- Mittenkugelmotor
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Beim Mittenkugelmotor (kurz M-Motor) handelt es sich um eine Bauart des Dieselmotors mit wandverteilender Einspritzung.
Hierbei wird der Kraftstoff durch eine Einlochdüse tangential in eine kugelförmige Vertiefung im Kolben gespritzt. Er verteilt sich größtenteils als Film auf der Wandoberfläche; er verdampft erst während der Verbrennung und wird außerdem vom Luftwirbel abgetragen. Nur ein kleiner Teil verbrennt schlagartig und entzündet dadurch kontrolliert den Rest. Dadurch werden auch eine kurze Brenndauer, ein leiser Lauf und wenig Ruß erreicht.
M-Motoren wurden von Siegfried Meurer bei MAN entwickelt und wurden in den 1960er und 1970er Jahren serienmäßig eingesetzt. Für damalige Verhältnisse waren sie sparsam, sauber und leise, wurden gar als Flüstermotoren bezeichnet, außerdem sind sie als Vielstoffmotoren ausbaubar.
Eine Sonderbauart stellt der FM-Motor (Fremdzündung-Mittenkugel-Motor) dar, auch als FM-Verfahren (Fremdzündung-Mittenkugel-Verfahren) bekannt. Diese ebenfalls von der MAN entwickelten Motoren besitzen eine Zündkerze als Zündhilfsmittel und werden als Vielstoffmotor primär in Militärfahrzeugen verwendet, so zum Beispiel beim deutschen Kampfpanzer Leopard 2.In der DDR wurden anfangs Dieselmotoren nach einer MAN-Lizenz ebenfalls nach dem M-Verfahren hergestellt. Im Rahmen diverser Forschungsprojekte wurde diese Verfahren zum Hyperboloid-Verfahren weiterentwickelt. Diese Motoren (M- bzw. Hyperboliod-Verfahren kamen vorrangig in Lkw (zum Beispiel IFA W50) und Traktoren (z. B. ZT300) zum Einsatz, aber auch in anderen Landmaschinen und bei stationären Anlagen.
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