- Mittagslinie
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Eine Mittagslinie (lat. meridianus) ist der von einem senkrechten Stab oder Gnomon beim höchsten Tagessonnenstand auf ebener Erde geworfene Schatten, genauer die Verbindung der im Lauf eines Jahres mit dem Sonnenhöchststand wandernden Endpunkte dieses Schattens (Mittagspunkte).
Mittagslinien dienten als astronomische Messinstrumente, wie beispielsweise die 1665 von dem Astronomen Giovanni Domenico Cassini mit einem Messingstreifen auf dem Kirchenfußboden von San Petronio zu Bologna dauerhaft nach dem höchsten Sonnenstand der Tage des Sonnenjahres eingerichtete Linie.
Die Länge dieser parallel zu Längenkreis bzw. Erdmeridian in Nord-Süd-Richtung ausgerichteten Linien ist einerseits von der Länge des Gnomon abhängig, andererseits von ihrer Ortslage auf dem Breitenkreis: je südlicher, desto höher der Mittagssonnenstand und desto kürzer der Schatten. Die Endpunkte der Linie geben den jeweiligen Mittagspunkt zur Sommersonnenwende und zur Wintersonnenwende an (Solstitium).
Neben der Bestimmung der örtlichen geographischen Breite war ein Hauptverwendungszweck der Mittagslinien die 12 Uhr Mittags-Eichung der lokalen Räderuhren. Daher gibt es neben den ebenerdigen horizontalen Mittagslinien auch senkrechte Messlinien.
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