente waren weggespült. Man vermutet die Gründe in dem speziellen Mechanismus dieses Erdbebens, das durch das sehr große Bebengebiet einen vergleichsweise geringen Schockimpuls auf die Wassermassen ausgelöst hat. Daneben wird das flache Wasser in der Erdbebenzone, und die Meerestiefe des Uferlandes der betroffenen Zonen dafür verantwortlich gemacht: Die geringe Tiefe westlich der Inseln hatte die Wellenenergie bereits bedeutend abgeschwächt. Der Tsunami unterscheidet sich dadurch erheblich von den Folgen vieler urzeitlicher Tsunamis im Holozän in der Region des atlantischen Ozeans.[6]
Unter Wasser jedoch waren viele Korallen zerbrochen und von Sand bedeckt, insbesondere die Tauchplätze „Christmas Point“ (Insel 9) und „Deep Six“ vor der Insel Sieben (Insel 6 bildet mit Insel 5 die Ankerbucht oestlich von Insel4) sowie rund um die Insel neun. Dabei wurde das erste Mal ein hohes Aufkommen einer unbekannten Pilzinfektion (des Bodenpilzes Aspergillus sp.) an Anella-Fächergorgonien festgestellt, die sich nur teilweise wieder regenerierten.[7] Freiwillige Taucher halfen bei der Reinigung, Wissenschaftler geben eine Zerstörungsrate zwischen 30% und 80% an.[8] Die Folgen der Naturkatastrophe werden in Langzeituntersuchungen durch ein Programm der vereinten Nationen untersucht. Für die Provinz Phangnga ergab die Studie an repräsentativen 72 Untersuchungsorten, dass 29% der Korallen unzerstört, 39% wenig und 32% mittel oder schwer beschädigt waren[9], wobei die Schäden deutlich geringere Ausmaße angenommen hatten als ursprünglich befürchtet[10].

Mu Ko Similan National Park

Der Meeres-Nationalpark (in Thai: อุทยานแห่งชาติหมู่เกาะสิมิลัน) wurde am 1. September 1982 als 43. Nationalpark in Thailand eingerichtet.

Geschichte

Bevor Anfang der 1980er Jahre das Royal Forestry Department auf Ko Miang und Ko Similan Forststationen errichtet hatte, war die Inselgruppe komplett unbewohnt. Nur manchmal fischten Moken von Booten aus in den fischreichen Gründen. Die Werbemaßnahmen der Tourism Authortity of Thailand machten die Similans schnell bekannt. Dadurch wurden in den ersten Jahren sowohl durch Dynamitfischerei als auch durch Auswerfen von Ankern und Schleppnetzen nicht nur von Touristenbooten hunderte von Jahren Korallenwachstum unwiederbringlich zerstört. Erst die konsequente Durchsetzung der Parkregeln[11], die z. B. das Fischen im Parkgebiet verbieten, konnte eine ökologische Katastrophe verhindern. Angeblich soll allein die Anwesenheit der Park-Ranger die Verwüstungen - Fällen von Bäumen für Lagerfeuer, Müll im und am Wasser - eingedämmt haben. Ein wachsendes Umweltbewusstsein unter der einheimischen Bevölkerung wie auch der Tour-Veranstalter hat die Situation stark verbessert; inzwischen gelten die Similans als ein besonders gutes Beispiel für ein asiatisch-pazifisches Riffsystem[3].

Nationalparkgebiet

Der Park bedeckte eine Fläche von 128  km² (80.000 thailändischen Rai), von denen 14  km² die Fläche der Inseln zusammen genommen darstellt. 1998 wurde die Grenze des Parkes um die Insel Ko Tachai herumgelegt. Diese liegt nördlich von Ko Bon und der Similan-Gruppe. Die Fläche des Parks vergrößerte sich so auf 140  km². Der Sitz der Nationalpark-Verwaltung mit einem Besucherzentrum befindet sich in der Hafenstadt Thap Lamu.

Flora

In den Wäldern auf den Inseln geht der Strandwald landeinwärts in tropischen Regenwald über. Wichtige Arten sind hier Manilkara spec. (siehe auch Breiapfelbaum), Cordia subcordata sowie Tournefortia argentea.

Fauna

Falscher Clownfisch (Amphiprion ocellaris)

Ein Großteil des Meeresboden rund um die Inseln ist von Korallenriffen bedeckt, welches von Korallen und See-Anemonen bewohnt und gebildet wird. Das Überleben des komplexen Ökosystems basiert auf der symbiotischen Beziehung mit der Alge Zooxanthelle, die Sonnenlicht in Nährstoffe umwandelt. Dafür müssen allerdings bestimmte Umweltfaktoren wie Temperatur, Salzgehalt, Licht und Wellenaktivität stimmen.

