- Arkadij Gurland
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Arcadius Rudolf Lang Gurland (auch: Arkadij Gurland) (* 1. September 1904 in Moskau; † 27. März 1979 in Darmstadt) war ein deutscher Politikwissenschaftler russischer Herkunft.
Nach dem Abitur in Berlin (1922) studierte Gurland bis 1924 Mathematik, Physik, Philosophie und Geschichte an der Universität Berlin. 1923 war er Mitglied des sozialdemokratischen Klassenkampf-Kreises und hauptberuflicher Mitarbeiter dessen Zeitschrift Marxitische Tribüne für Politik und Wirtschaft. Von 1924 bis 1928 studierte Gurland Wirtschafts- und Sozialwissenschaft an der Universität Leipzig, wo er 1929 promoviert wurde. Noch im selben Jahr begann seine Funktionärstätigkeit für die SPD, ab 1931 war er Redaktuer der Sozialistischen Pressekonferenz. 1932 wurde er stellvertretender Chefredaktuer der Volksstimme Leipzig.
Gurland emigrierte im März 1933 nach Belgien, im Augustt dann nach Frankreich. Dort wurde er Mitarbeiter der Documentation de Statistique Sociale et Économique und des Freien Deutschland (speziell für Wirtschaftsfragen) sowie unter verschiedenen Decknamen (W. Gundal, Rudolph Lang, Felx Graham, Vexator) Autor der Zeitschrift für Sozialforschung. Er war zudem Mitglied der Pariser SPD-Gruppe.
1940 emigrierte Gurland in die USA. 1941 wurde sein Vater Isaak Gurland im Ghetto von Wilna erschossen, seine Mutter Juliane Gurland konnte nach England emigrieren. Arcadius R. L. Gurland forschte bis 1945 Institute of Social Research in New York. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er von 1950 bis 1954 Leiter des Instituts für Politische Wissenschaft an der Freien Universität Berlin und wirkte anschließend als freier Autor und Übersetzer. Von 1962 bis zu seiner Emeritierung 1972 lehrte er als Professor für Wissenschaftliche Politik an der Technischen Hochschule Darmstadt, einer seiner Assistenten war der Politikwissenschafler und Bürgerrechtler Jürgen Seifert.
Gurland starb am 27. März 1979 in Darmstadt.
Werke (Auswahl)
- Der proletarische Klassenkampf in der Gegenwart (1925).
- Marxismus und Diktatur (1930).
- Spaltung oder Aktivität? (1931).
- Das Heute der proletarischen Aktion (1931).
- Political Science in Western Germany (1952).
- Faktoren der Machtbildung (1952).
- Sigmund Freuds Sendung (1961 - mit Erich Fromm)
- Revolution und Krieg in Spanien (1968).
- Die CDU/CSU (1980).
- Übersetzung ins Deutsche (1961): Politische Justiz von Otto Kirchheimer.
Weblinks
- Literatur von und über Arcadius Rudolf Lang Gurland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Angaben (Goethe Universität Frankfurt am Main)
Personendaten NAME Gurland, Arcadius Rudolf Lang ALTERNATIVNAMEN Gurland, Arkadij; Gundal, W. (Pseudonym); Lang, Rudolph (Pseudonym); Graham, Felx (Pseudonym); Vexator (Pseudonym) KURZBESCHREIBUNG deutscher Politologe russischer Herkunft GEBURTSDATUM 1. September 1904 GEBURTSORT Moskau STERBEDATUM 27. März 1979 STERBEORT Darmstadt
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