- Motto (Literatur)
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Ein Motto (von lateinisch lautmalerisch: muttum = Murmeln, Grunzen) ist ein meist knapper Leitgedanke, der einer größeren Schrift vorangesetzt wird.
Ähnlich dem Wahlspruch einer Person soll das Motto Ziel und Anspruch des folgenden Werkes umreißen. Dabei können ein Motto oder mehrere Mottos sowohl dem Werk im Ganzen als auch einzelnen Teilen, zum Beispiel Kapiteln vorangestellt werden. Häufig wird auf Zitate von literarischen oder wissenschaftlichen Autoritäten zurückgegriffen.
Beispiele
Karl Philipp Moritz, Andreas Hartknopf, Roman. Motto: „Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ (2. Korinther, 3,6)
Arthur Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit, Motto: „Das Glück ist keine leichte Sache: es ist sehr schwer, es in uns selbst, und unmöglich, es anderswo zu finden.“ (Nicolas Chamfort)
Hermann Hesse, Kurgast, Erzählung. Motto: „Müßiggang ist aller Psychologie Anfang.“ (Friedrich Nietzsche)
Peter Handke, Wunschloses Unglück, Erzählung. Mottos: „He not busy being born is busy dying“ (Bob Dylan) - „Dusk was falling quickly. It was just after 7 p. m., and the month was October.“ (Patricia Highsmith)
Literatur
- Rudolf Böhm: Das Motto in der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Fink Verlag, München 1975
- Gérard Genette: Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches. Campus, Frankfurt am Main/New York 1989, ISBN 3-593-34061-5; Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, 3-518-29110-6
- Krista Segermann: Das Motto in der Lyrik: Funktion und Form des "épigraphe" vor Gedichten der französischen Romantik sowie der nachromantischen Zeit. Fink Verlag, München 1977
Siehe auch
Kategorie:- Literarischer Begriff
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