Mitsubishi Galant E30

Mitsubishi Galant E30
Mitsubishi Motors Galant
Hersteller: Mitsubishi Motors
Produktionszeitraum: 1969–heute
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Stufenheck-Limousine viertürig
Schrägheck-Limousine fünftürig
Kombi fünftürig
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Mitsubishi Galant ist ein seit 1969 gebauter, in der Mittelklasse angesiedelter Personenkraftwagen des japanischen Herstellers Mitsubishi. Der Galant wurde bis zur 8. Entwicklungsgeneration auch in Deutschland angeboten.

Inhaltsverzeichnis

Mitsubishi Galant I (A2GS)

Colt Galant
Produktionszeitraum: 1969–1973
Motoren: 1,3 l 64 kW
1,5 l 70 kW
1,6 l 74 kW
Länge: 4060 mm
Breite: 1560 mm
Höhe: 1385 mm
Radstand:
Leergewicht: 825 kg

Der Mitsubishi Galant der ersten Generation, anfangs unter der Bezeichnung Colt Galant vermarktet, wurde im Dezember 1969 eingeführt. Anfangs stand lediglich eine viertürige Limousine mit 1,3- oder 1,5-Liter-Vierzylinder in drei Ausführungen zur Verfügung; 1970 folgte ein zweitüriges Stufenheck-Coupé, das als erstes japanisches Auto auf B-Säulen verzichtete (sogenanntes Hardtop-Coupé. Der Colt Galant wurde als erstes Mitsubishi-Modell nach Nordamerika exportiert und dort unter dem Namen Dodge Colt verkauft, nachdem der Chrysler-Konzern 1970/71 Anteile von Mitsubishi übernommen hatte. Ebenfalls erhältlich war ein fünftüriger Kombi.

Ebenfalls 1970 ließ Mitsubishi den übrigen Modellen ein Fließheck-Coupé namens Galant GTO folgen, das sich stilistisch an den US-amerikanischen Muscle Cars orientierte, mit drei verschiedenen Motoren lieferbar war und bis 1975 im Angebot blieb. Die Modellbezeichnung GTO wurde von Mitsubishi mit dem Mitsubishi GTO in den 1990er-Jahren wiederbelebt.

1971 kam eine weitere Coupé-Variante namens Galant FTO mit 1,4-Liter-Vierzylinder ins Programm. Auch diese Bezeichnung wurde vom Werk in den 1990er-Jahren mit dem Mitsubishi FTO wieder aufgenommen.

Dieser Typ machte durch Rallye-Erfolge 1972 und 1973 (Southern Cross Rallye) auf sich aufmerksam.

In Deutschland wurde der erste Galant nicht angeboten.


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Mitsubishi Galant II

Galant
Produktionszeitraum: 1973–1976
Motoren: 1,6 l 74 kW
1,8 l 77 kW
2,0 l 92 kW
Länge: 4200 mm
Breite: 1600 mm
Höhe: 1395 mm
Radstand: 2420 mm
Leergewicht: 900–920 kg

Der Galant der zweiten Generation wurde in größerem Umfang exportiert; in Nordamerika wurde er wiederum als Dodge Colt angeboten, in Australien als Chrysler Valiant Galant und in einigen europäischen Märkten (nicht aber in Deutschland) als Colt Galant.

Kennzeichen dieser Baureihe war die rundlichere Karosserieform mit modischem Hüftschwung und der Einsatz einer neuen Motorengeneration der Astron-Familie in Ergänzung der bislang verwendeten Maschinen der Saturn-Reihe. Diese leisteten bis zu 125 PS und warteten in einigen Ausführungen erstmals mit den von Mitsubishi patentierten Silent-Shaft-Ausgleichswellen zur Erhöhung der Motorlaufruhe auf.



Mitsubishi Galant III (A120)

Galant Sigma
Produktionszeitraum: 1976–1980
Motoren: 1,6 l 55 kW
2,0 63 kW und 72 kW
Länge: 4330 mm
Breite: 1665 mm
Höhe: 1360 mm
Radstand:
Leergewicht: 1070 kg

Der 1976 eingeführte, in Japan Galant Σ (Sigma) genannte Galant der dritten Generation wurde nach der Etablierung von Mitsubishi Deutschland ab 1977 unter der Bezeichnung Mitsubishi Galant auch in Deutschland angeboten, der Kombi in Nordamerika als Dodge Colt. In Australien, wo das Modell in einem Chrysler-Werk montiert wurde, lief er unter dem Namen Chrysler Sigma.