Die in den Riffen häufigsten Steinkorallen gehören in die Familie der Acroporidae. Eine weitere Steinkoralle ist die zierliche Seriatopora hystrix aus der Familie Pocilloporidae. Daneben gibt es im Meer noch Gorgonien-Fächer, Weichkorallen, Langusten, Krabben, Tintenfische, Schwämme, Seegurken und Riesenmuscheln. Zu den vielzähligen Korallenriff-Fischen gehören die Schmetterlingsfische, Clownfische, Kaiserfische, Süßlippen und Fahnenbarsche, selbst Gelblippen-Seeschlangen sind anzutreffen.

Auf den Inseln leben aufgrund sehr geringer Süßwasservorkommen keine großen Säugetiere. 27 kleinere Säugetiere werden gezählt, davon 16 Fledermausarten:[4] die schwarzgeflügelte Grabfledermaus (Taphozous melanopogon), der Malaiische Falsche Vampir (Megaderma spasma), die Langflügelfledermaus Miniopterus australis und die Nacktfledermaus Cheiromeles torquatus. Es gibt drei Hörnchenarten, darunter das Grauwangen-Gleithörnchen (Hylopetes lepidus) und vier Arten der Altweltmäuse: die gelbe Rajah-Ratte, die Reisfeldratte (Rattus argentiventer), die Savile-Bandikutratte und die Hausratte (Rattus rattus). Eher selten sind die Langschwanz-Quastenstachler (Atherurus macrourus) anzutreffen, ebenso der Fleckenmusang und der Malaiischer Riesengleiter (Cynocephalus variegatus). In den Gewässern um die Inseln lebt der Große Tümmler.

Landeinsiedlerkrebs

Kaum zu übersehen sind die Löcher der Aldabra-Landkrabbe (Cardisoma carnifex). Diese sehr zahlreich vorhandenen Krabben graben teils tiefe Löcher, in denen sie am Abend verschwinden. Die Spannerkrabbe (Ranina ranina) kann man während ihrer Paarungszeit, insbesondere zwischen September und Dezember reichlich antreffen[12].

1992 lebten laut einer Studie 22 Reptilienarten und 39 Vogelarten auf den Inseln, darunter der Brahmanenweih (Haliastur indus), die Nikobarentaube (Caleonas nicobarica) und die weißbrüstige Wasserhenne. Folgende Zugvögel sind zeitweise auf den Similan-Inseln anzutreffen: Spießbekassine (Gallinago stenura), Gebirgsstelze, Rauchschwalbe, der Kuhreiher, der Wasserhahn (Vogel) (Gallicrex cinerea) und die Rosenseeschwalbe. Die am meisten verbreiteten Arten sind der Riffreiher, die Kragentaube und die Zweifarben-Fruchttaube. Ebenfalls häufig ist der Weißbauchseeadler und der Halsbandliest zu sehen.

Topographie der Inseln im Nationalpark

Die Inseln der Kette sind von Süden nach Norden durchnummeriert, tragen aber auch jeweils eigene mit Ko (für Insel auf thai) beginnendede, thailändische Namen. Ihre Beschreibung im Einzelnen von Norden nach Süden:

Ko Tachai

Die Tachai-Insel (auch: Ko Ta-Chai, เกาะตาชัย) liegt außerhalb der eigentlichen Similan-Inseln und ist der nördlichste Teil des gleichnamigen Nationalparks. Auf dieser Insel gibt es einen weißen Sandstrand, aber keine Unterkunftsmöglichkeit. Das Tauchen ist hier möglich, es gibt häufiger Sichtungen von Walhaien, den größten Fischen der Welt.

Ko Bon

Die Bon- (เกาะบอน) oder Talu-Insel (เกาะทะลุ) liegt zwischen den Similan-Inseln und Ko Tachai. Die Insel besteht nur aus Fels und hat keinen Strand. Bei Tauchern ist sie trotzdem wegen der oft anzutreffenden Mantarochen beliebt.

