Mos geometricus

Mos geometricus

Mos geometricus ist ein Begriff aus der Philosophie, die die (vorgebliche) Vorgehensweise der Euklidischen Geometrie zum methodischen Ideal erhebt.

Der lateinische Begriff mos geometricus (geometrische Methode) taucht im 17. Jahrhundert auf. Diese Methode bildet die Grundlage des Rationalismus, wonach die Vernunft über die Kompetenz verfügt, für alles in der Welt eine schlüssige und überzeugende Lösung plausibel entwickeln zu können.

Mit diesem Genauigkeitsideal soll alles, was eigentlich nicht ganz exakt formuliert werden kann, so exakt dargestellt werden, wie es die Geometrie streng mathematisch tut.

Der niederländische Philosoph Baruch Spinoza gab seinem 1677 geschriebenen Hauptwerk den lateinischen Titel Ethica more geometrico demonstrata (Ethik, nach geometrischer Methode demonstriert), um damit seine besondere Weise der philosophischen Darstellung und Argumentation zu kennzeichnen.

Literatur

  • Hans Werner Arndt: Methodo scientifica pertractatum. Mos geometricus und Kalkülbegriff in der philosophischen Theoriebildung des 17. und 18. Jahrhunderts. Berlin, New York 1971.

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