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Mithymna
Δημοτική Ενότητα Μήθυμνας (Μήθυμνα)Basisdaten Staat: Griechenland Region: Nördliche Ägäis Regionalbezirk: Lesvos Gemeinde: Lesvos Geographische Koordinaten: 39° 22′ N, 26° 10′ O39.36805555555626.173888888889Koordinaten: 39° 22′ N, 26° 10′ O Fläche: 50,166 Einwohner: 2433 (2001[1]) LAU-1-Code-Nr.: 831100 Ortsgliederung: 4 Ortschaften Website: www.molivos.net/ Mithymna (griechisch Μήθυμνα (f. sg)), auch Methymna, ist eine Stadt mit 1.667 Einwohnern (2001) sowie Verwaltungssitz des gleichnamigen Gemeindebezirks im Norden der griechischen Insel Lesbos. Trotz der offiziellen Bezeichnung mit dem antiken Namen wird der seit dem Mittelalter gebräuchliche Name Molyvos (Μόλυβος (m. sg.)) noch immer häufig benutzt.
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgliederung
Die 1918 gegründete selbständige Landgemeinde Molyvos (Κοινότητα Μολύβου) wurde bereits im folgenden Jahr in Mithymna (Κοινότητα Μήθυμνης) umbenannt. Den Status einer Stadtgemeinde (Δήμος Μήθυμνης) erhielt Mithymna 1947. Die Eingemeindung von Efthalou erfolgte 1971 sowie von Argennos, Lepetymnos und Sykamineas 1997. Seit der Verwaltungsreform 2010 bildet Mithymna einen Gemeindebezirk in der neu geschaffenen Gemeinde Lesvos (Δήμος Λέσβου). Der Gemeindebezirk Mithymna ist nach Fläche und Einwohnern der kleinste Gemeindebezirk der Gemeinde Lesbos.
- Gemeindebezirk Mythimna (Δημοτική Ενότητα Μήθυμνας, 2.433)
- Ortschaft Mythimna (Δημοτική Κοινότητα Μηθύμνης, 1.667)
- Mythimna (Μήθυμνα (f. sg), 1.497)
- Vafios (Βαφειός (m. sg.), 147)
- Efthalou (Ευθαλού (f. sg), 23)
- Ortschaft Argennos (Τοπική Κοινότητα Αργέννου)
- Argennos (Άργεννος (f. sg), 240)
- Ortschaft Lepetymnos (Τοπική Κοινότητα Λεπετύμνου)
- Lepetymnos (Λεπέτυμνος (m. sg.), 155)
- Ortschaft Sykaminea (Τοπική Κοινότητα Συκαμινέας, 371)
- Sykaminea (Συκαμινέα (f. sg), 207)
- Skala Sykamineas (Σκάλα Συκαμινέας (f. sg), 164)
- Ortschaft Mythimna (Δημοτική Κοινότητα Μηθύμνης, 1.667)
Lage und Stadtbild
Die Stadt ist an ist an der Nordküste der Insel Lesbos, nur etwa 5 Seemeilen (9,5 km) vom türkischen Festland entfernt, jedoch von diesem abgewandt, an einen Berg gebaut, auf dessen Gipfel sich eine mittelalterliche Burg befindet. Sie ist 62 km nordwestlich von Mytilini gelegen, der Hauptstadt der Insel und der Präfektur Lesvos und 6 km nördlich des beliebten Badeortes Petra.
Die autofreie Stadt hat mit vielen kleinen Treppengassen, die den Berg hinaufführen, und überrankten Sträßchen im Zentrum - der Agorá mit zahlreichen Geschäften und Lokalen - ein ursprüngliches, fast mittelalterlich anmutendes Aussehen.
Das Ortsbild ist noch deutlich von der Zeit der Türkenherrschaft geprägt. Zahlreiche in traditionell türkischer Bauweise errichtete Häuser aus dem 18. Jahrhundert sind erhalten. Das untere Stockwerk ist aus unverputzten Steinen gebaut, das obere Geschoss besteht aus verfugten Holzplanken, ragt - teilweise durch geschnitzte Balken gestützt - über die Front des Erdgeschosses hinaus und bildet dadurch einen mit Fenstern ausgestatteten Erker.
