Mirko Norac

Mirko Norac

Mirko Norac (* 19. September 1967 in Otok bei Sinj, Jugoslawien, heute Kroatien) ist ein ehemaliger General der kroatischen Armee und verurteilter Kriegsverbrecher.

Wegen Kriegsverbrechen stand er 2003 vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag und wurde zu einer 12-jährige Haftstrafe wegen des Massakers an der serbischen Bevölkerung in Gospić [1] verurteilt. Im Mai 2008 wurde er zu sieben Jahren Gefängnis wegen Kriegsverbrechen während der Operation Medak Pocket verurteilt.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Norac arbeitete nach dem Abitur als Kellner.

Militärzeit

Am 12. September im Jahre 1990 wurde er Mitglied der Anti-Terror-Einheit ATJ Lučko. Als Mitglied von ATJ Lučko nahm Norac an einigen, früheren Operationen der kroatischen Polizei teil[2], einschließlich des Zwischenfalls bei den Plitvicer Seen.[3]

Operation Gospić

Im September 1991 verließ Norac die ATJ und ging nach Gospić, wo er an den Kämpfen gegen die JNA teilnahm. Die Stadt war von drei Seiten umgeben. In ihr befand sich eine JNA-Kaserne namens „Stanko Opsenica“ mit rund 70 Offizieren, 200 Soldaten sowie zahlreichen serbischen Paramilitärs. Nach einer viertägigen Belagerung unter der Leitung von Norac, kapitulierte die JNA.[3]

Ebenfalls im September 1991, wurde Norac zum Kommandant der 118. Brigade der kroatischen Armee ernannt.[4] Einen Monat später wurden im „Massaker von Gospić“, rund 100 bis 120 Serben von Noracs Männern ermordet. Anfang 1992 wurde er mit 25 Jahren der jüngste Oberst der kroatischen Armee.[2]

Operation Maslenica und Operation Medak

Im November 1992 wurde Norac Kommandant der 6. Garde-Brigade.[4] Im September desselben Jahres kommandierte er die Operation Medak, in der Kriegsverbrechen gegen die serbische Bevölkerung stattfanden. Während der Operation wurde Norac an beiden Händen als auch Beinen verwundet.[5] Er verbrachte einen Monat in einem Krankenhaus in Zagreb.

1994 wurde er zum Brigadegeneral ernannt und zum Kommandeur der Operation-Gospić-Zone.[4] In demselben Jahr wurde er zum Herzog von Sinjska alka ernannt. Diplomaten aus Zagreb baten in der Öffentlichkeit darum, nicht an der Sinjska alka teilzunehmen, solange Norac noch ein Mitglied sei.[6]

Operation Oluja

Im August 1995 nahm Norac an der Operation Oluja teil. Am 25. September 1995 wurde er zum Majorgeneral ernannt.[4]

Nachdem er in einem offenen Brief die Illegalisierung des Kroatienkrieges kritisiert hatte, wurde er am 29. September 2000 vom kroatischen Präsidenten aus der Armee verbannt.

Einzelnachweise

  1. Mirko Norac zu 12 Jahren Haft verurteilt
  2. a b Biographie von Mirko Norac
  3. a b Artikel über Mirko Norac in der „Slobodna Dalmacija“
  4. a b c d ICTY-Informationsblatt über Mirko Norac
  5. Artikel über Mirko Norac in der „Slobodna Dalmacija“ (Teil 2)
  6. Diplomati u RH zbog Norca će i ove godine bojkotirati Alku - Jutarnji.hr

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