Mujodogane

Mujodogane
Mujodogane-Block

Mujodogane (jap. 無上道金, Mujōdōgane, dt. „der beste Weg des Metalls“) ist eine 2007 neuentwickelte, japanisch[1] klingende, aber in Deutschland entwickelte Silberlegierung für den Bereich Mokume-Gane-Damast, die die traditionellen Legierungen Shakudō, Shibuishi und Kuromidō ergänzt. Im Gegensatz zu vielen Blockvarianten erfolgt die Herstellung von Mujodogane-Blöcken traditionell mittels Feuerschweissung. Ein klarer Bruch mit der japanischen Tradtition ist die Verbindung zweier nicht grundsätzlich verschiedener Nicht-Eisen-Metalle.

Entwicklungsziel war es, die Kosten im Bereich Schichtblöcke deutlich zu reduzieren. Die Kostenreduktion entsteht durch das verwendete Grundmaterial, da die Materialkosten von Silber-Silber-Blöcken günstiger, als z. B. von Silber-Palladium- oder Silber-Weissgoldblöcken sind. Dabei erfüllt die erstmals von der Goldschmiedezeitung im Jahr 2007 beworbene Silberlegierung des saarländischen Mokume-Gane-Damast-Künstlers Markus Eckardt alle grundlegenden Anforderungen an die Blöcke, wie man z. B. auf der Messe in Luxemburg 2007 demonstriert bekam oder in Fachzeitschriften[2] nachlesen konnte.

So weist sie einen niedrigeren Schmelzpunkt als Silber auf, wodurch sich selbst Fein- oder Sterlingsilber mit der neuen Legierung feuerverschweißen lässt und die Herstellung von Mosaik- und Kreuzdamast ermöglicht. Zudem hat sie einen deutlichen Farbkontrast zu Silber und zeigt eine gute Ätzbarkeit einhergehend mit guter mechanischer Bearbeitbarkeit.[3]

Der bei Legierung vorhandene Farbkontrast zu den üblichen Silberlegierungen kann durch thermische Behandlung verstärkt werden. Ätzbarkeit und anschließende Oxidation ermöglichen eine lang anhaltende Schwarzfärbung, bewirkt durch die Tatsache, dass die Oxidation auf den tieferliegenden, geätzten Flächen stattfindet.[4][5]

Stücke aus Mujodogane und Feinsilber oder Mujodogane und Sterlingsilber erscheinen optisch wie Damaststahl und sind durch das zugrunde liegende Edelmetall absolut rostfrei.

Durch das Erfüllen dieser Kriterien kann die Silberlegierung die recht teuren weißen Schmuckmetallen wie Weissgold, Palladium und Platin optisch vollständig ersetzen.

Inhaltsverzeichnis

Bezeichnung

Der Begriff Mujodogane war einer von insgesamt drei Vorschlägen, die Dr. Andreas Neumann (All Asian Society) auf Anfrage dem Mujodogane-Entwickler Markus Eckardt 2006[6] unterbreitete. Der Name sollte den innovativen Charakter der Legierung sowie den direkten Bezug zu Mokume-Gane wiederspiegeln und darüber hinaus Assoziationen zu Japan wecken. So diente die japanische Sprache als Grundlage und man entschied sich an Stelle von Hiragana oder Katakana Kanjis für die schriftliche Darstellung zu verwenden. Letzteres auch wegen des geringeren Platzbedarfes für Stempel, mit denen Mujodoganeblöcke und -arbeiten in der Regel gekennzeichnet werden.

Die Bedeutungen der einzelnen Kanjis:

  • 無上 (Lesung: mu・jō): Bestes; Höchstes.
  • 道 (Lesung: dō): Straße; Weg.
  • 金 (Lesung: gane oder kane): Metall, Vermögen.

Galerie

Quellen

  1. „Nicht japanisch? Na toll. Wir haben Mokume Gane jahrhundertelang entwickelt, bis die Amerikaner es abkupferten und nun lernen wir von einem Deutschen, wenn das Mal keine Ironie des Lebens ist“, japanischer Schmied Hiro Kamo (Tokio) am 21. April 2008. Quelle: http://allasian.de/synapsecore.php, zugegriffen am 26. April 2008
  2. IN: Silvermagazine (UK) „mujodogane - the best way of metal“. 2008
  3. Gold- und Silberschmied Markus Eckardt: Neue Legierung für Mokume Gane. In: Goldschmiedezeitung. 2008. 
  4. Markus Eckardt: Mujodogane. In: Technisches Datenblatt für Goldschmiede. 2008. 
  5. http://mokume.erlebe-es.de/mujodogane/synapsecore.php?mainnode=synapsepath/Mujodogane_Informationen, zugegriffen am 24. April 2008
  6. Fax, vorliegend in der Goldschmiede Eckard und als Kopie im museum. academia Wadegotia, Stand April 2009

Weitere Quellen siehe Hauptartikel Mokume Gane

Weblinks


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