- Mark Scheibe
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Mark Scheibe (* 30. Juni 1968 in Bremen) ist ein deutscher Musiker, Ballettrepetitor, Sänger, Songtexter, Komponist und Arrangeur sowie Bandleader und Entertainer. Er komponierte Film- und Theatermusiken, Orchesterarrangements für andere Künstler und eigene Songs.[1]
Einem breiteren Publikum wurde Scheibe Anfang der 2000er Jahre bekannt, als er bei den regionalen Fernsehmagazinen Extra 3 (NDR) und buten un binnen (Radio Bremen) musikalisch mitwirkte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mark Scheibe gründete 1984 in Bremen seine erste Band; weitere Bandgründungen und Beteiligungen an anderen Formationen folgten. Er lernte Klavier spielen und befasste sich mit Komposition, arbeitete als Pianist in Hotelbars und hatte Auftritte in der Bremer Region. Anfang der 1990er Jahre wurde er als Ballettrepetitor am Bremer Theater von dem Choreografen und Theaterregisseur Hans Kresnik engagiert, der ihn 1994 an die Berliner Volksbühne mitnahm.[2]
Er lebte Mitte der 1990er Jahre zeitweise in einem besetzten Haus in Berlin-Mitte, und hatte weitere Solokonzerte in Bars, Clubs und Galerien. Scheibe begann, zu seinem Klavierspiel zu singen sowie – als eine für Conférencen notwendige Fähigkeit – währenddessen auch „zu sprechen“, das heißt bei anspruchsvoller pianistischer Darbietung mit den Gästen lockere Gespräche zu führen. Es folgten Engagements als Conférencier unter anderem im Hamburger Schmidt Theater und im Berliner Varieté Chamäleon.[2]
2001 übersiedelte Scheibe von Bremen nach Berlin.[3] Er komponierte Orchesterarrangements und Songs für Cora Frost, Vince Ebert, Jördis Triebel, die Berliner Bands Tele und Tiger Hifi und weitere Künstler sowie eigene Songs, schrieb Filmmusiken und ein Hörspiel und war bei mehr als dreißig Theaterproduktionen als Komponist und Texter beteiligt. Scheibe arbeitete unter anderem mit dem Maxim-Gorki-Theater und dem Theater an der Parkaue in Berlin, dem Theater Bielefeld, der Landesbühne Hannover, der bremer shakespeare company sowie mit dem Jungen Theater Bremen zusammen, wo er sich an mehreren Inszenierungen beteiligte. Außerdem übernahm Scheibe Kompositionsaufträge für die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die mehrere Werke von ihm aufführte, und wirkte beim Berliner Ensemble bei Inszenierungen der Regisseure Claus Peymann und Leander Haußmann mit.[2]
2005 und 2006 gab er das Hörmagazin Beethovenfrisur heraus, das als Zeitschrift mit CD-Beilage erschien.[4] Er übernahm bei Veranstaltungen den musikalischen Teil, wie zum Beispiel bei mehreren Verleihungen des Radio-Bremen-Krimipreises[5] und bei der Verleihung des Berliner Krimipreises Reinickendorfer Krimi-Fuchs 2006.[6]
Scheibe gewann 2006 den vom Berliner Plattenlabel Lamm Records veranstalteten Lamm Records Song Slam bei der Endausscheidung in Konstanz. Für den Lamm Records (Girl) Song Slam 2007 wurde Scheibe dann vom Veranstalter als Moderator engagiert und begleitete die Konzerttour, die durch Clubs in ganz Deutschland führte.[7] Im August 2007 gewann er die 2. Fritz Nacht der Talente, die vom Hörfunksender Fritz, dem Jugendradio des rbb, im Berliner Admiralspalast veranstaltet wurde.[8]
Mark Scheibe hat eine Tochter und lebt heute in Berlin-Wedding.