Ko Bangu

Ko Bangu (ausgesprochen Ko Ba-Ngu, เกาะบางู), oder „Insel Neun“ (Ko Kao, เกาะเก้า), ist ein beliebtes Tauchobjekt; am nordwestlichsten Ende der nördlichsten Similan-Insel gibt es den sogenannten „Christmas Point“ (คริสต์มัสพอยต์), eine Felsformation umgeben von Weichkorallen und Seefächern, zwischen denen pelagische Fische anzutreffen sind. Die Wassertiefe liegt zwischen 20 und 35 Metern, die höchste Erhebung beträgt 90 Meter. Die maximale Ausdehnung von Ost nach West sind 1,3 km, von Nord nach Süd 900 Meter.

Ko Similan

Ko Similan (เกาะสิมิลัน) ist die namensgebende Insel. Sie wird auch „Insel acht“ (Ko Paed, เกาะแปด) genannt und ist mit fünf km² die größte der neun Inseln mit der höchsten Erhebung und mehreren Buchten. Der Sand ist weiß und das Schnorcheln sehr gut möglich. Die Felsformation „das Segel“ (หินเรือใบ) ist ein Wahrzeichen der Similan-Inseln und kann erstiegen werden. Von dem Felsen bietet sich ein guter Panorama-Blick auf die Bucht Ao Kueak (อ่าวเกือก). Die Durchschnittstiefe des Meeres beträgt circa 25 Meter, die maximale Ausdehnung 4,5 km in Nord-Süd- und 1,6 km in Ost-West-Richtung. Die Nationalparkverwaltung bietet auf dieser Insel Unterkünfte an. Im Westen der Insel liegen die „Fantasy Rocks“ oder „Fantasea Riff“, eine der beliebtesten Tauchstellen für Gerätetaucher in sechs bis 40  Metern Tiefe: unterirdische Felsen, komplett mit Weichkorallen, Seelilien und Gorgonienfächern bedeckt und von Fischen bevölkert: Geigenrochen, Korallen-Zackenbarsche, Süßlippen, Schnapper, Blaue Drückerfische und Rotfeuerfische in den Riffwänden, Makrelen und Jackfische im Meer davor.[3]

Ko Payu

Schnorcheln über Korallen

Ko Payu (เกาะปายู), auch „Insel sechs“ (Ko Hok, เกาะหก), hat auf der östlichen Seite eine der beliebtesten, weil artenreichsten Tauchstellen. Hier gibt es sowohl Stein- als auch Weichkorallen, Seefächer und viele Arten von in Schwärmen schwimmenden Fischen. Die Insel hat keinen Strand, ihre höchste Erhebung beträgt 116 Meter, sie ist 700 m breit und 1,3 km lang.

Ko Hin Pousar oder Ko Hua Kalok

Ko Hin Pousar (เกาะหินปูซาร์), auch „Insel sieben“ (เกาะเจ็ด), weiterer Name „Ko Hua Kalok“ (wörtl. Totenkopf-Insel, fälschlicherweise auch Huwagralok geschrieben, in Thai: เกาะหัวกะโหลก), ist ein ca. 400 m breiter und 300 m langer Elefantenkopf-förmiger Granit-Felsen. Unterhalb dieses Felsen finden Taucher in sechs bis 36 Metern Tiefe Höhlen und Felslöcher und weitere einzigartige Unterwasser-Felsgebilde und -Lebewesen wie Blaupunktrochen und Fahnenschwanz-Partnergrundeln, Schleimfische und Fadenschnecken[3].

Ko Haa

Ko Haa („Insel fünf“, เกาะห้า) ist ca. 200 auf 200 Meter groß und hat einen riesigen Unterwasserfelsen aufzuweisen, der mit Weichkorallen bewachsen ist. In direkter Nachbarschaft können Meeraale beobachtet werden, die ihren Kopf aus dem ca. 32 Meter tiefen sandigen Meeresboden stecken.

Ko Miang

Die Miang-Insel (เกาะเมียง) ist „Insel vier“ (Ko Sii, เกาะสี่) und Sitz der Nationalparkverwaltung mit einem kleinen Informationszentrum zu den Inseln in der Bucht Haad Yai (หาดใหญ่). Ihr Sandstrand liegt in der Mitte der Insel vor den Verwaltungs- und Unterkunftsgebäuden. Neben fest installierten Zelten gibt es dort eine Süßwasserquelle, ein Restaurant mit einem angeschlossenen Kaufladen sowie einen Bootsverleih. Ein Wanderweg führt durch den tropischen Regenwald mit Informationstafeln zu Flora und Fauna. Der Pfad, der auch den 128 Meter hohen Gipfel erschließt, führt zur zweiten Bucht Haad Lek (หาดเล็ก) auf der Ostseite der Insel. Hier ankern zahlreiche Boote über Nacht. Die Insel ist knapp zwei Kilometer lang und 1,2 km breit.

