Miniopterus schreibersi

Miniopterus schreibersi
Langflügelfledermaus
Miniopterus schreibersi

Miniopterus schreibersi

Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Unterordnung: Fledermäuse (Microchiroptera)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Gattung: Langflügelfledermäuse (Miniopterus)
Art: Langflügelfledermaus
Wissenschaftlicher Name
Miniopterus schreibersi
Kuhl, 1817

Die Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersi) gehört innerhalb der Fledermäuse zu der Familie der Glattnasen. Der wissenschaftliche Artname ehrt den österreichischen Naturforscher Karl Franz Anton von Schreibers (1775–1852).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Sie erreicht eine Größe von 5 bis 6,5 Zentimeter und eine Flügelspannweite von 29 bis 34 Zentimeter bei einem Gewicht von 9 bis 16 Gramm. Das Rückenfell ist grau bis graubraun, die Bauchseite hellgrau. Die Ohren sind im Verhältnis zum Kopf klein und dreieckig. Ihren Namen bekam sie durch die langen, sich nach hinten verschmälernden dunkelbraunen Flügel. Das bekannte Höchstalter liegt bei 15 Jahren.

Ernährung und Jagdverhalten

Sie ernährt sich von kleinen Insekten wie Käfern, Nachtfaltern und Mücken und bejagt sie kurz nach Eintritt der Dämmerung mit Echoortungslauten von 52 bis 58 kHz bei 20 Rufen pro Sekunde. Dabei ist sie sehr ausdauernd. Bei den Ausflügen, die bis zu 12 Stunden stattfinden können, werden bis zu 700 Kilometer zurückgelegt.

Ruheplätze

Als Sommer- und Winterquartiere werden vor allem Höhlen, Keller und Stollen bezogen. In Nordeuropa werden auch Quartiersmöglichkeiten an und in Gebäuden genutzt.

Fortpflanzung und Geburt

Die Paarungszeit beginnt im Spätsommer. Wie bei anderen Fledermausarten, speichert auch das Weibchen der Langflügelfledermaus den Samen des Männchens und es kommt erst nach dem Winterschlaf zur Befruchtung und zur Schwangerschaft. Eine Ausnahme bildet die südeuropäische Langflügelfledermaus, bei der die Befruchtung schon kurz nach der Paarung stattfindet. Danach wird die Entwicklung der befruchteten Eizelle gestoppt und erst im Frühjahr fortgesetzt. Meist wird ein Junges geboren. Es wurde schon beobachtet, dass einige Mütter neben ihrem eigenen Nachwuchs noch ein fremdes Junge säugen. Ob dieser Vorgang aber die Regel ist, kann wegen fehlenden weiteren Studien nicht bestätigt werden.

Verbreitung

Die Langflügelfledermaus kommt in Süd- und Südosteuropa, in weiten Teilen Afrikas, im ganzen südlichen und südöstlichen Asien, in Neuguinea, den Salomonen und dem nördlichen Australien vor.

Bedrohung

In Deutschland gilt diese Art als ausgestorben bzw. verschollen. Im Jahre 1996 wurde ein Einzeltier entdeckt. Die letzte bekannte Kolonie bestand 1958 in Süddeutschland. In Österreich und der Schweiz wird sie als vom Aussterben bedroht gelistet. Auch in anderen europäischen Ländern ist sie gefährdet. Global betrachtet zählt die Art aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes aber nicht zu den bedrohten Arten.


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