- Mundrabilla-Meteorit
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Der Meteorit Mundrabilla ist ein Eisenmeteorit, der in der Nähe des Ortes Mundrabilla im Gebiet des Nullarbor Plain, im Westen Australiens, gefunden wurde. Der Einschlag des Meteoriten fand vermutlich vor mehreren Millionen Jahren statt.
In den Jahren 1911 und 1918 wurden erstmals Bruchstücke gefunden. Die Hauptmassen, zwei zusammen passende Fragmente von 9,98 und 5,44 Tonnen, wurden allerdings erst 1966 entdeckt. Zwei weitere Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von 1,6 t wurden 1979 gefunden.
Der Meteorit ist zu 75 % aus Nickel-Eisen und zu 25 % aus Troilit, einem Eisensulfid, zusammengesetzt, wobei der Troilit in Form von größeren Einschlüssen vorliegt.
Normalerweise kommen Schwefelverbindungen (wie Eisensulfid) in Asteroiden in einer Zone zwischen dem inneren metallischen Kern und der silikatischen Kruste vor. Bei der Entstehung der Asteroiden kühlte der Kern sehr langsam aus und bildete Kristalle. Schwefelreiche Verbindungen, die in flüssiger Form vorlagen, wurden in die Außenbereiche verdrängt.
Dagegen kühlte der Kern des Ursprungskörpers des Mundrabilla-Meteoriten schneller aus, so dass die Schwefelverbindungen nicht abfließen konnten, sondern im Kern eingebaut wurden. Schätzungen haben ergeben, dass der Ursprungskörper um etwa 500°C pro Jahr abkühlte, was ungewöhnlich schnell ist.
Im Gegensatz dazu weisen die Eisen-Nickel-Bereiche des Meteoriten Strukturen auf, die darauf hinweisen, dass der Kern extrem langsam abkühlte, mit etwa 1° in einer Millionen Jahre. Dies war nur in Ursprungskörpern möglich, die groß genug waren um den Kern vor rascher Auskühlung zu bewahren und in denen Wärme aufgrund radioaktiver Zerfallsprozesse erzeugt wurde.Somit weist die Entstehung des Meteoriten einige Rätsel auf, da hier zwei gegensätzliche Mechanismen (schnelle Abkühlung der Troilitbereiche – langsame Abkühlung der Nickel-Eisenzonen) zum Tragen kamen.
Der Mundrabilla-Meteorit wird als Mittlerer Oktaedrit der Gruppe IIICD einklassifiziert.
Chemische Zusammensetzung:
92 % Eisen; 7,72 % Nickel; 59,5 ppm Gallium, 196 ppm Germanium; 0,87 ppm Iridium
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