Monique Andrée Serf

Monique Andrée Serf

Barbara (* 9. Juni 1930 in Paris als Monique Andrée Serf, † 24. November 1997 in Neuilly-sur-Seine) war eine französische Chanson-Sängerin und -Komponistin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Monique Serf wurde als zweites von vier Kindern einer jüdischen Familie in Paris geboren. Ihr Vater war Elsässer, ihre Mutter kam aus Odessa. Als sie 10 Jahre alt war, floh sie mit ihren Angehörigen aus dem von Deutschland besetzten Teil Frankreichs. Nach verschiedenen Zwischenstationen kam sie im Juli 1943 in die südwestfranzösische Landgemeinde Saint-Marcellin (Département Isère). Dort musste sie sich bis 1944 vor dem Zugriff des mit Nazi-Deutschland kollaborierenden Vichy-Regimes verstecken. Nach der Befreiung, die sie in einer Pension in Le Vésinet (Département Yvelines) bei Paris erlebte, hörte sie ein Musiklehrer in der Nachbarschaft singen und beschloss, ihr Talent zu fördern. Sie erhielt Gesangs- und Klavierunterricht. 1947 immatrikulierte sie sich am Pariser Konservatorium und studierte klassische Musik bei dem Tenor Gabriel Paulet.

Ihre ersten musikalischen Gehversuche unternahm sie Ende der 1940er Jahre im Kabarett La Fontaine des Quatre Saisons in Paris. Von 1950 bis 1952 lebte sie in Brüssel, wo sie in Künstlerkreisen verkehrte und vor Freunden Chansons von Édith Piaf, Juliette Gréco und Germaine Montéro sang. Nach ihrer Rückkehr nach Paris lernte sie Jacques Brel und später auch Georges Brassens kennen, mit deren Liedern sie auftrat. Nebenbei schrieb sie aber auch schon eigenes Material, das sie in ihrem Programm verarbeitete. 1957 nahm sie in Brüssel eine erste Single auf.

Erst Anfang der 1960er Jahre kam ihre Karriere richtig in Schwung. Der große Durchbruch kam 1965 mit dem Album Barbara chante Barbara.

Anfang Juli 1964 kam Barbara im Rahmen eines Gastspiels ins Junge Theater Göttingen. Ihre dort gesammelten Eindrücke verwendete sie im Chanson "Göttingen", einem Beitrag für die Völkerverständigung. Das Stück war in Frankreich sehr beliebt und leistete so einen bedeutenden Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung und insbesondere zur Bekanntheit der Universitätsstadt Göttingen in Frankreich.

1967 veröffentlichte Barbara ein Album mit deutschen Versionen einiger ihrer Chansons (Barbara singt Barbara). Etliche deutsche Fassungen ihrer Lieder liegen von Walter Brandin vor. In den 1970er Jahren versuchte Barbara sich auch als Schauspielerin, doch blieb ihr ein großer Erfolg versagt. Ihr letztes Studio-Album (Barbara) veröffentlichte sie 1996. In ihren letzten Lebensjahren setzte sich Barbara intensiv für den Kampf gegen AIDS ein.

Ehrungen und Auszeichnungen

Schild der Allée Barbara am Square des Batignolles in Paris

2001 würdigte die französische Post mit der Herausgabe einer Briefmarke zu je 0,46 € die Lebensleistung der französischen Sängerin.

Die Stadt Göttingen ehrte die Chansonsängerin mehrmals: Am 24. April 1988 wurde Barbara die Ehrenmedaille der Stadt Göttingen verliehen [1] und am Haus Geismarlandstraße 19, dem ehemaligen Spielort des Jungen Theaters, wurde am 22. November 2002 eine Gedenktafel enthüllt. Außerdem wurde am selben Tag im Göttinger Stadtteil Geismar die Barbarastraße [2] eingeweiht, um an die Sängerin zu erinnern.

Bekannte Chansons

  • Ma plus belle histoire d'amour
  • Göttingen (1964)
  • La Solitude
  • Nantes
  • L'Aigle noir
  • Une petite cantate
  • Marienbad

Diskografie (Auszug)

  • Barbara à l'Ecluse (1959) - Live-Album, 2001 wiederveröffentlicht auf der CD La chanteuse de minuit.
  • Barbara chante Barbara (1965)
  • Barbara singt Barbara (1967)
  • Ma plus belle histoire d'amour (1967)
  • Le Soleil noir (1968)
  • Madame (1970)
  • L'Aigle noir (1970)
  • La Fleur d'amour (1972)
  • Amours incestueuses (1972)
  • La Louve (1973)
  • Seule (1981)
  • Barbara (1996)
  • Femme piano (1997) - Best-Of-Album (2 CDs)

Filmografie

  • Le Toubib, médecin du gang (1955)
  • Franz (1971)
  • L'Oiseau rare (1973)
  • Je suis né à Venise (1977)

Referenzen

  1. Stadtarchiv Göttingen: Gedenktafeln für Personen
  2. Ganz Göttingen ehrt Barbara , Pressemitteilung der Stadt Göttingen, 8. November 2002

Weblinks


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