Mohrenkopf (Gebäck)

Mohrenkopf (Gebäck)
Mohrenkopf Fasching

Die Bezeichnung Mohrenkopf wird für verschiedene kleine Gebäcke verwendet. „Mohrenkopf“ ist eine Übersetzung von französisch Tête de Nègre und ist 1892 in Leipzig erstmals belegt[1]. Es ist ein Gebäck aus Othello-Masse (Biskuit), das gefüllt und mit Schokolade oder Kuvertüre überzogen wird.[2] In einigen Gebieten des deutschen Sprachraums bezeichnet man damit auch den Schokokuss.

Entstehungsgeschichte

Der Mohrenkopf in dieser Form gilt als Erfindung Leipziger Bäcker Ende des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1899 hielt Adolf Cnyrim in seinem Buch Das Bäckergewerbe der Neuzeit erstmals ein Rezept dafür fest. Das Gebäck besteht aus einer Biskuitmasse, auch Mohrenkopf- oder Othellomasse genannt. Sie besteht aus Zucker, Eigelb, Mehl und Eiweiß. Die Masse wird halbkugelförmig auf gefetteten und gemehlten Blechen oder speziellen Mohrenkopfblechen dressiert und anschließend gebacken.[2].

Die Urform besteht aus zwei Hälften, die mit Konfitüre zusammengesetzt und mit dunkler Schokolade überzogen wird. Dadurch soll angeblich die aufgesetzte Frisur afrikanischer Völker nachempfunden werden, vergleichsweise mag das korsische Wappen als Form dienen.

Varianten

In Österreich und der Schweiz bezeichnet man als Mohrenkopf ein Biskuitgebäck in Form einer Dreiviertelkugel, das mit Schlagsahne oder Eiercreme gefüllt und mit Schokolade überzogen ist. Heute wird das Gebäck in Deutschland meist mit Vanillecreme, seltener mit Schlagsahne gefüllt und mit Schokolade überzogen. Es sind auch Varianten verbreitet, die mit buntem Zuckerguss überzogen sind.

Einzelnachweise

  1. Manfred Weißbach (Hrsg. vom Hotel Merkur Leipzig): Kochkunst. Verlag für die Frau, Leipzig 1985. ISBN 3-7304-0001-0
  2. a b IREKS-Arkady-Institut für Bäckereiwissenschaft (Hrsg.): IREKS-ABC der Bäckerei. 4. Auflage. Institut für Bäckereiwissenschaft, Kulmbach 1985

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