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Bologna Staat: Italien Region: Emilia-Romagna Provinz: Bologna (BO) Lokale Bezeichnung: Bulåggna Koordinaten: 44° 30′ N, 11° 21′ O44.49388888888911.34277777777854Koordinaten: 44° 29′ 38″ N, 11° 20′ 34″ O Höhe: 54 m s.l.m. Fläche: 140 km² Einwohner: 380.181 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 2.716 Einw./km² Postleitzahl: 40100 Vorwahl: 051 ISTAT-Nummer: 037006 Demonym: bolognesi Schutzpatron: Petronius, Katharina Website: www.comune.bologna.it Bologna [boˈloɲːa] ist eine Universitätsstadt mit 380.181 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in Italien und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Sie liegt am Fuße des Apennin zwischen den Flüssen Reno und Savena und ist die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna und der Provinz Bologna.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Antike
Die Geschichte der Stadt beginnt vermutlich als etruskische Gründung mit dem Namen Felsina im 6. Jahrhundert v. Chr., Spuren älterer dörflicher Siedlungen der Villanovakultur in der Gegend reichen bis ins 11./10. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die etruskische Stadt wuchs um ein Heiligtum auf einem Hügel und war von einer Nekropole umgeben.
Im 4. Jahrhundert v. Chr. eroberten die keltischen Boier Felsina. 191 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert, 189 v. Chr. wurde sie als Bononia römische Colonia. 3000 latinische Familien siedelten sich unter den Consuln Lucius Valerius Flaccus, Marcus Atilius Seranus und Lucius Valerius Tappo an. Der Bau der Via Aemilia 187 v. Chr. machte Bononia zum Verkehrsknotenpunkt: Hier kreuzte sich die Hauptverkehrsstraße der Poebene mit der Via Flaminia minor nach Arretium (Arezzo). 88 v. Chr. erhielt Bononia über die lex Julia municipalis wie alle Landstädte Italiens volles römisches Bürgerrecht. Nach einem Brand wurde sie unter Nero wieder aufgebaut.
Wie für eine römische Stadt typisch, war Bononia schachbrettartig um die zentrale Kreuzung zweier Hauptstraßen angelegt, des Cardo mit dem Decumanus. Sechs Nord-Süd- und acht Ost-West-Straßen teilten die Stadt in einzelne Quartiere und sind bis heute erhalten. Während der römischen Kaiserzeit hatte Bononia mindestens 12.000, möglicherweise jedoch bis 30.000 Einwohner, zahlreiche Tempel und Thermen, ein Theater und ein Amphitheater, sodass sie der Geograph Pomponius Mela zu den fünf üppigsten (opulentissimae) Städten Italiens zählte.
Mittelalter
Nach einem langen Niedergang wurde Bologna im 5. Jahrhundert unter dem Bischof Petronius wiedergeboren, der nach dem Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche den Kirchenkomplex von Santo Stefano errichtet haben soll. Nach dem Ende des Römischen Reiches war Bologna ein vorgeschobenes Bollwerk des Exarchats von Ravenna, geschützt von mehreren Wallringen, die jedoch den größten Teil der verfallenen römischen Stadt nicht einschlossen. 728 wurde die Stadt von dem Langobardenkönig Liutprand erobert und damit Teil des Langobardenreichs. Die Langobarden schufen in Bologna einen neuen Stadtteil nahe Santo Stefano, bis heute Addizione Longobarda genannt, in dem Karl der Große bei seinem Besuch 786 unterkam.
Im 11. Jahrhundert wuchs Bologna als freie Kommune erneut. 1088 wurde der Studio gegründet – heute die älteste Universität Europas –, an der zahlreiche bedeutende Gelehrte des Mittelalters lehrten, unter anderem Irnerius. Da sich die Stadt weiter ausdehnte, erhielt sie im 12. Jahrhundert einen neuen Wallring, ein weiterer wurde im 14. Jahrhundert fertig gestellt.
