- Missgunst
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Missgunst bezeichnet das ethisch vorwerfbare Verübeln der Stellung Anderer, sei es nun in materieller oder sonstiger Hinsicht, wobei der Begriff in Abgrenzung zum Neid insofern weiter gefasst ist, als die betrachtete Person oder Gruppe im Vergleich zu dem Verübelnden nicht unbedingt besser gestellt sein muss; in einem Fall von Missgunst werden dem Anderen Dinge schlichtweg nicht gegönnt. Auch die gleichzeitige Begehr desselben Status für sich, wie sie beim Neid auftritt, ist bei der Missgunst kein zwingendes Merkmal.
Missgünstige Gefühle werden den Betreffenden gegenüber aufgrund ihrer allgemeinen Verpöntheit meist verborgen. Sollen sie trotzdem ausgelebt werden, werden zumeist Vorwände für die jeweilige Argumentations- und Handlungsweise herangezogen. In der Literatur hat dieser Vorgang zum Beispiel in die Novelle Der Weg zum Friedhof von Thomas Mann Eingang gefunden, in welcher der Protagonist das ordnungswidrige Befahren eines Kieswegs mit dem Fahrrad als Aufhänger nutzt, um seinem tiefersitzenden Groll gegen den Radfahrer Luft machen zu können.
Weblinks
Wikiquote: Missgunst – ZitateWiktionary: Missgunst – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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