- Motorzug
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Der Motorzug bezeichnet bei Modellflugzeugen die Schwenkung der Luftschraubenwelle in Längsrichtung nach rechts bei rechtsdrehender Luftschraube bzw. nach links bei linkssdrehender Luftschraube.
Bei einmotorigen Modellen wird von der Luftschraube Luft den Rumpf entlang nach hinten gedrückt, der sogenannte Propellerstrahl. Durch die Drehung der Luftschraube erfolgt das in einer Art Korkenzieherbewegung. Das Seitenruder, das zur Längsrichtungsstabilität und -Steuerung dient, wird deshalb ungleichmäßig angeblasen, wie auch (besonders rumpfnahe) Flächenteile und Höhenruder. Außerdem drückt das Gegendrehmoment des Motors das Flugzeug in eine der Propellerdrehrichtung entgegengesetzte Kurve. Bei neutraler Ruderstellung und ohne Motorzug würde das Modell bei rechtsdrehender Luftschraube eine Linkskurve fliegen. Einstellen eines Motorzugs, ein leichtes modell- und motorabhängiges Schwenken der Luftschraubenwelle um wenige Grad nach rechts, sorgt für gleichmäßiges Anblasen des Ruders durch den Propellerstrahl und korrekten Geradeausflug.
Ein Ausgleich des Kurvenflugs durch entsprechende Seitenrudertrimmung ist unzweckmäßig, weil bei gedrosseltem oder abgestelltem Motor der Propellerstrahl fehlt und das Modell dann entsprechend der Trimmung eine Kurve fliegt.
Siehe auch
Quellen
- Herbert Groß: Luftfahrt-Wissen; 2. Auflage; Motorbuch Verlag; Stuttgart 2005; ISBN 3-613-02378-4
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