Moor bei Buczek

Das Butzker Moor, heute Buczek war ein bedeutender archäologischer Fundplatz in Pommern. Er liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Dort wurden durch die deutsche Archäologie schon 1880 und insbesondere in den Jahren 1886 und 1888 über 1800 Perlen, hauptsächlich aus Bernstein, wenig aus Glas oder Fayence, auch unbearbeiteter Bernstein, einige Metallgegenstände, viele Tonscherben und Feuerstein geborgen. Es wurden keine Knochen gefunden. Bei den Metallgegenständen handelte es sich ausschließlich um Schmuck, darunter sechs kaiserzeitliche Fibeln, Teile einer Tracht und drei Denare aus dem 2. Jahrhundert. Die Fundstelle wurde auch "die Bernsteinwerkstadt von Butzke" (der frühere Name von Buczek) genannt. Es wurden außer den Perlen unter anderem zwei Ösenringanhänger, zwei Fingerringe, ein Ring mit übereinander gelegten Enden, ein Kapselanhänger, ein Wellenarmband, eine Spinnwirtel, Bronzeringe, Bronzebeschläge und einen Bernsteinring gefunden. Ebenso fand man ein Bernsteinstück mit Widderkopf.

Der Fund wird heute als Heiligtum in einer Siedlungskammer interpretiert, in dem über lange Zeit verschiedene Opfer an verschiedenen Stellen im Moor versenkt worden sind.

Literatur

• Heinrich Beck (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 2. Auflage. Band 4. De Gruyter, Berlin, New York 1981, ISBN 3110065134, S. 290-292. Elektronisches Dokument bei Google Booksearch
• Jan Bemmann, Güde Hahne: Ältereisenzeitliche Heiligtümer im nördlichen Europa nach den archäologischen Quellen. In: Germanische Religionsgeschichte. Quellen und Quellenprobleme. Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 5. Berlin 1992. S. 29–69.
• Wolf–Rüdiger Teegen: Studien zu dem kaiserzeitlichen Quellopferfund von Bad Pyrmont. Berlin 1999. Kap. 8.7.9.

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