1164 trat Bologna in den Lombardenbund gegen Friedrich I. Barbarossa ein, 1256 verkündete die Stadt die Legge del Paradiso (Paradiesgesetz), das Leibherrschaft und Sklaverei abschaffte und die verbleibenden Sklaven mit öffentlichem Geld freikaufte. 50.000 bis 70.000 Menschen lebten zu dieser Zeit in Bologna und machten die Stadt zur sechst- oder siebtgrößten Europas nach Konstantinopel, Córdoba, Paris, Venedig, Florenz und möglicherweise Mailand. Das Stadtzentrum war ein Wald von Türmen: Schätzungsweise 180 Geschlechtertürme der führenden Familien, Kirchtürme und Türme öffentlicher Gebäude bestimmten das Stadtbild.
Bologna entschied sich 1248, die Weizenausfuhr zu verbieten, um die Lebensmittelversorgung seiner schnell wachsenden Bevölkerung zu sichern. Das kam einer Enteignung der venezianischen Grundbesitzer, vor allem der Klöster gleich. 1234 ging die Stadt noch einen Schritt weiter und besetzte Cervia, womit es in direkte Konkurrenz zu Venedig trat, das das Salzmonopol in der Adria beanspruchte. 1248 dehnte Bologna seine Herrschaft auf die Grafschaft Imola, 1252–1254 sogar auf Ravenna aus. Dazu kamen 1256 Bagnacavallo, Faenza und Forlì.
Doch der schwelende Konflikt zwischen Venedig und Bologna wurde 1240 durch die Besetzung der Stadt durch Kaiser Friedrich II. unterbrochen. Nachdem sich Cervia 1252 jedoch wieder Venedig unterstellt hatte, wurde es von einer gemeinsamen ravennatisch-bolognesischen Armee im Oktober 1254 zurückerobert. Venedig errichtete im Gegenzug 1258 am Po di Primaro eine Sperrfestung. Etsch, Po und der für die Versorgung Bolognas lebenswichtige Reno wurden damit blockiert – wobei letzterer von der See aus wiederum nur über den Po erreichbar war, und die Etsch bereits seit langer Zeit durch Cavarzere von Venedig kontrolliert wurde. Mithilfe dieser Blockade, vor allem an der Sperrfestung Marcamò – Bologna riegelte Marcamò vergebens durch ein eigenes Kastell ab - zwang Venedig das ausgehungerte Bologna zu einem Abkommen, das die Venezianer diktierten. Das bolognesische Kastell wurde geschleift. Ravenna stand Venedigs Händlern wieder offen, Venedigs Monopol war durchgesetzt.
Im Jahre 1272 starb in Bologna nach mehr als 22-jähriger Haft im Palazzo Nuovo (dem heutigen Palazzo di re Enzo) der König Enzio von Sardinien, ein unehelicher Sohn des Staufer-Kaisers Friedrich II. .
Wie die meisten Kommunen Italiens war Bologna damals zusätzlich zu den äußeren Konflikten von inneren Streitigkeiten zwischen den Ghibellinen und den Guelfen (Staufer- bzw. Welfen-Partei, Kaiser gegen Papst) zerrissen. So wurde 1274 die einflussreiche ghibellinische Familie Lambertazzi aus der Stadt vertrieben.
