Motzstraßenfest

Motzstraßenfest
Motzstraßenfest 2006 (Kalckreuthstraße)

Das Lesbisch-Schwule Stadtfest [1] (auch Motzstraßenfest genannt[2]) ist ein jährlich stattfindendes schwul-lesbisches Straßenfest um den Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg.

Veranstaltet wird das Lesbisch-schwule Stadtfest vom Berliner Regenbogenfonds e.V.. Es findet seit 1993 jährlich im Sommer statt und erstreckt sich über die Motzstraße, Eisenacher Straße, Fuggerstraße und die Kalckreuthstraße. Mit 420.000 Besuchern (Stand: 2007) ist es heute das größte homosexuelle Straßenfest in Europa.

Die Schirmherrschaft des Festes wurde in den vergangenen Jahren vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und der ehemaligen Bezirksbürgermeisterin von Schöneberg Elisabeth Ziemer übernommen. Vorherige Schirmfrauen waren Andrea Fischer und Renate Künast. Am Donnerstag vor dem Stadtfest wird jährlich die Regenbogenfahne vor dem Rathaus Schöneberg gehisst.

Inhaltsverzeichnis

Programm

Seit 2004 ist das Fest in sechs „Stadtfestwelten“ eingeteilt, die sich den Themen Radio, Sport, Reise, Film, Politik und Aids widmen und von entsprechenden Vereinen und Organisationen mit Veranstaltungen und Informationsständen präsentiert werden.

Auf mehreren Bühnen werden unterschiedliche Programme und Musikrichtungen geboten. Zu den bekannten wiederkehrenden Programmpunkten zählen der sonntägliche Auftritt von DJ Westbam und Gerhard Hoffmanns Talkshow Das wilde Sofa, bei der in den vergangenen Jahren Politiker und Prominente wie Klaus Wowereit, Gregor Gysi, Volker Beck, Renate Künast, Christian Ströbele, Claudia Roth, Jürgen Trittin, Brigitte Zypries, Dirk Bach, Andrea Fischer, Peter Kurth, Georg Uecker und Luci van Org teilnahmen.

Geschichte

Der Regenbogenfonds hat seinen Ursprung in der Gründung der KAB (Konzertierte Aktion lesbisch-schwuler Wirtschaft in Berlin) im Jahre 1992 - einem Zusammenschluss von ca. 25 schwulen Berliner Wirten. Die Gründung der KAB wiederum ist ein Ergebnis der Arbeit des Schwulen Überfalltelefons Maneo von Mann-O-Meter, dem schwulen Switchboard Berlins. Anlass boten anhaltende Übergriffe auf Schwule. Mit gemeinsamen Aktionen sollte der Gewalt mehr Selbstbewusstsein und Entschlossenheit entgegengesetzt werden.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit der schwulen Wirte mit Bastian Finke, dem Leiter des Schwulen Überfalltelefons, und Heinz Uth, dem ersten Ansprechpartner der Berliner Polizei für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, dokumentierte sich in der Organisation des ersten Lesbisch-Schwulen Stadtfestes, das unter dem Motto »Gemeinsam sicher leben« im Sommer 1993 in der Motzstraße stattfand. Seitdem leitet das Stadtfest mit stetig wachsendem Erfolg die Christopher-Street-Woche in Berlin ein.

Rainbow Award

Ein Höhepunkt des Stadtfestes ist die Verleihung des Rainbow Awards an Personen und Organisationen, die sich besonders für homosexuelle Anliegen eingesetzt haben. Er wird vom Regenbogenfonds e.V. vergeben.

Bisherige Preisträger/-innen sind:[3]

  • 1996 – Elisabeth Ziemer (Politikerin)
  • 1997 – Martin Dannecker (Sexualwissenschaftler)
  • 1999 – Heinz Uth (Kriminalhauptkommissar a. D.)
  • 2000 – Anne Klein (Rechtsanwältin und Notarin)
  • 2001 – Volker Beck (Bundestagsabgeordneter)
  • 2002 – Rosa von Praunheim (Filmemacher)
  • 2003 – Lesben-Film-Festival Berlin
  • 2004 – Eisenherz Buchladen
  • 2005 – LSVD Berlin-Brandenburg
  • 2006 – Wieland Speck (Programmleiter der Sektion PANORAMA der Berlinale)
  • 2007 – Erling Lae (Reg. Bürgermeister von Oslo) und Klaus Wowereit (Reg. Bürgermeister von Berlin)

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Klaus Wowereit: Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, zum 15. Lesbisch-Schwulen Stadtfest am 16./17.  Juni 2007
  2. Renate Künast: Grußwort der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, Schirmfrau des 10. Lesbisch-schwulen Stadtfestes Berlin am 15./16. Juni 2002
  3. regenbogenfonds.de: Rainbow Award

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