Ko Payan

Schnorchlerin mit Schwarzspitzenriffhai (Carcharhinus melanopterus)
Zebra- oder Leopardenhai (Stegostoma fasciatum)

Ko Payan (auch: Ko Pa-Yan, เกาะปาหยัน) oder „Insel drei“ (Ko Saam, เกาะสาม) ist ca. 400 m breit, 300 m lang und hat keine Besonderheiten aufzuweisen. Östlich davon liegen die „Shark Ridge Rocks“, Felsenspitzen, die mehrere Haiarten beherbergen, unter anderem den Weißspitzen-Riffhai, den Leopardenhai und Silberspitzenhaie.

Ko Payang

Ko Payang (auch: Ko Pa Yang, เกาะปายัง), oder „Insel zwei“ (Ko Song, เกาะสอง) ist eine keilförmige Insel, die knapp zwei Kilometer lang, zehn Meter hoch und 500 Meter breit ist. Sie hat keine Besonderheiten und auch keine Tauchplätze aufzuweisen.

Ko Huyong

Frischgeschlüpfte Suppenschildkröte
ausgewachsene Suppenschildkröte

Die Huyong-Insel (เกาะหูยง), Nummer eins (Ko Nueng, เกาะหนึ่ง), liegt am nächsten zur Insel Phuket und hat den längsten weißen Sandstrand der Inselgruppe. Dieser Abschnitt ist aber für Touristen gesperrt, da er ein Ort für die Eiablage der geschützten Suppenschildkröte ist. Thailändische Marinesoldaten kümmern sich in einer eigenen Station um die Eier. Die Gelege werden ausgegraben und in geschützten Terrain bewacht, bis die jungen Schildkröten groß genug sind, um ins Meer entlassen zu werden. Der Meeresgrund der 102 m hohen, 1,8 km langen und 700 m breiten Insel ist hier zehn bis 15  Meter tief, es wachsen weiche, harte und Fächer-Korallen. Die geringe Tiefe lässt die Sonnenstrahlen bis zum Grund vordringen, was ein reiches submarines Leben zur Folge hat.

Tauch-Tourismus

Tauchboot in einer Inselbucht

Die Wasserqualität und die Sichtweite – man kann bis zu einer Tiefe von 30 Metern sehen – sowie Flora und Fauna der Inseln ziehen zahlreiche Taucher an. Die beste Zeit für einen Besuch sind die Monate zwischen November und April. In den Monaten Mai bis Oktober ist der Park geschlossen[13] – einerseits aus Sicherheitsgründen aufgrund des hohen Wellengangs, andererseits, um eine Regeneration des Nationalparkes zu ermöglichen[14].

Der Tsunami im Jahr 2004 hat einer Umfrage zufolge ebenfalls Spuren hinterlassen: Gab es im Dezember 2004 noch 65 Tauchveranstalter, waren im April 2005 nur noch 42 voll einsatzfähige übriggeblieben. In der folgenden Saison mussten die verbliebenen 35 Veranstalter durch das Ausbleiben der Touristen einen Rückgang von durchschnittlich 63.6−40.5% an Tauchtagen im Vergleich zu einer durchschnittlichen Saison feststellen. Die Tauchboote beteiligten sich in der Folge des Tsunamis an Rettungen, Fürsorge und Instandsetzungen der Einrichtungen.[15]

Die Grenze zwischen Naturschutz im Nationalpark und intensivem Tauchtourismus ist recht schmal, wobei das Tauchen im Korallenriff sowohl zur Zerstörung wie zur Erhaltung beitragen kann. Die in einer Studie untersuchte Auswirkung auf die Einstellung von Tauchern war sehr unterschiedlich: Die Wahrnehmung der Auswirkungen des Tauchens änderte sich nach dem Tauchgang, der erzieherische Einfluss überwog: die negativen Einflüsse der Anker und des Mülls auf die Korallen wurden von fast 30% der Taucher wahrgenommen. Die möglichen positiven Folgen des Tauchens wurden von Tagestouristen weniger stark eingeschätzt. Sahen die Taucher selbst Schäden, waren sie eher bereit an Projekten zur Rifferhaltung teilzunehmen. Die Notwendigkeit und der Nutzen der Aufklärung der Touristen konnte dadurch bestätigt werden.[16] In ihren Flugblättern informiert die Nationalparkbehörde die Besucher über die Anfälligkeit der Korallen und ihrer Bewohner für externe Einflüsse, wobei bereits Studien angefertigt wurden, die die Bereitschaft der Touristen untersuchten, sich finanziell am Schutz der Natur und dem Management des Nationalparks zu beteiligen[17].

