- Morphophonologie
-
Die Morphonologie (auch: Morphophonologie) untersucht den regelmäßigen Lautwechsel zwischen verschiedenen Formen bedeutungstragender Teile von Wörtern, den Allomorphen. Diese regelmäßigen Lautwechsel werden Morphoneme genannt. Der Begriff Morphonologie wurde von Trubetzkoy (1929) als eine notwendige Beschreibungsebene zwischen Phonologie und Morphologie für die systematische Untersuchung und Darstellung der Morphoneme vorgeschlagen.
Ein Beispiel aus dem Deutschen
Im Deutschen gibt es einen regelmäßigen Wechsel zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten, je nach dem, ob der entsprechende Laut im Auslaut eines Wortes steht oder nicht (Auslautverhärtung). Am Beispiel des Wortes „Hals“: der Nominativ Singular lautet in phonetischer Umschrift [hals], der Genitiv Singular ['halzes], wobei [s] das stimmlose „s“ im Wortauslaut bezeichnet, [z] dagegen das stimmhafte „s“ innerhalb des Wortes vor folgendem Vokal. Dieser Wechsel zwischen [s] und [z] wird als ein Morphophonem aufgefasst. Diese regelmäßigen Wechsel gibt es im Deutschen bei Reibelauten wie dem „s“, aber auch bei Verschlusslauten wie dem „d“ (zum Beispiel: [hʊnt] „Hund“ - ['hʊndəs] „Hundes“).
Literatur
- N.S. Troubetzkoy: Sur la "Morphonologie". In: Travaux du Cercle Linguistique de Prague 1, 1929, 85-88. Auch in: Josef Vachek (Compiler): A Prague School Reader in Linguistics. Indiana University Press, Bloomington/ London 1964/ 1967. S. 183-186.
Weblinks
Wikimedia Foundation.