Als Bologna 1297 verstärkt gegen die Ghibellinen der mittleren Romagna vorging, fürchtete Venedig das erneute Aufkommen einer konkurrierenden Festlandsmacht. Das betraf vor allem Ravenna. Venedig drohte der Stadt wegen Nichteinhaltung seiner Verträge und Bevorzugung Bolognas. Doch der Streit konnte beigelegt werden. Zu einer erneuten Handelssperre seitens Venedigs (wohl wegen der Ernennung Baiamonte Tiepolos zum Capitano von Bologna) kam es Ende 1326. Bologna hatte sich dem Schutz des Papstes unterstellt, nachdem es 1325 von Modena in der Schlacht von Zappolino vernichtend geschlagen worden war. Im Mai 1327 wurden alle Bologneser aufgefordert, Venedig innerhalb eines Monats zu verlassen. 1328–1332 kam es zu Handelssperren und Repressalien. Ravenna blieb dabei der wichtigste Importhafen der Region, den z. B. Bologna für größere Importe aus Apulien weiterhin nutzte. Während der Pest-Epidemie von 1348 starben etwa 30.000 der Einwohner.
Nach der Regierungszeit Taddeo Pepolis (1337–1347) fiel Bologna an die Visconti Mailands, kehrte aber 1360 auf Betreiben von Kardinal Gil Álvarez Carillo de Albornoz durch Kauf wieder in den Machtbereich des Papstes zurück. Die folgenden Jahre waren bestimmt von einer Reihe republikanischer Regierungen (so z. B. die von 1377, die die Basilica di San Petronio und die Loggia dei Mercanti errichten ließ), wechselnder Zugehörigkeit zum päpstlichen oder Viscontischen Machtbereich und andauernder, verlustreicher Familienfehden.
1402 fiel die Stadt an Gian Galeazzo Visconti, der zum Signore von Bologna avancierte. Nachdem 1433 Bologna und Imola gefallen waren (bis 1435), verhalf Venedig dem Papst 1440/41 endgültig zur Stadtherrschaft. Bei der Gelegenheit nahm Venedig 1441–1509 Ravenna in Besitz.
Um diese Zeit erlangte die Familie der Bentivoglio mit Sante (1445–1462) und Giovanni II. (1462–1506) die Herrschaft in Bologna. Während ihrer Regierungszeit blühte die Stadt auf, angesehene Architekten und Maler gaben Bologna das Gesicht einer klassischen italienischen Renaissance-Stadt, die allerdings ihre Ambitionen auf Eroberung endgültig aufgeben musste.
Neuzeit
Giovannis Herrschaft endete 1506, als die Truppen Papst Julius' II. Bologna belagerten und die Kunstschätze seines Palastes plünderten. Fortan, bis zum 18. Jahrhundert, gehörte Bologna zum Kirchenstaat und wurde von einem päpstlichen Legaten und einem Senat regiert, der alle zwei Monate einen gonfaloniere (Richter) wählte, der von acht Konsuln unterstützt wurde. Am 24. Februar 1530 wurde Karl V. von Papst Clemens VII. in Bologna zum Kaiser gekrönt. Es war die letzte vom Papst durchgeführte Kaiserkrönung. Der Wohlstand der Stadt dauerte an, doch eine Seuche am Ende des 16. Jahrhunderts verringerte die Zahl der Einwohner von 72.000 auf 59.000, eine weitere 1630 ließ sie auf 47.000 schrumpfen, bevor sie sich wieder auf 60.000 bis 65.000 einpendelte.
1564 wurden die Piazza del Nettuno, der Palazzo dei Banchi und der Archiginnasio erbaut, der Sitz der Universität. Zahlreiche Kirchen und andere religiöse Einrichtungen wurden während der päpstlichen Herrschaft neu errichtet, ältere renoviert – Bolognas 96 Klöster sind italienischer Rekord. Bedeutende Maler wie Annibale Carracci, Domenichino und Guercino, die in dieser Periode in Bologna tätig waren, formten die Bologneser Schule der Malerei.