Die Strömungen rund um die Similans sind beträchtlich. Ein- und Mehrtagestouren werden angeboten, nächtliche Tauchgänge sind beliebt. Es gibt zehn ausgewiesene Tieftauchstellen. Boote starten meist aus dem am nächsten gelegenen Hafen Thap Lamu, aber auch von der ca. 100  km südöstlich gelegenen Insel Phuket. Man erreicht die Inseln in etwa 1½ bis ungefähr 3½ Stunden. Neben privaten Tour-Anbietern gibt es auch ein regelmäßig verkehrendes Fähr-Boot zum Festland und kleinere Boote zum Transport zwischen den Inseln. In den beliebten Buchten der Inseln ankern auch über Nacht mehrere Boote.

Die meisten Taucher übernachten direkt auf den Schiffen (Liveaboard mit Auffüllen der Pressluftflaschen). Auf den Inseln vier und acht bietet die Nationalparkverwaltung Duschen, Toiletten und Unterkunftsmöglichkeiten vom Steinbungalow mit Klimaanlage bis zum Zelt. Außerhalb dieser Unterkünfte ist das Campen aus Naturschutzgründen verboten.

Einzelnachweise

  1. Internetpräsenz der Nationalparkverwaltung, abgerufen am 28. September 2011
  2. Augusto Gansser: Cupstones / Schalensteine. Verlag Dr. Christian Müller-Straten. München, ISBN 3-932704-66-5, S. 75
  3. a b c d e Similan Islands in: Monty Halls: Tauchen Weltweit, S. 182-185
  4. a b c Thailändische Nationalparkverwaltung: Mu Ko Similan National Park, abgerufen am 24. September 2008
  5. Hydrographische Abteilung der Königlich-thailändischen Marine: Thailand Andaman Sea Similan-Island. Karte, 1979 vermessen, 1994 veröffentlicht.
  6. Dieter Kelletat, Sander R. Scheffers, Anja Scheffers,: Field Signatures of the SE-Asian Mega-Tsunami along the West Coast of Thailand Compared to Holocene Paleo-Tsunami from the Atlantic Region. In: Pure and Applied Geophysics. 164, Nr. 2, 3. Oktober 2007, S. 431 Sp. 413, doi:10.1007/s00024-006-0171-6.
  7. S. Phongpaichit, S. Preedanan, N. Rungjindama, J. Sakayaroj, C. Benzies, J. Chuaypat, S. Plathong: Aspergillos of the gorgonian sea fan Anella sp. after the 2004 tsunami at Mu Ko Similan National Park, Andaman Sea, Thailand. In: Coral Reefs. 25, Nr. 296, Springer Verlag, 2006, doi:10.1007/s00338-006-0104-y.
  8. Suchana Chavanich u. a.: Assessing Tsunami Damage to Indian Ocean MPAs: Efforts Underway to Find Answers Amid Chaos. In: MPA NEWS. Vol. 6, No. 7 Februar 2005.
  9. Tsunami Damage to Coral Reefs. Guidelines for Rapid Assessment and Monitoring. International Coral Reef Initiative/International Society for Reef Studies, Januar 2005
  10. Elizabeth Pennisi: SOUTH ASIA TSUNAMI: Powerful Tsunami's Impact on Coral Reefs Was Hit and Miss. In: Science. 307, Nr. 5710, 4. Februar 2005, Sp. 657a, doi:10.1126/science.307.5710.657a.
  11. Pharad̄et̄ Phayakwichiān, Pichai Sonjaeng: Regulations: controlling scuba diving for tourists. Surin Islands and Similan Islands National Parks. Tourism Authority of Thailand, Bangkok 2002, ISBN 974-679-059-2 (formal falsche ISBN)
  12. Tassapon Krajangdara, Seiichi Ti Watanabe: Growth and reproduction of the red frog crab, Ranina ranina (Linnaeus, 1758), in the Andaman Sea off Thailand. In: Fisheries Science. Nr. 71, 2005, S. 20–28, doi:10.1111/j.1444-2906.2005.00926.x.
  13. Öffnungszeiten der thailändischen Nationalparks, abgerufen am 28. September 2011.
  14. Closure helps parks revive. In: Bangkok Post, 19. Mai 2009, abgerufen am 19. Mai 2009
  15. Michiru A. Main, Philip Dearden: Tsunami Impacts on Phuket's Diving Industry: Geographical Implications for Marine Conservation. In: Coastal Management. 35, Nr. 4, Taylor & Francis, 2007, S. 481 Sp. 467 (http://www.informaworld.com/10.1080/08920750701525784, abgerufen am 6. März 2008).
  16. Philip Dearden, Michelle Bennett, Rick Rollins: Perceptions of Diving Impacts and Implications for Reef Conservation. In: Coastal Management. 35, Nr. 2, Taylor & Francis, 2007, S. 317 Sp. 305 (http://www.informaworld.com/10.1080/08920750601169584, abgerufen am 6. März 2008).
  17. S. Tapsuwan: Valuing the willingness to pay for environmental conservation and management: A case study of scuba diving levies in Moo Koh Similan Islands Marine National Park, Thailand. In: Economic Society of Australia (Hrsg.): Proceedings of the Australian Conference of Economists. 2005, S. 1–28 (http://editorialexpress.com/cgi-bin/conference/download.cgi?db_name=ACE2005&paper_id=58, abgerufen am 6. März 2008).

