Muschelkremplinge

Muschelkremplinge
Paxillus
Kahler Krempling (Paxillus involutus)

Kahler Krempling (Paxillus involutus)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Röhrenpilze (Boletales)
Familie: Kremplingsartige (Paxillaceae)
Gattung: Paxillus
Wissenschaftlicher Name
Paxillus
Fr.

Die Kremplinge (Paxillus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Kremplingsartigen; trotz ihres lamellenartig ausgebildeten Hymeniums gehören sie zur Ordnung der Röhrenpilze.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Kremplinge sind mittelgroße Pilze mit einem zentralen oder seitlichen Stiel. Der Hutrand ist lange eingerollt, die Lamellen sind leicht vom Hut ablösbar und laufen weit am Stiel herab, sie sind hellbraun gefärbt und bilden teilweise Anastomosen (Querverbindungen). Der Hut der Kremplinge ist glatt, der Stiel kann feinfilzig sein. Die in Europa vorkommenden Arten der Gattung besitzen kein Velum, bei Arten außerhalb Europas kommt teilweise ein Velum vor. Bei den Fruchtkörpern herrschen braune Farbtöne vor. Das Sporenpulver ist tonbraun bis hellrostbraun gefärbt.

Lebensweise

Unter den Kremplingen kommen sowohl saprobiontische Holz- oder Bodenbewohner als auch (fakultative) Mykorrhizabildner vor.

Name

Der Gattungsname (lateinisch paxillus - kleiner Pfahl) bezieht sich auf den kurzen oder bei manchen Arten fehlenden Stiel.

Arten

Die Artenzahl der Kremplinge wird in der Literatur unterschiedlich angegeben, wahrscheinlich enthält sie 25-30 Arten, die hauptsächlich auf der Südhalbkugel und in den Tropen vorkommen. Früher wurden einige Arten in eine eigene Gattung Tapinella (Muschelkremplinge) gestellt. Europäische Arten sind:

  • Kahler Krempling (Paxillus involutus), die Typusart der Gattung
  • Erlen-Krempling (Paxillus filamentosus)
  • Samtfußkrempling (Paxillus atrotomentosus)
  • Muschel-Krempling (Paxillus panuides)
  • Dunkelsporiger Krempling (Paxillus panuides)
  • Großer Krempling (Paxillus validus)
  • Weißlicher Krempling (Paxillus albidulus)

Quellen

  • G.J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0
  • Heinrich Dörfelt, G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9
  • A. Bollmann, A. Gminder und P. Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage, Gattungs-CD, Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X
  • H. Genaust: Etymologischen Wörterbuch der Botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7
  • F. Gröger: Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil 1. In: Regensburger Mykologische Schriften. 13, Regensburg 2006, ISSN 09442820
  • Egon Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. Auflage, Elsevier-Verlag, 2005, ISBN 978-3-8274-1478-6

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