Im napoleonischen Europa wurde Bologna 1796 – seit dem Ersten Koalitionskrieg vom Kirchenstaat unabhängig – zunächst Hauptstadt der kurzlebigen Cispadanischen Republik und später die nach Mailand bedeutendste Stadt in der Cisalpinischen Republik und des napoleonischen Königreichs Italien. Nach dem Fall Napoléons schlug der Wiener Kongress 1815 Bologna jedoch wieder dem Kirchenstaat zu. Die Stadt rebellierte gegen die päpstliche Restauration 1831 und erneut 1849, als es gelang, die Truppen der österreichischen Garnison zu vertreiben, die bis 1860 die Befehlsgewalt über die Stadt innehatten. Nach einem Besuch von Papst Pius IX. 1857 stimmte Bologna am 12. Juni 1859 für seine Annexion durch das Königreich Piemont-Sardinien, wodurch die Stadt Teil des vereinten Italien wurde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Mauern der Stadt bis auf wenige Reste abgerissen, um der schnell wachsenden Bevölkerung Platz zu schaffen. 1940 zählte Bologna 320.000 Einwohner. Im Zweiten Weltkrieg wurde Bologna in den Kämpfen des untergehenden Deutschen Reiches mit amerikanischen, britischen und polnischen Invasionstruppen der Alliierten bombardiert und beschädigt, am 21. April 1945 fiel die Stadt an die Polen. Nach dem Krieg erholte sich Bologna schnell und ist heute eine der wohlhabendsten und stadtplanerisch gelungensten Städte Italiens.
Am 2. August 1980 verübte eine Gruppe von Rechtsextremisten einen Bombenanschlag auf den Hauptbahnhof der Stadt. 85 Menschen starben, mindestens 200 wurden verletzt. 1995 wurden für diesen Anschlag zwei Mitglieder der faschistischen Nuclei Armati Rivoluzionari und Mitarbeiter des italienischen Geheimdienstes zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Sehenswürdigkeiten
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Die zwei schiefen Türme Garisenda und Asinelli
Wahrzeichen der Stadt sind die zwei Türme, der „Torre Garisenda“ und der „Torre degli Asinelli“. Um 1300 erbaut, war letzterer mit seiner Höhe von 94,5 m für 133 Jahre das höchste Gebäude Europas (danach Stephansdom zu Wien). Die beiden Türme sind mit wenigen anderen die letzten Überbleibsel von rund 180 Geschlechtertürmen des mittelalterlichen Bologna, die im 19. Jahrhundert zum Großteil geschleift wurden. Unter den weiteren Sehenswürdigkeiten sind die im Artikel genannten Palazzi.
Als Zentrum der Stadt gilt die Piazza Maggiore mit dem Neptunbrunnen und der Basilika „San Petronio“. Diese gewaltige gotische Kirche (fünftgrößte der Welt) besitzt ein eindrucksvolles Inneres, dessen Mittelschiff 40 m hoch und 20 m breit ist. Ursprünglich als größte Kirche der Christenheit geplant, wurde der Bau, begonnen im Jahr 1390, aufgrund finanzieller Probleme bis zum heutigen Tage nicht vollendet. Im Innenraum befindet sich die Mittagslinie, 1655 eingerichtet nach Plänen des Astronomen Giovanni Domenico Cassini. In der Capella Bolognini des Domes befindet sich zudem eine beeindruckende Darstellung des Weltgerichts von Giovanni da Modena (um 1410). Der Maler des Freskos orientierte sich bei seiner Darstellung an Dantes Göttlicher Komödie und zeigt im Höllenkreis unter anderem den Propheten Mohammed, dem als Glaubensspalter von einem Teufel der Körper aufgeschlitzt wird (DC Inf. XXVIII). Die Kathedrale „San Pietro“ mit der Pietà von Alfonso Lombardi befindet sich auf der Via Indipendenza.