Diese Generation gab es nur noch als viertürige Limousine und fünftürigen Kombi; als Coupé-Variante diente der etwas später eingeführte Mitsubishi Sapporo, in Japan Galant Λ (Lambda), in Australien Chrysler Scorpion genannt.

Technisches Hauptmerkmal dieser Baureihe waren die MCA-Jet-Motoren mit „Jet Valve“, einem zusätzlichen Einlassventil pro Zylinder, das es ermöglichte, die Abgasemissionen zu senken, ohne dafür den Zylinderkopf tiefgreifend überarbeiten zu müssen, sowie die patentierten Ausgleichswellen zur Erhöhung der Laufruhe.

Im deutschen Programm standen die Limousine als 1600 GL (55 kW/75 PS, DM 11.990) und als 2000 GLX (63 kW/85 PS, DM 13.790) sowie ab 1978 der 1600 GL Kombi (DM 13.990). Anfang 1980 ergänzte ein 2000 GLX Kombi das Angebot.


Mitsubishi Galant IV (A160)

Galant '80
Produktionszeitraum: 1980–1984
Motoren: 2,0 l 75 kw
1,6 l 55 kW
2,3d l 62 kW
2,0 l 125 kW
Länge: 4470 mm
Breite: 1680 mm
Höhe: 1370 mm
Radstand: 2530 mm
Leergewicht: 1170 kg

1980 kam die deutlich kantigere 4. Generation auf den Markt, die in Deutschland ab September des Jahres zu haben war. Beim Galant A160 handelte es sich um einen gründlich aufgefrischten A120 mit neugestalteter Frontpartie, um 15 mm verlängertem Radstand, vom Lancer übernommener aufwändiger geführter hinterer Starrachse bzw. in einigen Modellen einer neuen Schräglenker-Hinterachse. Auch das Motorenangebot wurde erweitert; erstmals wurden Versionen mit ECI-Einspritzung und Turbolader und ein 2,3-Liter-Turbodiesel angeboten, ein Novum in der japanischen Automobilbranche.

Zu 1600 GL und GLX (unverändert 55 kW/75 PS) und 2000 GLS/GLX (jetzt mit dem neuen „Sirius“-Zweiliter mit 75 kW/102 PS) gesellten sich der Turbodiesel mit 62 kW/84 PS und, ab Mai 1982, der Galant Turbo ECI mit aufgeladenem, 125 kW/170 PS leistendem Zweiliter-Vierzylinder. Den Kombi gab es nur als 1600 GL und 2000 GLX, ab Februar 1983 auch als Turbodiesel. Die Preise bewegten sich zwischen 13.790 DM (1600 GL) und 23.990 DM (Turbo).


Mitsubishi Galant V (E10)

Galant '84
Produktionszeitraum: 1984–1988
Motoren: 2,4-l-Otto 82 kW
2,0-l-Otto 75 kW(Kat:66kw)
1,6-l-Otto 55 kW
2,0-l-Otto-Turbo 110kW
1,8-l-Diesel 60 kW
Länge: 4560–4660 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1385–1400 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1005–1245 kg

Der Galant der Baureihe E10 erschien in Japan im Jahr 1983 und wurde im Juli 1984 in Deutschland eingeführt und im selben Jahr mit dem deutschen Autopreis Das Goldene Lenkrad ausgezeichnet. Mit dem E10 erfolgte die Umstellung auf Frontantrieb und Quermotor, einen Kombi gab es nicht mehr.

Angeboten wurden anfangs der 1600 GLX (wie bisher mit 55 kW/75 PS), 2000 GLS und Royal (unverändert 75 kW/102 PS), ein neues Turbodiesel-Modell mit 1,8 Liter großem Vierzylinder (60 kW/82 PS), der 2400–GLS-Vierzylinder (82 kW/112 PS), ausschließlich mit Automatik, und ein überarbeiteter Turbo ECI mit nur noch 110 kW/150 PS Leistung. Die Preise bei Einführung lagen bei 17.990 DM (1600 GL) bis 30.700 DM (Turbo ECI).

Ab September 1985 entfiel das Turbo-Modell, zugleich erhielt der 2400 einen serienmäßigen geregelten Katalysator, der ab 1986 auch für den Zweiliter-Motor lieferbar wurde.

In Australien und Teilen Asiens wurde der Galant unter dem Namen Mitsubishi Magna verkauft.