Engagements bei Hörfunk- und Fernsehsendern
2002 wurde er vom NDR Fernsehen für das politische Satiremagazin Extra 3 verpflichtet, das damals von Jörg Thadeusz moderiert wurde. Scheibe trat bei dem wöchentlich ausgestrahlten Magazin von Oktober 2002 bis November 2003 als Studiopianist und Sänger auf und wirkte bei mehr als vierzig Sendungen mit selbst komponierter Musik und eigenen Songtexten mit.[2][9]
Danach drehte er insgesamt vierzig satirische Musikvideoclips mit eigenen Songs für den Fernsehsender Radio Bremen, die von Oktober 2003 bis September 2004 in dem Regionalmagazin buten un binnen einmal wöchentlich als „Song der Woche“ ausgestrahlt wurden.[4]
Seit April 2008 ist Scheibe für den privaten Hörfunksender Radio Energy tätig, für deren deutschlandweite, jeden Montag bis Donnerstag gesendete Radio-Talkshow 911 – deine Talkshow bei Energy (nine eleven) er seitdem mehrere Jingles komponierte und einspielte.[10]
Beim Bürgerrundfunk Bremen hatte er von Oktober 2008 bis April 2009 eine eigene Radiosendung „mit Musik, Gesprächen, Weltanschauung und Gästen“ unter dem Titel Scheibes Welt, die regelmäßig live aus der Bremer Schwankhalle übertragen wurde.[11]
Vom rbb Fernsehen wurde er für die im November 2008 gestartete monatliche Freitagabendshow Dickes B. engagiert. Die Talkshow-Reihe wird von Jörg Thadeusz moderiert, anfangs gemeinsam mit Andreja Schneider (bekannt als „Fräulein Schneider“ im Comedy-Trio Geschwister Pfister), seit März 2009 gemeinsam mit wechselnden Gastmoderatoren wie Melinda Crane, Roger Willemsen und Sarah Kuttner. Scheibe ist musikalischer Leiter und Arrangeur der „Hausband Dickes B.“, die aus Musikern des Babelsberger Filmorchesters besteht.[1]
Montagsclub, Gespensterorchester und Berlinrevue
Von 2005 bis 2007 veranstaltete Scheibe zweimal monatlich in dem im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg gelegenen Club Hotelbar seinen Montagsclub, bei dem er unter dem „ironischen“ Motto „Hippe Spezialmusik für elitäre Großstädter“ Gäste aus den Genres Jazz, Comedy und Slam vorstellte, wie beispielsweise den Rapper FlowinImmO, die niederländische Sängerin Iris Romen oder den Sänger Francesco Wilking von der Band Tele.[12] Der „schrille Montagsclub“ (Der Tagesspiegel[3]) der „Rampensau Mark Scheibe“ (Berliner Zeitung[4]) galt bald als „Geheimtipp“ und fand Anklang beim Publikum.