Die älteste Kirche Bolognas, die „Basilica di Santo Stefano“, befindet sich in einem heute noch genutzten Klosterkomplex im historischen Zentrum der Stadt. Die Anlage verfügt über einen byzantinischen Rundbau sowie über typische romanische Kreuzgänge. Die Wallfahrtskirche der Santuario della Madonna di San Luca liegt auf dem Guardiahügel oberhalb der Stadt und bietet einen beeindruckenden Blick über die Poebene. Zur Kirche hinauf führt der mit über vier Kilometern längste Arkadengang der Welt. Der Palazzo dell'Archiginnasio war ursprünglich dafür geplant, alle Fakultäten der Universität unter einem Dach zu versammeln. Eindrucksvoll ist der durch den Krieg stark zerstörte und vollständig renovierte Anatomielehrsaal. Das Museo internazionale della musica di Bologna im Palazzo Sanguinetti beherbergt eine Sammlung musikhistorischer Exponate. Handschriften und Erstdrucke unter anderem von Padre Martini und Caccini dokumentieren den Beitrag großer Köpfe zur frühen Entwicklung der Musiktheorie und der Oper in Bologna. Portraits und kurze geschichtliche Abrisse beschreiben das Wirken von Vivaldi, Farinelli, Mozart und Johann Christian Bach in der Stadt. Das öffentlich zugängliche Museo di Antropologia der Universität Bologna zeichnet die Entwicklungsgeschichte des Menschen in Europa seit der Steinzeit mit besonderem Blick auf das Geschehen in Italien nach.
Bekannt ist Bologna außerdem für seine Arkaden. Sie erstrecken sich über 38 km und wurden ursprünglich geschaffen, um der wachsenden Bevölkerung der Stadt gerecht zu werden. Der Bau der Arkaden ermöglichte es, die oberen Stockwerke auszubauen und so neuen Wohnraum zu schaffen ohne den Handel und den Durchgangsbetrieb zu stark zu beeinträchtigen.
Bildung
Bologna beherbergt mit der 1088 gegründeten Universität die älteste Institution dieser Art in Europa. Die etwa 80.000 Studenten stellen bei einer Gesamtbevölkerung von um die 400.000 einen bedeutenden Teil der Stadtbevölkerung und prägen die Stadt, vor allem innerhalb der historischen Stadtmauern. Die Stadt ist nicht nur bei Studenten aus allen Teilen Italiens beliebt, sondern auch bei ausländischen Studenten. Neben Erasmus-Studenten sind das vor allem Studenten aus den USA.
Das SAIS Bologna Center ist eine Außenstelle der School of Advanced International Studies (SAIS) der Johns Hopkins University.
Verkehr
Bologna hat einen Flughafen „Marconi“ im Nordwesten der Stadt. Einige Billigfluggesellschaften frequentieren den ca. 60 km entfernten Flughafen Forlì als Flughafen Bologna-Forlì.
Außerdem ist Bologna einer der größten Eisenbahnknotenpunkte Italiens. Seine wichtigsten Bahnhöfe sind der Hauptbahnhof Bologna Centrale und der Rangierbahnhof Bologna San Donato. Ersterer wurde 1864 errichtet und schon zehn Jahre später von Gaetano Ratti neu konstruiert. 1926 wurde dieser Bahnhof um die westlichen Bahnsteige erweitert, 1934 auch auf der östlichen Seite. Der Rangierbahnhof San Donato, eine für Rangierbahnhöfe sehr seltene kopfförmige Anlage, befindet sich an der Umgehungsbahn (Cintura) im Nordosten der Stadt.
Des Weiteren hat Bologna Anschluss an die Autobahnen A1 (Mailand–Rom), A13 (nach Padua) und A14 (Bologna–Taranto).
