- Arditti-Quartett
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Das Arditti Quartett ist eines der führenden Streichquartettensembles. Durch seine lebendige und differenzierte Interpretation von Kompositionen aus dem 20. Jahrhundert und der Gegenwart hat das Arditti Quartett weltweit einen herausragenden Ruf erlangt. Seit seiner Gründung 1974 durch den Geiger Irvine Arditti sind ihm mehrere hundert Streichquartette gewidmet worden, und so bildete sich das Ensemble mit den Jahren zu einer festen Größe der jüngsten Musikgeschichte heraus. So verschiedene Komponisten wie Thomas Adès, Louis Andriessen, Georges Aperghis, Christophe Bertrand, Harrison Birtwistle, Benjamin Britten, John Cage, Elliott Carter, Edisson Wassiljewitsch Denissow, James Dillon, Hugues Dufourt, Pascal Dusapin, Ivan Fedele, Brian Ferneyhough, Luca Francesconi, Sofia Gubaidulina, Francisco Guerrero Marín, Jonathan Harvey, Toshio Hosokawa, Mauricio Kagel, György Kurtág, Helmut Lachenmann, György Ligeti, Bruno Maderna, Conlon Nancarrow, Roger Reynolds, Wolfgang Rihm, Giacinto Scelsi, Salvatore Sciarrino, Karlheinz Stockhausen haben ihm die Uraufführung ihrer Werke anvertraut. Viele dieser Kompositionen haben sich im Repertoire der zeitgenössischen Musik mittlerweile fest etabliert.
Das Arditti Quartett ist davon überzeugt, dass für die Interpretation Neuer Musik eine enge Zusammenarbeit mit den Komponisten unerlässlich ist. Deshalb sucht es stets, sie in seine Arbeit einzubeziehen. Auch in pädagogischer Hinsicht sind seine Mitglieder aktiv: Sie waren lange ständige Dozenten bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik und gaben seitdem zahlreiche Meisterkurse und Workshops für junge Interpreten und Komponisten in der ganzen Welt.
Die Diskographie des Arditti Quartetts umfasst über 160 CDs. Allein bei dem französischen Label Montaigne Naïve sind 42 Aufnahmen erschienen, die zahlreiche zeitgenössische Komponisten porträtieren und sämtliche Streichquartette der Zweiten Wiener Schule erstmals präsentieren. Viele Werke wurden in Anwesenheit der Komponisten eingespielt, wie zum Beispiel die vollständigen Streichquartette von Luciano Berio. Auch legendäre Episoden der jüngsten Musikgeschichte wie die Aufnahme von Stockhausens spektakulärem „Helikopter-Quartett“ wurden vom Ensemble auf CD verewigt. Zu den neuesten Veröffentlichungen gehören Donaueschingen 2006 und Werke von Lachenmann, Moe, Nancarrow, Paredes and Spahlinger.
Das Arditti Quartett hat im Laufe der letzten 25 Jahre zahlreiche Preise erhalten, darunter mehrfach den Deutschen Schallplatten-Preis. Für die Einspielung von Werken Elliot Carters (1999) und Harrison Birtwistles (2002) gewann es zweimal den Gramophone Award für die „beste Aufnahme zeitgenössischer Musik“. 1999 wurde ihm der prestigeträchtige Ernst-von-Siemens-Musikpreis für sein „musikalisches Lebenswerk” vergeben. Im Jahr 2004 verlieh ihm die Académie Charles Cros den „Coup de Cœur“ für seinen „Beitrag zur Verbreitung der Musik unserer Zeit“.
Inhaltsverzeichnis
Mitglieder
- Irvine Arditti - Violine (seit 1974)
- Ashot Sarkissjan - Violine (seit Juni 2005)
- Ralf Ehlers - Viola (seit Januar 2003)
- Lucas Fels - Violoncello (seit 2006)
frühere Mitglieder
Violine
- Graeme Jennings (seit 1994)
- David Alberman (seit 1986)
- Alexander Bălănescu (seit 1983)
- Lennox MacKenzie (seit 1974)
Viola
- Dov Scheindlin (seit 1997)
- Garth Knox (seit 1990)
- Levine Andrade (seit 1974)
Violoncello
- Rohan de Saram (seit 1977)
- Helen Liebmann (seit1976)
- John Senter (seit 1974)
Diskographie
- György Ligeti: Streichquartett Nr.1/Streichquartett Nr.2 (CD: WERGO WER 60079-50, erschienen 1988)
- Hans Werner Henze: Streichquartette 1-5 (CD: WERGO WER 60114/15-50, erschienen 1986)
- Arnold Schönberg: Streichquartette I-IV (CD: Montaigne/naive MO782024, erschienen 1994)
- Arnold Schönberg: Chamber Music (CD: Montaigne/naive MO782025, erschienen 1995)
- Anton Webern: complete string trios and quartets (CD: Montaigne/naive MO782136, erschienen 2000)
Auszeichnungen
- Ernst von Siemens Musikpreis (Juni 1999)
- Gramophone Award (Oktober 1999) für die CD mit Werken von Elliott Carter
- Gramophone Award (Oktober 2002) Pulse Shadows von Harrison Birtwistle
Weblinks
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