Mitsubishi Galant VI (E30)

Galant E30
Produktionszeitraum: 1988–1993
Motoren: 2,0-l-Otto, 80 kW(GTi: 106kw)
1,8-l-Otto, 63 kW
1,8-l-Diesel, 55 kW, 1,6-l-Otto, 66kW
Länge: 4530–4560 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1415–1440 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1060–1370 kg

Die nächste Generation erschien 1987 auf dem Heimatmarkt und wurde in Japan als Modellreihe 1987 und mit dem Allrad-Modell Galant GTi-16V Dynamic 4 1988 Auto des Jahres. In den USA wurde der Typ 1989 Importwagen des Jahres. Auf dieser Generation basierte auch der Mitsubishi Sigma. Der Galant E30 war auf dem deutschen Markt der erfolgreichste: Er verkaufte sich in fünf Jahren fast 80.000 Mal.

Der Galant E30 kam in Deutschland im März 1988 auf den Markt, anfangs nur als viertürige Stufenheck-Limousine, im März 1989 gefolgt vom fünftürigen Schrägheckmodell. Angeboten wurden ein 1,8-Liter-Vierzylinder (63 kW/86 PS, ab 1990 66 kW/90 PS, nur Stufenheck), ein Zweiliter (80 kW/109 PS), ein 1,8-Liter-Turbodiesel (55 kW/75 PS) und, im Spitzenmodell, dem GTi-16V Dynamic 4 mit permanentem Allradantrieb, ein 16V-Zweiliter mit 106 kW/144 PS. Als GTi 16V gab es das Modell auch ohne Allradantrieb.

Eine technische Besonderheit des Dynamic 4 war das aus dem Mitsubishi Sapporo übernommene Elektronik-Fahrwerk (ECS), das das Fahrzeug in allen Fahrsituationen auf gleichen Niveau parallel zur Fahrbahn hielt. Dies erfolgte durch eine Kombination von pneumatischer und aktiver Dämpfungsbeeinflussung. Angetrieben wurde der im September 1988 eingeführte Dynamic 4 von einem eingespritzten 2-l-Vierzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC); er vereinte als erstes Auto überhaupt Allradantrieb (4WD) und Allradlenkung (4WS). Bei der Allradlenkung war das Lenkverhalten der Hinterräder auf das der Vorderräder abgestimmt, wodurch ein verbessertes Lenkverhalten und mehr Fahrstabilität, bei Kurvenfahrt und Fahrspurwechsel gewährleistet wurden. Serienmäßig besaß der Galant aus Umweltschutzgründen ein Aktivkohlesystem sowie einen geregelten Katalysator (G-Kat).

Die Preisspanne reichte bei der Vorstellung von 22.900 DM (1,8 GLS) bis 42.500 DM (Dynamic 4).

Von 1989 an wurde der Galant E30 in Kanada als Dodge 2000 GTX und von 1992 bis 1993 als Eagle 2000 GTX verkauft.


Mitsubishi Galant VII (E50)

Galant E50
Produktionszeitraum: 1992–1996
Motoren: 2,5-l-Otto, 125 kW
2,0-l-Otto, 110 kW bzw. 101 kW
1,8-l-Otto, 85 kW
2,0-l-Diesel, 66 kW
Länge: 4620 mm
Breite: 1730 mm
Höhe: 1405 mm
Radstand: 2635 mm
Leergewicht: 1545 kg

Der Nachfolger erschien 1992. Diese Generation gilt als eine der besten, da sie sehr gut verarbeitet war und äußerst zuverlässige Motoren besaß. Das Modell war als Stufenheck und Schrägheck lieferbar, ein Kombi wurde nicht angeboten. Als Motorisierung waren ein 1,8-Liter-4-Zylindermotor mit 85 kW (115 PS), ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 101 kW (137 PS) (häufigste Motorisierung), ein 2,0-Liter-V6 (150 PS) und ein 2,0-Liter-Diesel mit 66 kW (90 PS) erhältlich (alle jeweils mit Frontantrieb). Als Top-Version gab es einen 2,5-Liter-V6-Motor mit 125 kW (170 PS), der mit Allradantrieb (Viskokupplung als Zentraldifferential ), Fuzzy-Logic-gesteuerter Allradlenkung und elektronisch gesteuerter Dämpferverstellung ausgestattet war. Äußeres Merkmal dieser Version war in beiden Karosserievarianten ein Heckspoiler. In den asiatischen Ländern gab es auch einen Mitsubishi Emeraude sowie einen Mitsubishi Eterna, die auf dieser Galant-Generation basierten. Der Proton Perdana, der bis 2005 gebaut wurde, ist mit dem Mitsubishi Eterna identisch.