Literatur

  • Kenji Satake, Emile A. Okal, José C. Borrero: Tsunami and Its Hazards in the Indian and Pacific Oceans. Birkhäuser Verlag, 2007. ISBN 978-3-7643-8363-3
  • J. G. Pattanayak: Marine sponges of Andaman and Nicobar Islands, India. In: Records of the Zoological Survey of India Zoological Survey of India, Kolkata 2006, ISBN 81-8171-119-X
  • Parnupong Norasethkamol, Polpich Komson, Sesivie Pinyowit, Chutinun Mora, Nudee Vangsirirungruang: Pocket Divesite: Similan including Koh Bon, Koh Tachai, Richelieu Rock. Vacation in Design Verlag, 2. Auflage, Bangkok 2006 ISBN 978-974-94905-6-3
  • Stefan Eckhardt, Niklas Reese (Hrsg.): Verflutet noch mal!: Gesellschaftliche, globale und ökologische Dimensionen des Tsunami im Indischen Ozean. Ein Überblick. Asienstiftung, Essen 2005, ISBN 3-933341-28-0
  • Rainer Krack: Phuket und Umgebung. Reise Know-How Verlag Rump, Bielefeld/Brackwede. 7. Auflage 2005, ISBN 3-8317-1322-7
  • D. V. Rao, Kamla Devi: A pictorial guide to butterfly and anemone fishes of Andaman & Nicobar islands. Zoological Survey of India, Kolkata 2004, ISBN 81-8171-027-4
  • Similan Islands In: Monty Halls: Tauchen Weltweit. BrunoMedia Buchverlag, Köln 2004. ISBN 3-9809607-0-6
  • Rao, D. V.: Guide to the reef fishes of Andaman and Nicobar Islands. Zoological Survey of India, Kolkata 2004 ISBN 81-8171-021-5
  • Klaus Becker: Thailand: Tauch- und Strandführer. Reise-Know-how-Verlag Rump, Bielefeld/Brackwede 4. Auflage 2003, ISBN 3-8317-1155-0
  • D. V. Rao, Kamla Devi: Studies on the soft corals (Octocorallia : Alcyonacea) of Andaman Islands, Bay of Bengal In: Records of the Zoological Survey of India 206, Zoological Survey of India, Kolkata 2003, ISBN 81-85874-91-3
  • Dinlakā Sārikkabut: Khūmư̄ sat læ phư̄t nai nǣo pakārang mū ko̜ Surin læ Similan = Guide to coral reef fauna and flora of Surin and Similan islands. Bangkok 1998
  • Paul Lees: Thailand - Tauchen & Reisen. Delius Klasing, Bielefeld 1997, ISBN 3-7688-1061-5
  • Denis Gray (u.a.): National Parks of Thailand. Communications Resources Ltd., Bangkok 1991, ISBN 974-88670-9-9
  • Moo Ko Similan National Park. In: Sue Wells, Charles R. C. Sheppard, Martin Jenkins (Hrsg.): Coral Reefs of the World: Indian Ocean, Red Sea, and Gulf. United Nations Environment Programme, IUCN Conservation Monitoring Centre, International Union for Conservation of Nature and Natural Resources. 1988. ISBN 2-88032-944-2, S. 380

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Similan-Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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