Mit seinem Gespensterorchester, bei dem er an der Hammondorgel eine ganze Big Band ersetzt und Swing-Musik mit teils provokanten, teils gefühlvollen Texten bringt, tourt er seit 2007 durch Deutschland und hatte unter anderem Auftritte in Clubs in Aachen, Augsburg, Berlin und Konstanz sowie auch bei Stadtfesten und ähnlichen Events, wie zum Beispiel beim Viertelfest 2007 in Bremen.[13]
Von August 2008 bis Oktober 2010 veranstaltete er im Admiralspalast in Berlin-Mitte seine Berlinrevue, eine monatlich stattfindende „Musikshow mit Mark Scheibe, Orchester und Gästen“.[14] Zusammen mit seinem 15-köpfigen Orchester und Gästen präsentiert er in seiner Revue eine „Hommage an Berlin“ (Berliner Morgenpost[15]) sowie eine „Feier des Pompösen und Bombastischen“ (taz[16]). In Scheibes Berlinrevue traten mittlerweile Künstler verschiedener Genres auf, so unter anderem Bernd Begemann, Bas Böttcher, Sharon Brauner, Elke Brauweiler, Tim Fischer, Cora Frost, Jürgen Hilbrecht, Kitty Hoff, P.R. Kantate, Sebastian Krämer, Axl Makana, Thorsten „Nagel“ Nagelschmidt, Nikolai Tomás von Poems for Laila, Jördis Triebel und Johanna Zeul.[17]
Zukunftslabor-Projekt „Melodie des Lebens“
Seit 2007 ist Scheibe an dem Kultur- und Musikförderungsprojekt „Zukunftslabor Orchesterschule“ in Bremen beteiligt, das von der Gesamtschule Bremen-Ost (GSO) gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen betrieben wird. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hat seit April 2007 ihre Probenräume und einen Probensaal mit 500 Sitzplätzen in einem eigens umgebauten Bereich der größten Bremer Schule. Die GSO liegt im Bremer Ortsteil Tenever; einem „sozialen Brennpunkt“, wo Menschen aus 88 Nationen leben und wo „für über 60 % der Kinder Hartz IV die tägliche Realität“ bedeutet (Weser-Kurier).[18]
Im Rahmen des Projekts kommt Scheibe jeden Monat für einige Tage in die Schule, um zusammen mit den Schülern an der Show-Reihe Melodie des Lebens zu arbeiten.[19] Als Musiker, Komponist und Arrangeur bringt er Schüler und Orchester zusammen und erarbeitet mit ihnen als künstlerischer Leiter eine Musikshow, die mit einem jeweils neuen Programm zweimal im Jahr im Probensaal in der Gesamtschule Bremen-Ost öffentlich aufgeführt und im Internet live übertragen wird.[20]
Die seit Juli 2007 stattfindende Veranstaltung war stets ausverkauft, die sechste Ausgabe von Melodie des Lebens wurde wegen der großen Nachfrage im August 2009 zweimal aufgeführt.[21] Die nächste Musikshow ist für November 2010 geplant.
Bei den bisherigen Shows traten unter anderem das Kleine Ensemble und das Schulorchester der GSO, junge Sängerinnen und Sänger, die Lehrer-Band Hot Päd’s der GSO, junge Bands aus dem Stadtteil und die Musiker des Kammerorchesters sowie Scheibe als Pianist und Moderator gemeinsam auf.[22]
Für ihre Kooperation sowie für das Musikshow-Projekt, das unter Leitung von Scheibe entstand, wurden die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und die Gesamtschule Bremen-Ost mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Zukunftsaward 2007 des von Matthias Horx gegründeten Zukunftsinstituts, dem 1. Preis in der Sparte „Musik“ beim Wettbewerb Kinder zum Olymp 2008 der Bildungsinitiative der Kulturstiftung der Länder und 2008 mit dem Preis Ausgewählter Ort im Land der Ideen der Initiative Deutschland – Land der Ideen.[23]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Musikdrucke
- Eines Tages. Slow rock. Edition Rap.de, Berlin 2005. (Mit: Mark Schlumberger, Kraans de Lutin)
Tonträger
- The Black Rider. Soundtrack-CD, Mark Scheibe, Berlin 2005. (Mark Scheibe und Band; Ensemble Junges Theater Bremen)
- Musik. Langspielplatte, Mark Scheibe, Berlin o. J.
- Sammelt mit Singen! Der Himmel über Helsinki. Single-Schallplatte, Mark Scheibe, Berlin o. J.
- No regrets. Von: Swim Two Birds, Album, CD, Laika Records 2001. (Als Gastmusiker am Piano)
Weblinks
- Internetauftritt von Mark Scheibe (bei MySpace)
- Käpt’n Leidenschaft – Porträtbericht über Mark Scheibe im Berliner Tagesspiegel vom 14. August 2008
- Notensätze (Scores) von Mark Scheibe bei SibeliusMusic
- Werke von und über Mark Scheibe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b Vgl. Angaben über Mark Scheibe in: Dickes B. Der neue Showtalk mit Andreja Schneider & Jörg Thadeusz im rbb Fernsehen, Pressemitteilung des rbb Fernsehens (PDF-Datei; aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ a b c d Mark Scheibe – ein musikalischer Vulkan, Artikel im Online-Magazin Genussmaenner.de (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ a b Vgl. Angaben von und über Mark Scheibe im Porträtbericht Käpt’n Leidenschaft im Berliner Tagesspiegel vom 14. August 2008 (s. Weblinks).