Sport
Bekanntester Fußballverein der Stadt ist der siebenmalige italienische Meister FC Bologna , der vor allem in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zu den erfolgreichsten Italiens gehörte. Er trägt seine Heimspiele im Stadio Renato Dall’Ara aus, welches bei zwei Fußball-Weltmeisterschaften Spielstätte war, und spielt seit Sommer 2008 in der Serie A. Im Basketball ist die Stadt mit Virtus und Fortitudo Heimat zweier Vereine, die auf nationaler wie kontinentaler Ebene Erfolge vorweisen können.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Personen mit Beziehung zur Stadt
- Umberto Eco (* 1932), Kulturwissenschaftler und Autor
- Romano Prodi (* 1939), Wirtschaftswissenschaftler und Politiker
Sonstiges
Bologna ist die Heimat der Tortellini. Das sind mit Hackfleisch gefüllte, kleine Nudeln, die meist in einer Fleischbrühe (brodo) oder mit Sugo Bolognese (aus Hackfleisch und Tomaten), meist einfach „ragù“ genannt, serviert werden. In Bologna wird der Sugo nicht nur mit Hackfleisch, sondern zuweilen unter Beigabe ausgedrückter Salsiccia (italienische grobe Rohbratwurst) zubereitet. Einer Legende nach sollen die Tortellini den Nabel der römischen Liebesgöttin Venus nachbilden. Eine weitere aus Bologna stammende Spezialität ist die Mortadella, eine Aufschnittwurst vom Schwein, die meist in hauchdünne Scheiben oder in Würfel geschnitten verzehrt wird. Bologna ist außerdem für seine Lasagne und für gelbe Tagliatelle aus Eierpasta berühmt. Letztere sollen einer weiteren Legende nach von einem Koch erfunden worden sein, der für die Hochzeit von Lucrezia Borgia mit Alfonso I. d’Este, dem Herzog von Ferrara, ein Gericht kreieren sollte und sich dabei von den blonden Haaren der Braut inspirieren ließ.
In Bologna findet die Internationale Ledermesse Lineapelle sowie die internationale Automobilmesse Motorshow statt. Weiterhin ist Bologna Veranstaltungsort einer der größten Land- und Forsttechnik-Messen Europas. Seit 1963 beherbergt Bologna internationale Jugendbuchmesse Fiera del Libro per Ragazzi. Bologna war Kulturhauptstadt Europas 2000.
Im bologneser Stadtteil Borgo Panigale ist der italienische Motorradhersteller Ducati Motor Holding S.p.A. beheimatet.
Beinamen
Bologna wird auch la grassa („die Fette“) genannt wegen des fetten Essens, für das die Stadt berühmt ist. Weitere Beinamen sind la rossa („die Rote“) wegen der roten Ziegel der Häuser und der vorherrschenden politischen Richtung sowie, wegen der berühmten Universität, la dotta („die Gelehrte“). Bologna wird auch la turrita genannt, nach den vielen Geschlechtertürmen, von denen die meisten erst Ende des 19. Jahrhunderts zerstört wurden.
Städtepartnerschaften
Bologna unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:
- Charkow, Ukraine, seit 5. August 1966
- Coventry, Vereinigtes Königreich, seit 21. April 1984
- La Plata, Argentinien, seit 23. November 1988
- Leipzig, Deutschland, seit 2. März 1962
- Saint-Louis, Senegal, seit 9. Dezember 1991
- Saint-Louis, USA, seit 30. Juli 1987
- San Carlos, Nicaragua, seit 21. Mai 1988
- Thessaloníki, Griechenland, seit 29. Oktober 1981
- Toulouse, Frankreich, seit 23. November 1981
- Tuzla, Bosnien und Herzegowina, seit 21. Juli 1994
- Valencia, Spanien, seit 27. März 1976
- Zagreb, Kroatien, seit 5. Mai 1963
Literatur
- Max Jäggi, Roger Müller, Sil Schmid: Das rote Bologna. Kommunisten demokratisieren eine Stadt im kapitalistischen Westen. Verlagsgenossenschaft. Zürich 1976.
Weblinks
Commons: Bologna – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Bologna – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Homepage Bologna
- Homepage der Universität
- Sendung des Deutschlandfunkes zum 25. Jahrestages des Attentates auf den Bahnhof der Stadt
- Abbildung der Stadt 1582 in Civitates orbis terrarum von Georg Braun
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
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