Westlich unterhalb der Stadt liegt ein kleiner natürlicher Hafen, der mit einer Mole versehen wurde und als Fischerhafen genutzt wird.
Geschichte
Die schon seit prähistorischer Zeit bestehende Siedlung erlebte in archaischer Zeit einen raschen Aufschwung. Im 8 Jahrhundert vor Chr. beteiligte sich die Polis mit der Gründung von Assos an der Kolonisation der gegenüber liegenden kleinasiatischen Küste und erweiterte um 600 vor Chr. mit der Eroberung von Arisbe seinen Besitz um eines der fruchtbarsten Gebiete der Insel. Der aus Mithymna stammende Arion von Lesbos galt als bedeutendster Kitharöde seiner Zeit. Im 5. Jahrhundert war die Stadt Mitglied des Attischen Seebundes und stellte ein eigenes Schiffskontingent. Im Peloponnesischen Krieg widersetzte sich Mithymna 428 dem Zusammenschluss der Inselstädte und beteiligte sich - als einzige Stadt auf Lesbos – nicht an der Erhebung gegen Athen.[2] Die Rivalität mit dem größeren Mytilene, das im Gegensatz zum demokratisch verfassten Mithymna oligarchisch regiert wurde, dürfte hierbei ein Grund gewesen sein. Erst 412 vor Chr. fiel Mithymna von Athen ab, wurde jedoch zum Wiedereintritt in den Seebund gezwungen. 406 vor Chr. wurde die Stadt von Sparta erobert, in dessen Einflussbereich sie bis 386 blieb. Wenige Jahre später verbündete sie sich wieder mit Athen und gehörte 377 vor Chr. zu den Gründungsmitgliedern des Zweiten Attischen Seebundes. Unter dem Tyrannen Kleomis wandte sich Mithymna um 340 wieder von Athen ab und verweigerte aktive Unterstützung im Krieg gegen Philipp II. von Makedonien, was zu einer erfolglosen militärischen Intervention Athens führte. Im 3. Jahrhundert in ptolemäischem Besitz, lehnte sich Mythymna im 2. Jahrhundert vor Chr. eng an Rom an, dessen wohlwollende Unterstützung es lange genoss, bis sich das römische Interesse mehr auf Mytilene konzentrierte. Im Mittelalter wurde die Stadt in Molybos umbenannt. 1373 wurde die Akropolis von der genuesischen Familie Gattilusio ausgebaut. 1450 wurde ihr Gebiet bei der Landung türkischer Truppen schwer verwüstet, 1457 leistete sie der Belagerung durch den Admiral Ismael erfolgreich Widerstand, musste jedoch nach der Kapitulation Mytilenes 1462 kampflos an die Türken übergeben werden.
Von der antiken Stadt sind Teile der archaischen polygonalen Stadtmauer aus dem 6. Jahrhundert vor Chr. erhalten, vom antiken Hafen noch Reste der Mole. (Quelle: Wolfgang Günther: Methymna, in: Siegfried Lauffer (Hrsg.), Griechenland, Lexikon der historischen Stätten)
Tourismus
Die Gemeinde hat einen langen Strand an dem es verschiedene Freizeit-Aktivitäten wie z. B. Kite-Surfen gibt und einen Hafen, von dem aus auch kleine Schiffe nach Skála Sikaminiás (dial. [škamnjá]) fahren. Des Weiteren befindet sich in der Nähe (in Eftalou) eine heiße Quelle. In den Sommermonaten fährt ein Bäderbus mehrmals täglich zwischen Anaxos-Petra-Molivos-Eftalou und zurück. Obwohl Mithymna mit Petra das Haupt-Touristenzentrum der Insel darstellt - dies wird deutlich an zahlreichen in der Umgebung zerstreuten Hotelkomplexen - ist der Ort sehr ursprünglich geblieben. Die Hauptstadt Mytilini ist in etwa 1,5 Stunden mit dem Bus erreichbar.
Weblinks
Einzelbelege
- ↑ Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ) nach Volkszählung 2001, S. 234 (PDF-Datei; 1.009 kb)
- ↑ Thukydides, Peloponnesischer Krieg, 3.2.1
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