Murchisonae-Oolith

Murchisonae-Oolith
Lithostratigraphie des Süddeutschen Jura.
Abkürzungen: Humphriesioolith-Formation
  • L.Bk-Fm = Liegende Bankkalk-Formation
  • H.Bk-Fm = Hangende Bankkalk-Formation
  • Zm -Fm = Zementmergel-Formation
  • S.-Fm = Solnhofen-Formation
  • Rö.-Fm = Rögling-Formation
  • U.-Fm = Usseltal-Formation
  • Mö.-Fm = Mörnshein-Formation
  • N.-Fm = Neuburg-Formation
  • R.-Fm = Rennertshofen-Formation

Die Murchisonaeoolith-Formation ist eine lithostratigraphische Formation des Süddeutschen Jura. Sie ist nur im Oberrheintal ausgebildet und ist dort das Äquivalent für die Eichberg-Formation im Wutach-Gebiet und für die Eisensandstein-Formation auf der Schwäbischen Alb. Die Murchisonaeoolith-Formation wird von der Opalinuston-Formation unterlagert und von der Wedelsandstein-Formation überlagert. Die Mächtigkeit des Murchisonae-Ooliths variiert zwischen 10 und 30 m. Sie wird in das Oberaalenium datiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Begriff Murchisonae-Oolith wurde bereits von Quenstedt (1856-57) benutzt. Er ist nach dem Ammoniten Ludwigia murchisonae (Sowerby) benannt und wurde von Quenstedt mit seinem Braunjura beta gleichgesetzt. Sie wird nun als Formation definiert; eine Typuslokalität ist bisher aber noch nicht festgelegt worden.

Chrono- und biostratigraphische Einstufung

Die Murchisonaeoolith-Formation wird in das Oberaalenium der Mitteljura-Serie datiert. Die Formation umfasst max. die Biozonen der Ludwigia murchisonae, der Brasilia bradfordensis und des Graphoceras concavum.

Lithologie und Untergliederung

Die Murchisonaeoolith-Formation besteht aus hellen, gelblichen bis grauen Kalk- oder Eisenoolithen sowie sandigen Kalken und kalkigen Sandsteinen. Sie wird in die Comptumbank, die Liegenden Sandkalke, den eigentlichen Murchisonae-Oolith und die Concava-Sandsteinbank untergliedert.

Wirtschaftliche Bedeutung

Aufgrund des Eisenanteils wurde er in der Vergangenheit an mehreren Stellen über- und untertage bergmännisch abgebaut, z. B. Kahlenberg bei Ringsheim (nördlich von Freiburg im Breisgau) bis 1969.

Literatur

  • Friedrich August Quenstedt: Der Jura. Verlag Laupp, Tübingen 1856-57.
  • Gert Bloos, Gerd Dietl & Günter Schweigert: Der Jura Süddeutschlands in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletter on Stratigraphy, 41(1-3): 263-277, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421

Weblinks


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