Mitsubishi Galant VIII (EA0)

Galant EA0

Mitsubishi Galant Limousine (EA0)

Produktionszeitraum: 1996–2003
Motoren: 2,0-l-Otto 100kW
2,5-l-Otto 120kW
2,4-l-Otto 110kW
2,0-l-Diesel 66kW
Länge: 4630 mm
Breite: 1740 mm
Höhe: 1415 mm
Radstand:
Leergewicht: 1260–1465 kg

Siehe auch Artikel Mitsubishi Galant EA0

Die achte Generation (Baureihe EA0) wurde im August 1996 eingeführt.

Es gab in dieser Baureihe 7 Motoren.


Typbezeichnung

In der Typ-Bezeichnung ist die Motorenangabe (1-8) das wichtigste Merkmal und steht an 3. Stelle. An 2. Stelle wird eine der 2 Antriebsarten angeben, Fronttriebler (A) oder Allrader (C). Der letzte und 4. Buchstabe der Typbezeichnung gibt die Karosserieform an, Limousine (A) oder Kombi (W). Folgende 23 Typen gab es:

EA1A, EA2A, EA3A, EA5A, EA6A, EA7A, EC1A, EC3A, EC5A, EC7A, EA1W, EA2W, EA3W, EA4W, EA5W, EA6W, EA7W, EC1W, EC3W, EC4W, EC5W, EC7W, EA8A

Im Angebot waren in Deutschland zwei Benzinmotoren, der 2,0-Liter-Vierzylinder und der kultivierte V6 mit 2,5 Litern Hubraum. 1999 wurden diese mit einem 2,4-l-GDI-Benzindirekteinspritzer ergänzt. Ferner gab es einen 2,0-l-Turbodiesel-Motor mit 66 kW (90 PS), der in Deutschland nicht erhältlich war, da dessen Vorkammereinspritzung gegenüber der weit verbreiteten TDI-Technik als chancenlos betrachtet wurde. Angeboten wurde ab 1997 auch eine Sport-Version. Die Preise lagen zwischen 44.990 DM (Limousine mit 2,0) und 50.390 DM (Kombi mit 2,5). Die von der Sportversion abgeleitete Avance-Version mit Frontschürze kam 1999 hinzu.

In den asiatischen Ländern hieß die Kombiversion Mitsubishi Legnum. Deutlich erkennbar unterscheidet sich hier beim Facelift die Heckklappe und die anders gestalteten Heckleuchten von der europäischen Version. Ferner gab es ab August 1998 den Mitsubishi Aspire in Japan. Er unterscheidet sich vom Galant nur an den Scheinwerfern und den Rückleuchten. Die Scheinwerfer waren komplett verchromt (nicht schwarz) und die Heckleuchten hatten oragene Blinkergläser.

Auf Märkten mit Rechtslenkung wie Japan und Großbritannien war der Galant auch als VR4 erhältlich. Diese sportlichste Version verfügte über einen biturbogeladenen V6 mit 24 Ventilen und erreichte mit 206 kW (280 PS) eine Höchstgeschwindigkeit von über 240 km/h. Bei Mitsubishi hieß der Bi-Turbo offiziell Twin-Turbo.

Für Europa wurden insgesamt 100.156 Fahrzeuge gebaut und ausgeliefert. Davon sind 86.598 Linkslenker und 13.558 Rechtslenker (ausschließlich Baureihen EA2, EA3, EA5 und EA6).

Für Japan wurden insgesamt 218.924 Fahrzeuge gebaut. Davon sind 95.436 Galant/Aspire (Limousinen) und 124.488 Legnum (Kombi). Die EA2 und EA6 gab es hier nicht. Diese waren ausschließlich für Europa bestimmt.



Mitsubishi Galant IX

Galant (USA)
Produktionszeitraum: seit 2004
Motoren: 3,8-l-Otto, (172 kW)
2,4-l-Otto, (119 kW)
Länge: 4836 mm
Breite: 1839 mm
Höhe: 1471–1476 mm
Radstand:
Leergewicht: 1550–1615 kg

In den USA und unter anderem in Australien gibt es seit 2004 wieder einen Galant (in Australien: Mitsubishi 380). 2006 wurde eine Ralliart-Version des Galant auf der Chicago Auto Show vorgestellt.

Zum Modelljahr 2009 erhielt die US-Version ein Facelift. Für die VR China wurde von Mitsubishi ein abgewandeltes Galant-Modell vorgestellt.






Quellen

  • Automobil Revue, Katalognummern 1973, 1995, 1998, 2006 (Daten und Preise)
  • auto katalog, Ausgabe 1985/86 (Daten und Preise)
  • Joachim Kuch: Japanische Automobile. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S. 132-138.

Weblinks


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