- ↑ a b c Nicht ohne seine Beethovenfrisur, Artikel von Jackie Asadolahzadeh in der Berliner Zeitung vom 3. Juni 2006 (abgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Vgl. z. B.: Radio Bremen-Krimipreis 2004 für den schwedischen Autor, Pressemitteilung von Radio Bremen vom 6. Juli 2004; Radio Bremen-Krimipreis 2005, Pressemitteilung von Radio Bremen vom 29. Juni 2005 (jeweils aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Krimifuchs am Tatort Tegel, Artikel in der Berliner Morgenpost vom 11. November 2006 (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Girls-Fight um das goldene Lamm, Artikel von Katinka Imhoff beim Online-Magazin LottaLeben, Erlangen, vom 23. November 2007 (aufgerufen am 1. September 2009).
- ↑ Das war die 2. Fritz Nacht der Talente, Bericht auf der Website des Jugendradios Fritz vom August 2007 (aufgerufen am 1. September 2009).
- ↑ Michael Völkel: Das Lexikon der TV-Moderatoren: Anekdoten, Fakten und Sprüche aus 50 Jahren TV-Geschichte. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2003, ISBN 3-89602-524-4, S. 516.
- ↑ 911 – Mark Scheibe auf der Website von Radio Energy (aufgerufen am 2. September 2009).
- ↑ Scheibes Welt bei kulturg.u.t. auf www.kulturformate.de; siehe auch: >>>Popup (jeweils aufgerufen am 1. September 2009).
- ↑ Montagsclub, Artikel von Christine Lang beim Tagesspiegel.de vom 5. April 2006 (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Vgl. Mark Scheibe und sein Gespensterorchester, Programmankündigung für das Bremer Viertelfest im August 2007 (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Berlinrevue – Musikshow mit Mark Scheibe, Orchester und Gästen, Bericht auf der Website der Stadt Berlin (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Mark Scheibes Hommage an Berlin, Artikel in der Berliner Morgenpost vom 6. Oktober 2008 (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Der wilde Scheibe, Artikel in der taz vom 30. Mai 2009 (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Nach der Insolvenz des Admiralspalastes wurde nun das Kesselhaus der Kulturbrauerei neue Heimat der Berlin Revue, die erste Show kommt am 4. April 2011 dort auf die Bühne. Vgl. Internetauftritt der Berlinrevue bei MySpace (aufgerufen am 1. .September 2009).
- ↑ Kinder finden die „Melodie des Lebens“, Bericht bei Radio Bremen vom 30. Dezember 2008 (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Offizieller Internetauftritt – >Melodie des Lebens<
- ↑ Klassik trifft Schule, ddp-Pressemitteilung vom 18. Juli 2007 auf www.ad-hoc.news.de (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Kammerphilharmonie und Schüler geben erneut gemeinsame Konzerte, ddp-Pressemitteilung vom 21. August 2009 in der neuen musikzeitung (aufgerufen am 29. August 2009).
- ↑ Die Kammerphilharmonie und die Schule, Fernsehbericht über das Projekt Melodie des Lebens im Radio-Bremen-Regionalmagazin buten un binnen vom 27. Dezember 2008 (aufgerufen am 30. August 2009).
- ↑ Vgl. >>Rubrik Auszeichnungen beim Internetauftritt der Gesamtschule Bremen-Ost, Stand: 10. Februar 2009 (aufgerufen am 30. August 2009).
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