- Montagsclub
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Der Berliner Montagsclub (später Montagsklub), dessen Vorsitz Friedrich Nicolai über viele Jahre hinweg innehatte, war ein geistiger Mittelpunkt der Berliner Aufklärung. Die Vereinigung ähnelte einer Literarischen oder Gelehrtengesellschaft und zählte zu den ältesten bürgerlichen Vereinen in Deutschland.
Den Anstoß zur Gründung im Jahr 1749 hatte der Schweizer Theologe und Philosoph Johann Georg Sulzer gegeben. Zu den frühen Mitgliedern des Montagsclubs gehörten außerdem der Verlagsbuchhändler Christian Friedrich Voß, Moses Mendelssohn und die Dichter Gotthold Ephraim Lessing und Karl Wilhelm Ramler.
Der Montagsclub bot ein Forum für Geselligkeit und heitere Konversation. Die Gelehrten, Schriftsteller und höheren Beamten versammelten sich montags im „Englischen Haus“, einer Gaststätte in der Mohrenstraße 49. In diesem Kreis wurden literarisch-ästhetische und philosophische Fragen freimütig besprochen. Politische Diskussionen und Ziele standen eher im Hintergrund. Mit einem weiteren geistigen Zentrum der Spätaufklärung, der 1783 entstandenen Berliner Mittwochsgesellschaft, bestanden teilweise personelle Überschneidungen. Die Mittwochsgesellschaft trug gegenüber dem Montagsclub einen stärker politischen Charakter (und wurde 1798 aus diesem Grund von König Friedrich Wilhelm III. aufgelöst).
Vor der Gründung der Berliner Universität 1810 hatte der Montagsclub eine größere Bedeutung für die Gelehrten, die sich später in den verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften getrennte Vereinigungen schufen. Der Berliner Montagsklub bestand noch bis etwa 1936.
Literatur
- Gustav E. Sachse und Eduard Droop (Hg.): Der Montagsklub in Berlin 1749-1899. Fest- und Gedenkschrift zu seiner 150sten Jahresfeier, Berlin, 1899
- Kenneth Keeton: The Berliner Montagsklub, a center of German enlightenment, in: Germanic Review, 36 (1961), S. 148-153.
Weblinks
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